Der zweite Weltkrieg

Der zweite Weltkrieg
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Описание книги

50 Millionen Menschen fielen dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer – auf den Schlachtfeldern zwischen Kaukasus und Normandie, im U-Boot-Krieg, im Bombenhagel, der auf Hunderte von Städten niederging, im Pazifik, den Dschungeln Südostasiens und im Holocaust. Dem kollektiven Gedächtnis sind viele Ereignisse unauslöschlich eingebrannt, vielfach gerinnen sie zu Bildern, die wir nie vergessen.
Guido Knopp erzählt die Geschichte des Zweiten Weltkriegs vom Überfall auf Polen bis zum Sündenfall von Hiroshima in 75 ausgewählten Fotografien – Momentaufnahmen, die das Schicksal von Millionen spiegeln.

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Guido Knopp. Der zweite Weltkrieg

VORWORT

DER GRENZBRUCH

FREIE STADT DANZIG. Nach dem Ersten Weltkrieg war Danzig zum Freistaat erklärt worden, der dem Völkerbund direkt unterstand und in dem Polen gewisse wirtschaftliche Privilegien besaß. Die Bevölkerung bestand zu über 90 Prozent aus Deutschen, von denen die meisten nach 1933 Anhänger der NSDAP waren. Westlich von Danzig erhielt Polen einen Landstrich bis zur Ostsee zugesprochen, der ihm einen eigenen Zugang zum Meer garantierte. Dieser sogenannte »Korridor« trennte Danzig, aber auch die Provinz Ostpreußen, vom Reichsgebiet, und wurde zu einem permanenten Zankapfel zwischen Deutschland und Polen

BOMBEN AUF WARSCHAU. JULIEN BRYAN. Der amerikanische Fotograf und Dokumentarfilmer Julien Bryan (1899–1974) war einer der wenigen ausländischen Korrespondenten, der sich zur Zeit der Einkesselung Warschaus durch deutsche Truppen in der Stadt aufhielten. Über den polnischen Rundfunk richtete er einen flammenden Appell an US-Präsident Roosevelt, der notleidenden Zivilbevölkerung in der polnischen Hauptstadt zu helfen. Sein Kurzfilm Siege über die Belagerung der Stadt wurde 1940 für einen Oscar nominiert

DER KRIEG DER LENI RIEFENSTAHL. LENI RIEFENSTAHL. Die Berlinerin Leni Riefenstahl (1902–2003) machte zunächst als Tänzerin und Schauspielerin Furore, ehe sie Anfang der 1930er Jahre als Regisseurin reüssierte. Nach Hitlers »Machtergreifung« geriet sie wie Millionen Deutsche in den Bann des Diktators. Doch begabter als die meisten wurde sie – als ein weiblicher Faust – geniale Propagandistin eines verbrecherischen Regimes, die mit Filmen wie Triumph des Willens den schönen Schein der Diktatur auf Zelluloid bannte. Es waren ihre Bilder, die Hitler zu einem übermächtigen Heilsbringer stilisierten und mithalfen, eine ganze Generation zu verführen. Nach dem Krieg wollte sie mit all dem nichts mehr zu tun haben. Sie habe doch nur die Realität abgebildet, so Riefenstahl. Es blieb bis zuletzt ihre Lebenslüge

ANGRIFF IMWESTEN

ERICH VON MANSTEIN. Er galt als einer der klügsten Köpfe der deutschen Generalität: Erich von Manstein (1887–1973). Sein Leben steht stellvertretend für die meisten jener preußisch-konservativen Generäle, diegegenüber dem Nationalsozialismus kritische Distanz wahrten – und doch als willige Werkzeuge Hitlers erbarmungslosen Krieg vollstreckten. Er sah sich als »unpolitischen Soldaten«, der tat, was er am besten konnte: Krieg führen. Ohne zu erkennen, welche verbrecherischen Ziele Hitler verfolgte

