Der Geruch von Heu

Der Geruch von Heu
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In leichtem Ton erinnert sich Bassani an Menschen, die ihm begegneten, und erzählt von Ferien am Meer, von Glück, Leid und Eifersucht. Seine Schauplätze sind Hotels von fragwürdigem Ruf, ein ärmlicher Rummelplatz, das Polizeipräsidium oder der jüdische Friedhof in Ferrara. Die 30er Jahre in Italien sind das «goldene Zeitalter» der Sfatti, der Lebemänner, und zugleich die Zeit des aufkommenden Faschismus.

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Giorgio Bassani. Der Geruch von Heu

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Ravenna

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Da unten, am Ende des Korridors

Anmerkungen des Verlags

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Vor vielen, vielen Jahren, als ich noch ein Kind war, lebte in Ferrara eine jüdische Signorina; sie war nicht häßlich und auch nicht arm, weder dumm noch stand sie bereits in reiferem Alter; und wenn sie vielleicht nicht besonders begehrenswert war, so doch gewiß auch nicht zu verachten. Und doch, so seltsam das scheinen mag, war es der Familie noch nicht gelungen, für die junge Dame einen Mann zu finden. Seltsam? Ja, doch, durchaus. In unserer Gemeinde war ein solcher Fall damals etwas ganz Ungewöhnliches. Da ließ man im allgemeinen die Verbindungen von Sippe und Verwandtschaft spielen; aber auch die Versammlungen vom Verband jüdischer Frauen Italiens konnten hilfreich sein, ebenso wie die Bälle, die zur Zeit des Purim-Festes in den Nebenräumen des Tempels in der Via Mazzini oder im Empfangssaal des israelitischen Kindergartens in der Via Vignatagliata stattfanden: Veranstaltungen, bei denen die Matronen in dichten Reihen als Mauerblümchen an der Wand saßen und miteinander flüsterten; war es ein schwieriger Fall, bat man den Rabbiner, Dr. Castelfranco, sich brieflich an seine Kollegen in den Nachbarstädten in der Emilia, der Romagna oder in Venetien zu wenden. Jedenfalls, so oder so, im passenden Augenblick kam das Thema regelmäßig zur Sprache. Man brauchte nie den Mut zu verlieren. Wenn schon auf dem heimischen Markt kein Mann aufzutreiben war, bitte, dann kam aus der Ferne Lohengrin: zu sehen und sich zu zeigen, und fast immer das Geschäft zum Abschluß zu bringen.

1934 war Egle Levi-Minzi dreiunddreißig Jahre alt. Warum sie unverheiratet geblieben war, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen. Sie war die einzige Tochter schon bejahrter, ziemlich wohlhabender Eltern, mit denen sie zusammenlebte. Zusammen sah man sie auch regelmäßig zu bestimmten Stunden des Morgens und des Nachmittags auf den Straßen der Innenstadt; sie bildeten ein Trio, das nahezu unzertrennlich war; es war in der ganzen Stadt so bekannt, daß es fast sprichwörtlich geworden war. Was ich weiß, ist nur soviel, daß, als ihre Eltern anfingen, sich nach einem möglichen Schwiegersohn umzusehen, der größte Widerstand immer von ihr, der Hauptinteressierten, gekommen war. Zu ihrer ablehnenden Haltung trugen wahrscheinlich auch etwas ihre jungfräulich-töchterlichen Gefühle bei, ihre etwas übertriebene Anhänglichkeit an ihre alten Eltern. Aber vielleicht wirkte dabei auch ein geheimer Einfluß mit, der auf Bilder oder Ereignisse ihrer frühesten Jugend zurückging – man bedenke, es war die Zeit des berüchtigten Squadrismo, der ersten faschistischen Kampfbünde, eine Zeit, die in so mancher Hinsicht der unsrigen ähnelt –, irgendein Bild also, das sie noch in späteren Jahren daran hindern sollte, sich einem anderen Typ von Männlichkeit zuzuwenden … Wie dem auch sei, soviel ist sicher: sobald Egle Levi-Minzi sich vor eine Entscheidung gestellt sah, hieß es bei dem einen ›unmöglich‹, bei dem andern ›ausgeschlossen‹, bei diesem ›um Himmelswillen!‹ und bei jenem ›nun bitt’ ich euch aber!‹ Sie verzog den großen melancholischen Mund mit den ein wenig herabgezogenen Winkeln, senkte mit gelangweilter Miene leicht die Lider mit den spärlichen Wimpern über ihre traurigen, feuchten braunen Augen von sephardischem Schnitt – und wieder verlängerte ein neuer Name die immer stattlicher werdende Liste der abgewiesenen Bewerber.

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»Gute Nacht, Signor Buda«, sagte der Portier. Der Mann hatte sich schon ein paar Schritte entfernt.

»Gute Nacht«, erwiderte er.

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