Gustave Flaubert: Goldenes Meer

Gustave Flaubert: Goldenes Meer
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Die verbesserte und erweiterte Monografie von 2010 analysiert drei Erzählungen und sechs Romane Flauberts und vergleicht sie methodisch jeweils mit konvergierenden Werken der Vorgänger Stendhal, Balzac, den Zeitgenossen Gontscharow, Turgenjew, Baudelaire und der Nachfolger Zola, Mallarmé, Maupassant.
Thematischen Schwerpunkt bilden die miteinander verwobenen Leitmotive Traum, Orient, Liebe, Politik und Desillusionierung aller Ideale durch zunehmende Profanisierung und Säkularisierung. Als Interpretationsquellen dient seine Korrespondenz mit Colet, Turgenjew und Sand.
Flaubert Topografie berücksichtigt das Meer der Normandie und die Wüste, vornehmlich das von ihm bereiste Ägypten und Tunesien als Gegengewicht zu Paris. Hintergrund für seinen Realismus bildet die Enttäuschung der Februarrevolution 1848, die zu einer skeptischen Grundeinstellung und Rückbesinnung der Kunst der l´art pour l´ art führt. Neben das Kriterium der reinen Ästhetik treten Wahrhaftigkeit und Präzision der Beobachtung.
Mit dem Stil des Flaubertisme beginnt die Moderne in literarischer Abgrenzung zur Romantik, Naturalismus und psychologischen Realismus. Gedanklich rückt Flaubert in die Nähe Schopenhauers. Künstler und Bürger treten auseinander: Flaubert bleibt ein konservativer Beobachter, selbst wo er die Bourgeoisie unerbittlich verachtet und persifliert. Revolutionär ist ein Verzicht auf Kommentar und sittliche Pädagogik.
Drei berücksichtigte Kritiken von Camus, Sartre und Nietzsche erweitern den Blickwinkel auf die Problematik des Engagements und ethischen Anspruchs an Poesie.
Bernd Oei, Philosoph, Romanist und Autor, stellt Flaubert in der Reihe Grenzgänger zwischen Philosophie und Poesie vor.

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Bernd Oei. Gustave Flaubert: Goldenes Meer

Anmerkungen

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Bernd Oei

Gustave Flaubert: Goldenes Meer

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„Ich liebe den Herbst. Seine Traurigkeit stimmt mich gut zu Erinnerungen.“37November-Fetzen trunkener Blätter und absterbender Triebe. Notizen eines einfachen unglücklichen Herzens. Un coeur simple, wie Flaubert über sich selbst schreibt, das der Titel seiner bekanntesten Erzählung wird. Jenes einfache Herz, das er im Inneren schlagen hört. Alles wiederholt sich in seinem Leben, doch die besten Worte, um es zu sagen, spart er sich auf für das Ende. Die Normandie ist die graue Grenze seiner Welt. Es ist der Herbst 1837, der Herbst seines Lebens, der Sechzehnjährige weiß es nur nicht. Er hat sich verliebt, die Sommerfrische von Trouville an der normannischen Meeresküste. Flaubert durchträumt die Tage und liegt in den Nächten fiebrig wach, schwer atmend, manchmal den Tod erwartend, um sich dann eilig Notizen zu machen, schreibend gegen sich und die Langeweile und die schwere Leere einer Zeit, die nur sich selbst gehören will. Er sieht sich vor ihr stehen, wie ein eingefrorener See, eine im Sand sich vergrabende Muschel oder ein zu Boden fallendes taumelndes, im Herbst vermoderndes Blatt, wenn sie sich ihm nähert. Einer Erscheinung aus Licht, gebrochen in einem Raum, der das Fenster hinaus mit Blick auf das weit freigibt. So sehr rast sein Herz, das er nicht aufhören kann, an das Gefühl im Inneren, das ihn zerschmettert, zu glauben, der dann im Regen stehen bleibt, stundenlang, sich und die Zeit vergessend, einer Regung nachspürend, die er nicht loszuwerden vermag und nicht loslassen will: Der Eindruck eines hellblauen Sommerkleides, wie es in der Düne von Trouville vor sich hin flattert. Erinnerung an die Gischt des Meeres, die Wellen, ihren Schaum, durchstoßen von der porzellanweißen Hand, einer feindgliedrige an Porzellan reichende Hand, die meist ein Handschuh ziert, mit sandfarben Perlen daran. Erinnerungen an den Saum ihres Kleides, aufgeschäumt wie Milchkaffee, das Hellblau, getragen vom Duft einer Frau, deren Geschmack alle Sommer hin-durch ihn begleitet. Schwere sanfte feine Locken, dunkel gerollt, von einer Haarnadel mit Bernsteinfassung gebändigt und Mandolinen-Augen mit venezianischem Klang. Ein Geschmack, in dem die Welt tanzt und sich spiegelt, so vollkommen rein, dass er es nicht wagt, diesen Geschmack zu verunreinigen mit seiner Gestalt.

Die Suche nach des Herzens erster Regung gleicht dem Versuch, Unsagbares, Unsägliches vielleicht in Buchstaben zu kleiden wie Futter eines Mantels; innere Realität, die sich in nach außen kehrt. Eine Badeausflug, das das schäumende Meer, Belichtung seiner Erinnerung. „Jeden Morgen ging ich weite Wege, nur um sie baden zu sehen. Ich beobachtete sie fern vom Wasser, ich beneidete die sanfte und friedliche Welle, die ihren Körper berühren durfte und die wogende Brust mit ihrem feuchten Schaum berühren durfte.“38

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