HITLER IN PARIS

HEINRICH HOFFMANN. Er war »Hoffotograf« und früher Weggefährte Hitlers: Heinrich Hoffmann (1885–1957), Inhaber eines Münchner Fotoateliers. Seit dem Hitlerputsch 1923 dokumentierte er fotografisch die Aktivitäten der NSDAP und Hitlers, in dessen Nähe er fortan immer zu finden war. Nach 1933 nannte er sich »Reichsbildberichterstatter der NSDAP« und scheffelte dank eines Exklusivvertrags vor allem mit »privaten« Aufnahmen Hitlers Millionen. Der »Führer« kassierte für das »Recht am eigenen Bild« mit. Zuvor hatte sich nie ein Politiker so geschickt und gewinnbringend medial vermarktet

VICHY-FRANKREICH. Das »freie« Frankreich unter dem neuen Regierungschef Pétain, Nationalheld des Ersten Weltkriegs, verlegte den Sitz seiner Regierung in den Kurort Vichy. Hitler schien auf die Demütigung des besiegten Gegners verzichten zu wollen – einer der wenigen Momente, in den denen er tatsächlich staatsmännisch handelte. Ausdrücklich sprach er von der Tapferkeit der Franzosen. Das Vichy-Regime durfte seine fernen Kolonien, ein Heer von 100 000 Mann und die einsatzfähige Flotte behalten

IM FREUDENHAUS

DER PREMIER MIT DER KNARRE. WINSTON CHURCHILL. Als er im Mai 1940 das Amt des britischen Premierministers übernahm, hatte Churchill bereits eine bewegte politische Karriere hinter sich. Aus einer einflussreichen Familie stammend, kämpfte er zunächst als Soldat in verschiedenen Kolonialkriegen, machte sich dann als Kriegsberichterstatter einen Namen und ging schließlich in die Politik. Die Liste seiner Ämter, die er ab 1910 bekleidete, ist lang: Innenminister, Marineminister, Munitionsminister, Kriegsminister, Luftfahrtminister, Kolonialminister, Schatzkanzler (Finanz- und Wirtschaftsminister). Als entschlossener Kämpfer gegen einen übermächtig scheinenden Gegner wurde er schließlich zur Legende

»WAIT FOR ME, DADDY«

DER »BLITZ«

OPERATION SEELÖWE. In Hitlers Weisung für die »Operation Seelöwe« hieß es: »Da England, trotz seiner militärisch aussichtslosen Lage, noch kein Anzeichen von Verhandlungsbereitschaft zu erkennen gibt, habe ich mich entschlossen, eine Landungsoperation gegen England vorzubereiten und, wenn nötig, durchzuführen.« Da es keine regulären Landungsboote gab, wurden 1720 »Prähme«, die als Binnenschiffe Lasten auf dem Rhein transportierten, umgebaut. 50 000 Mann einer improvisierten »Landungsflotte« wurden zusammengezogen. Trotzdem war »Seelöwe« mehr Drohgebärde als ernsthafte Operation. Anfang September wurde das ohnehin nur halbherzig geplante Unternehmen »bis auf Weiteres« abgeblasen

COVENTRY. Vor allem der Angriff auf Coventry am 14. November 1940 wurde in Großbritannien als nationale Tragödie wahrgenommen. In dieser Nacht hatten 454 deutsche Bomber insgesamt 600 Tonnen Spreng- und Brandbomben über der Industriestadt abgeladen. Zwar waren Fabriken und Verkehrswege die eigentlichen Ziele des Angriffs, doch wurde die großflächige Zerstörung von Wohnvierteln billigend in Kauf genommen. Das Zentrum der Stadt wurde schwer zerstört, die Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert brannte aus. 554 Menschen starben, über 800 wurden verletzt

DER WEINENDE FRANZOSE

PHILIPPE PÉTAIN. Der 84-jährige Pétain hatte im Ersten Weltkrieg als »Sieger von Verdun« Heldenruhm erworben und zehrte noch immer von diesem Nimbus. Nun führte er ein autoritäres Regime und setzte auf Kollaboration mit Hitler. Die meisten Franzosen sahen in ihm einen Rettungsanker, der trotz der Präsenz des Feindes ein erträgliches Leben versprach

ERSCHIESSUNG IN PANČEVO. GERHARD GRONEFELD. Der Berliner Gronefeld (1911–2000) interessierte sich bereits als Jugendlicher für Fotografie und machte nach einem abgebrochenen Studium eine Fotografenlehre beim Zeitungsverlag Scherl. Seine Anstellung beim Hitler-Fotografen Heinrich Hoffmann verlor er, weil er sich weigerte, in die NSDAP einzutreten. Danach hielt er sich mit Aufträgen für illustrierte Blätter über Wasser, wurde mit Kriegsbeginn Kriegsberichterstatter und fotografierte hauptsächlich für die Wehrmachtszeitschrift Signal.Nach dem Krieg setzte er seine Karriere fort und dokumentierte für Illustrierte wie Stern oder Quick das westdeutsche Wirtschaftswunder

DER BOXER

WELTMEISTER SCHMELING. Schwergewichtsweltmeister war Schmeling (1905–2005) tatsächlich nur zwei Jahre lang: 1930 gewann er den Titel gegen den Amerikaner Jack Sharkey – durch Disqualifikation seines Gegners. Zeitungen verspotteten Schmeling als »Weltmeister im Liegen«. Ein Jahr darauf konnte er seinen Titel verteidigen, diesmal durch technischen K. o. seines Gegners Young Stribling. Umso größer war die Begeisterung in der Heimat. Schon 1932 verlor er den WM-Titel wieder an Sharkey. Dennoch schlug ihm weiterhin die ungeteilte Sympathie der Deutschen entgegen

DER UNTERGANG DER BISMARCK

KRÄFTEVERHÄLTNISSE. Das deutsch-britische Kräfteverhältnis bei Überwasserschiffen zu Kriegsbeginn war aus deutscher Sicht deprimierend: Zwei Schlachtschiffen, zehn Kreuzern und 22 Zerstörern der Deutschen standen 15 Schlachtschiffe, 63 Kreuzer und 168 Zerstörer der Briten gegenüber. Konsterniert notierte Marinechef Raeder, die Marine könne damit allenfalls beweisen, dass sie mit Anstand zu sterben verstehe

DAS UNTERNEHMEN BARBAROSSA. HEINZ GUDERIAN. Der aus einer traditionsreichen preußischen Militärfamilie stammende Heeresoffizier Guderian (1888–1954) galt als der »Vater der deutschen Panzerwaffe«. Schon Anfang der 20er-Jahre hatte er erkannt, dass die im Ersten Weltkrieg erstmals von den Briten eingesetzten Panzer das Waffensystem der Zukunft waren. Nach Hitlers »Machtergreifung« war er ein gefragter Mann, da der Diktator den Ausbau der Panzerwaffe gezielt förderte. Die schnellen Siege gegen Polen und Frankreich gingen zu einem Gutteil auch auf seine Panzer und das Konzept des »Gefechts der verbundenen Waffen« zurück

PRÄVENTIVKRIEG? Es spricht vieles dafür, dass der sowjetische Diktator sein Land damals in die Rolle eines »lachenden Dritten« hineinmanövrieren wollte. Er rechnete fest mit einem »Krieg der imperialistischen Mächte« – damit meinte er Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Erst wenn sich diese potenziellen Gegner im Westen gegenseitig geschwächt hatten, wollte er die Arena betreten. Doch dieser These mangelt es an hieb- und stichfesten Beweisen. Dass dennoch so viele sowjetische Soldaten in offensiver Aufstellung an der Westgrenze standen, entsprach der sowjetischen Verteidigungsdoktrin, einen Gegner im Falle eines Angriffs möglichst auf dessen Territorium zu schlagen

POGROME IN LEMBERG. POGROME. Der aus dem Russischen stammende Begriff bedeutet seinem Wortsinn nach »Verwüstung«, »Zerstörung« oder »Krawall« und wurde zuerst für die antisemitischen Ausschreitungen im Zarenreich ab den 1880er Jahren gebraucht. Später bezeichnete man damit auch die Gewaltaktionen gegen Juden im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Heute wird das Wort auch bei Übergriffen gegen andere Opfergruppen wie religiöse Minderheiten verwendet

BROT UND SALZ

UKRAINE »Die« Ukraine gab es damals so wenig wie heute, da die alten Konfliktlinien zwischen West- und Ostukraine wieder aufbrechen. Viele russischstämmige Ukrainer im Osten des Landes warfen ihren Landsleuten im Westen Kollaboration mit dem Feind vor. Tatsächlich waren die Deutschen für die Menschen im Lemberg, Tarnopol und anderswo nur die jüngsten einer ganzen Reihe von Eroberern. »Ich musste irgendwie für sie arbeiten, weil ich essen und leben musste«, erklärte Aleksej Bris, der für die Deutschen als Dolmetscher tätig war

ANGRIFF AUF DEN KREML. MARGARET BOURKE-WHITE. Gewaltige Industrietempel und die Hütten von Landarbeitern; Arbeiter, Soldaten und Diktatoren: Die im Stil der neuen Sachlichkeit gehaltenen Bildreportagen von Margaret Bourke-White (1994–1971) schrieben Fotogeschichte. Auch als Kriegsreporterin gelangen ihr Bilder von großer Eindringlichkeit, als sie etwa nach der Befreiung des KZs die »lebendigen Toten« von Buchenwald fotografierte. Nach dem Krieg berichtete sie unter anderem aus Korea und Indien, ehe sie ihre Arbeit wegen einer Parkinson-Erkrankung immer mehr einschränken musste

DAS LEID DER GEFANGENEN

KEINE KAMERADEN. Bereits am 30. März 1941 hatte Hitler in einer Ansprache vor über zweihundert hohen Militärs seine Absichten offengelegt. »Der Krieg wird sich sehr unterscheiden vom Kampf im Westen. Ein Krieg gegen Russland kann nicht ritterlich geführt werden. Es handelt sich um einen Kampf der Weltanschauungen und rassischen Gegensätze und ist daher mit nie dagewesener erbarmungsloser Härte zu führen … Wir müssen von dem Standpunkt des soldatischen Kameradentums abrücken. Der Kommunist ist vorher kein Kamerad und nachher kein Kamerad.«

HIMMLER

WALTER FRENTZ. Frentz (1907–2004) wurde als Kameramann Leni Riefenstahls bekannt, mit der er unter anderem Triumph des Willens und Olympia drehte und deren Bildsprache er maßgeblich mitprägte. 1939 wurde er zum offiziellen »Kameramann des Führers« ernannt und begleitete Hitler während des gesamten Krieges. Daneben nahm er verschiedene Filmaufträge an, zum Beispiel von Rüstungsminister Speer, und fotografierte, seit 1943 auch in Agfacolor. Frentz war kein NSDAP-Mitglied, wurde aber 1941 in die SS aufgenommen. Nach dem Krieg konnte er seine Karriere weitgehend unbehindert fortsetzen. Wirklich distanziert von Hitler hat er sich nie

HEINRICH HIMMLER. Keine NS-Biografie stellt das Deutschland der humanistischen Bildung so sehr infrage wie seine: Heinrich Himmler (1900–1945) entstammte ordentlichen Verhältnissen. Sein Vater war Konrektor am Humanistischen Gymnasium Landshut, die Familie katholisch und königstreu, sittsam und gebildet. Er selbst war kein Intellektueller, sondern eher furchtsam und entscheidungsschwach. Autorität erlangte er nicht aus der Überzeugungskraft seiner Person, sondern aus einem zielstrebigen Machtantrieb. Zugleich verstieg er sich in ein absurdes Gebräu aus Rassentheorie, Naturheillehre und Okkultismus. Was von Himmler bleibt, ist die Verantwortung für den millionenfachen Massenmord

DER GELBE STERN

»Juden,die dassechste Lebensjahr vollendet haben, istesverboten, sichinderÖffentlichkeit ohne einen Judensternzu zeigen.DerJudenstern besteht aus einem handtellergroβen, schwarz ausgezogenen Sechsstern aus gelbem Stoffmitderschwarzen Aufschrift›Jude‹. Erist sichtbar aufderlinken BrustseitedesKleidungsstücks fest aufgenäht zu tragen.« AUS DER »POLIZEIVERORDNUNG ÜBER DIE KENNZEICHNUNG DER JUDEN«

DAS MASSAKER VON BABI JAR

PAUL BLOBEL. Für das Massaker verantwortlich war Paul Blobel (1894–1951). Der gelernte Architekt war 1932 in die SS eingetreten und hatte nach Hitlers »Machtergreifung« im Sicherheitsdienst der SS Karriere gemacht. Im Juni 1941 wurde er zum Führer des Sonderkommandos 4 a der Einsatzgruppe C ernannt, die im rückwärtigen Bereich der Heeresgruppe Süd operierte. Mindestens 60 000 Menschen fielen den »Säuberungsaktionen« unter Blobels Leitung zum Opfer. Nach dem Krieg wurde er im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess zum Tode verurteilt und hingerichtet

DER PARTISANENKRIEG

»Alssie sie aufdenStuhl stellten, richtetediejunge Frau ihr Gesicht zum Zaun.DieHenker wollten, dass sie sichmit demGesicht zur Menge hinstellte,abersie drehtesich wegunddabeibliebes.Egal, wiesie sie auch drängtenundversuchten, sie umzudrehen, sie bliebmitihrem Rückenzur Menge stehen. Erst dann stießen siedenStuhl unter ihrum.« PJOTR PAWLOWITSCH BORISENKO, AUGENZEUGE

MYTHOS ROMMEL

ERWIN ROMMEL. Der aus Württemberg stammende Rommel (1891–1944) hatte sich im Ersten Weltkrieg als Gebirgsjäger an der Isonzofront erste militärische Meriten erworben. Mit der Erstürmung des Monte Matajur gelang ihm 1917 ein Husarenstück, das bereits alle Ingredienzen seiner späteren militärischen Erfolge aufwies: Überraschung und Kriegslist, Ehrgeiz und Eigeninitiative, Sturheit und (wenn nötig) Ignorieren von Befehlen höherer Dienstgrade. Er blieb Soldat in der Republik, doch erst die »Machtergreifung« Hitlers ermöglichte ihm den kometenhaften Aufstieg zum Feldmarschall

ERIC BORCHERT. Eric Borchert war einer der Starfotografen der in Millionenauflage verbreiteten Berliner Illustrirten Zeitung. Im Krieg sorgte Rommels Bekannter Kurt Hesse, der Pressechef des Heeres, dafür, dass er neben anderen Topleuten wie Leni Riefenstahls Kameramann Hans Ertl als Kriegsberichter nach Afrika geschickt wurde, um den »Wüstenfuchs« ins rechte Licht zu setzen. Borchert fiel 1942 bei Tobruk

»Esistjaso,dass alsoderRommel mirdraußenan derFrontsagt:›Esgibt gar keine andere Möglichkeit mehr,mitDeutschland noch irgendwie vernünftig durchzukommen,als dass wirdenFührerundseine engsteSippschaft möglichst schnell umbringen.Unddann haben wiramersten noch Aussicht, zu einem tragbaren Frieden zukommen.‹« GENERAL HEINZ EBERBACH IN TRENT PARK, 20. SEPTEMBER 1944

DIE WENDE VOR MOSKAU

ABLÖSUNG V. BRAUCHITSCH. Hitler war weit davon entfernt, die Schuld für die Lage bei sich selbst zu suchen. Stattdessen schob er die Gründe für die Misserfolge auf das Versagen der militärischen Führung und des Offizierskorps. Vor allem von Brauchitsch machte der »Führer« für die Katastrophe vor Moskau verantwortlich. Brauchitsch reichte seinen Rücktritt ein, und der Diktator übernahm selbst den Oberbefehl über das Heer. »Das bisschen Operationsführung kann jeder machen«, war sein geringschätziger Kommentar zu den Anforderungen des Amts

DER ANGRIFF AUF PEARL HARBOR

TAKEO YOSHIKAWA. Für seine »Verdienste« erhielt Yoshikawa keinerlei Anerkennung vonseiten seines Landes. Er arbeitete zunächst weiter für den Marinegeheimdienst und tauchte nach Kriegsende als buddhistischer Mönch unter. Als seine Rolle beim Angriff auf Pearl Harbor in den 1950er Jahren bekannt wurde, gab es nicht wenige Japaner, die ihm die Schuld am Kriegsausbruch in die Schuhe schieben wollten. Als Geschäftsmann gescheitert, starb er 1993 verarmt und verlassen

FRANKLIN D. ROOSEVELT. Er wurde als einziger US-Präsident dreimal wiedergewählt – 1940 mit dem Versprechen, sich aus dem Krieg herauszuhalten. Dies entsprach der isolationistischen Grundstimmung weiter Bevölkerungskreise in den Vereinigten Staaten. Insgeheim unterstützte Roosevelt (1882–1945) jedoch den britischen Bundesgenossen mit Nachschub und Kriegsgerät. Der Angriff auf Pearl Harbor brachte dann den Stimmungsumschwung – die USA traten an der Seite Großbritanniens und der Sowjetunion in den Krieg gegen die Achsenmächte ein

DER BEGINN DES MASSENMORDS

ADOLF EICHMANN. Er war der Bürokrat, der mit Stempel und Unterschrift mordete: Als Leiter des »Judenreferats« im Reichssicherheitshauptamt organisierte Eichmann (1906–1962) zunächst die Vertreibungen aus Deutschland und später die Transporte von über drei Millionen Juden in die Vernichtungslager. Die Karriere Adolf Eichmanns ist charakteristisch für die Zeit des Nationalsozialismus: Der Perfektionismus und die Pedanterie des »Vernichtungsbeamten« paarten sich mit dem rücksichtslosen Streben des Emporkömmlings

»LEID«

DMITRI BALTERMANZ. Der in Warschau geborene Fotograf (1912–1990) bekam am eigenen Leib das brutale stalinistische System zu spüren. Als Fotoreporter für die Zeitung Iswestija und die Illustrierte Ogonjok wurde er Ende 1942 zum Dienst in einem Strafbataillon verurteilt – offenbar, weil eines seiner Fotos mit einer falschen Bildunterschrift veröffentlicht wurde. Er überlebte und setzte seine Arbeit als Fotograf einer Armeezeitung fort. Nach dem Krieg wurde er zu einem der bekanntesten sowjetischen Fotografen

DIE BELAGERUNG

MICHAIL TRACHMANN. Michail Trachman (1918–1976) fotografierte an zahlreichen Kriegsschauplätzen. Bekannt wurden neben seinen Aufnahmen aus dem belagerten Leningrad und von der Befreiung des Konzentrationslagers Majdanek besonders seine Fotos von sowjetischen Partisanen im Kampf gegen die deutschen Besatzer. »Ich glaube nicht, dass ich es schon geschafft habe, mich mit dem Krieg endgültig auseinanderzusetzen, noch habe ich ihn mit all seinen Schrecken dargestellt«, so Trachmans Resümee seiner Arbeit

»DER LETZTE JUDE VON WINNIZA«

DIE »WEISSE ROSE« DIE WEISSE ROSE »Der Name ›Die Weiβe Rose‹ ist willkürlich gewählt«, erklärte Hans Scholl später im Gestapo-Verhör. »Ich ging von der Voraussetzung aus, dass in einer schlagkräftigen Propaganda gewisse feste Begriffe da sein müssen, die an und für sich nichts besagen, einen guten Klang haben, hinter denen aber ein Programm steht«

GESCHWISTER SCHOLL. Hans und Sophie Scholl, geboren 1918 und 1921, traten beide in das nationalsozialistische »Jungvolk« ein und übernahmen dort schnell Führungsaufgaben. Hans war sogar »Fähnleinführer« und damit Anführer von gut 100 »Pimpfen«. Auch Sophie führte eine Gruppe von jungen Mädchen. Erste Erfahrungen mit der repressiven Macht des Regimes musste Hans Scholl 1937 machen, als er wegen der Zugehörigkeit zu einem verbotenen Jugendbund kurzzeitig verhaftet wurde. 1939 begann er dann ein Medizinstudium in München. Nach einer Ausbildung zur Kindergärtnerin und einem Dienstpflichtjahr folgte Sophie ihrem Bruder im Mai 1942 an die Isar

DER »FALL BLAU«

6. ARMEE. Die militärische Erfolgsbilanz der 6. Armee umfasste eine beeindruckende Reihe glänzender Siege. Unter ihrem ehemaligen Oberbefehlshaber, dem fanatischen Nazigeneral Walther von Reichenau, hatte sie sich von 1939 bis 1941 als »Bezwingerin der Hauptstädte« Warschau, Brüssel und Kiew auszeichnen können

STALIN UND STALINGRAD. Auch für den sowjetischen »Woschd« war Stalingrad ein Prestigeobjekt besonderen Ranges. Nach der Oktoberrevolution hatte er die Verteidigung von Zarizyn, wie die Stadt damals hieß, gegen Weißgardisten organisiert. Zu seinen Ehren wurde sie 1924 in Stalingrad umbenannt. Für den sowjetischen Diktator war es deshalb auch eine Frage des persönlichen Renommees, dass »seine« Stadt nicht in deutsche Hände fiel

ZARAH LEANDER SINGT. ZARAH LEANDER. 1936 war die schwedische Operettensängerin für den deutschen Film entdeckt worden. Sie sollte der neue Star sein, nachdem Marlene Dietrich das Land verlassen hatte. Von Anfang an erfüllte Zarah Leander (1907–1981) die Erwartungen. Propagandaminister Goebbels misstraute der »Gastarbeiterin« zwar, doch ihr Erfolg machte sie bald unentbehrlich. Ihre Kunst hielt das Volk bei Laune und brachte Devisen in die Kriegskasse, denn ihre Filme waren Kassenschlager. Sie lebte für ihren Erfolg, ohne sehen zu wollen, welchem Regime sie diente

DIE WENDE DES WÜSTENKRIEGS

BERNARD LAW MONTGOMERY. Als Generalleutnant Bernard Law Montgomery (1887–1976) im August 1942 zum britischen Oberbefehlshaber in Nordafrika ernannt wurde, war dies der undankbarste Job, den die Army zu vergeben hatte. Seine vier Vorgänger hatte Rommel in die sprichwörtliche »Wüste« geschickt. Zwar genoss Montgomery einen exzellenten Ruf als Militär, doch er galt zugleich als schwieriger Einzelgänger. Am Ende triumphierte er im berühmtesten Duell des Zweiten Weltkriegs über seinen Widersacher. Die britische Öffentlichkeit feierte seinen Sieg, der König erhob ihn zum »Viscount of Alamein«

DAS ENDE IN STALINGRAD

AUFFORDERUNG ZUM SELBSTMORD. Der Mann hat sich totzuschießen, so wie sich früher die Feldherren in das Schwert stürzten, wenn sie sahen, dass die Sache verloren war. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Hitler, 1. Februar 1943

DER JUNGE VON WARSCHAU

VERNICHTUNGSLAGER TREBLINKA. Das nördlich von Warschau gelegene KZ Treblinka war von der SS als reines Vernichtungslager für die polnischen Juden und Roma konzipiert. Seit Mitte 1942 rollten die ersten Züge aus den Gettos des »Generalgouvernements« nach Treblinka. Sie endeten an einem falschen Bahnhof, der zur Irreführung der Opfer sogar mit Fahrkartenschaltern für die Rückfahrt ausgestattet war. Doch die allermeisten Ankömmlinge gingen direkt in den Tod. Innerhalb eines Jahres wurden in Treblinka fast 900 000 Menschen ermordet. Nach einem Häftlingsaufstand im August 1943 wurde das Lager dem Erdboden gleichgemacht

HITLER PRIVAT

»LieberGotthilfmirdass ich ihnheute noch sprechenkannmorgenisteszu spät. Ich habe mich für35Stück entschlossenessoll diesmal wirklich eine ›totsichere‹ Angelegenheit werden. Wennerwenigstens anrufenlassen würde.« EVA BRAUN, TAGEBUCH, 28. MAI 1935

PRIVATES TESTAMENT. Da ich in den Jahren des Kampfes glaubte, es nicht verantworten zu können, eine Ehe zu gründen, habe ich mich nunmehr vor Beendigung dieser irdischen Laufbahn entschlossen, jenes Mädchen zur Frau zu nehmen, das nach langen Jahren treuer Freundschaft aus freiem Willen in die schon fast belagerte Stadt hereinkam, um ihr Schicksal mit dem meinen zu teilen. Sie geht auf ihren Wunsch als meine Gattin mit mir in den Tod

DIE WENDE

Hiersitz ich, haltend meinenarmenKopf.DerIrreführer überalleBerge.DieKörnleinhat dasHuhn im Kropf:DiekriegendieZwerge. BRECHTS EPIGRAMM FÜR DAS FOTO VON GEORG KREUZBERG

DER BOMBENKRIEG

WOLF STRACHE. Der promovierte Volkswirt Strache (1910–2001) kam als Autodidakt zur Fotografie. Seit 1934 war er als freier Bildberichter tätig und wurde im Krieg Mitglied einer Propagandakompanie der Luftwaffe. Neben der Dokumentation von Bombenschäden entstanden in dieser Zeit auch zahlreiche heroisierende Aufnahmen von Bomberbesatzungen und Jagdpiloten, vielfach abgedruckt in der Presse sowie in Büchern wie Donnernde Motoren. In der Bundesrepublik veröffentlichte Strache im eigenen Verlag zahlreiche Bildbände mit Stadt- und Landschaftsansichten, Kunst- und Naturmotiven, die zum Teil riesige Auflagenhöhen erreichten

DIE MUSSOLINI-BEFREIUNG. OTTO SKORZENY. Der in Wien geborene Skorzeny (1908–1975) trat 1940 in die SS-»Leibstandarte Adolf Hitler« ein und wurde 1943 Kommandeur des »SS Sonderlehrgangs zbV Friedensthal«. Die 300 Mann starke SS-Sondereinheit »zbV« – »zur besonderen Verwendung« – wurde in Friedensthal bei Oranienburg ausgebildet und später in SS-Jägerbataillon 502 umbenannt. SS-Chef Himmler wollte mit der Spezialkampfgruppe seine eigene Stellung im Machtgefüge des »Dritten Reichs« stärken – und zwar damit, Hitler stets zu Diensten zu sein

DIE HINRICHTUNG

TODESURTEIL. Es war ein Kriegsverbrechen, denn Siffleet und seine Männer waren Soldaten und hätten damit den Schutz internationaler Vereinbarungen über Kriegsgefangene genießen müssen. Doch Japan erkannte diese Verträge nicht an. Folterung und anschließende Ermordung von Gefangenen gehörten zur üblichen Praxis. Von allen alliierten Soldaten in japanischem Gewahrsam starb fast ein Drittel. Zum Vergleich: In deutscher Gefangenschaft betrug die Todesrate der Westalliierten lediglich vier Prozent; von den sowjetischen Kriegsgefangenen in deutschem Gewahrsam starb mehr als die Hälfte

DAS GRAUEN DES BOMBENKRIEGS. FLIEGERSCHADENSCHEIN. Die im Volksmund »Fliegerschadenschein« oder »Bombenschein« genannten Formulare staatlicher Stellen bestätigten vom Luftkrieg Betroffenen ihren Status als Bombengeschädigte. Das Papier war nach einer Ausbombung Voraussetzung für die Aufnahme in Notunterkünften oder die Zuweisung von Lebensmittelkarten und Hilfsgütern

TATORT AUSCHWITZ

DAS ALBUM. Zwei zentrale Fragen konnten bis heute nicht geklärt werden: Wer ließ das Album anlegen und warum? Es sei ein Andenken an einen »Heinz«, steht auf dem Titelblatt. Doch wer war dieser Mann? Immerhin konnte geklärt werden, wer die Aufnahmen gemacht hat: Es handelte sich um die beiden offiziellen SS-Lagerfotografen Bernhard Walter und Ernst Hofmann. Schon 1946 wurden einzelne Fotos aus dem Album erstmals veröffentlicht. Im Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1965 spielte es eine wichtige Rolle als Beweismittel. 1980 übereignete Lili Jacob es der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

DER LÄNGSTE TAG

DIE ZWEITE FRONT. Schon 1942 hatte Stalin die Errichtung einer zweiten Front gefordert. Für ihn war eine zweite Front nur in Frankreich akzeptabel: Allein von dort aus konnte das Deutsche Reich wirklich im Rücken angegriffen und in einen Zwei-Fronten-Krieg verwickelt werden. Doch die Westmächte zögerten ihre Entscheidung immer wieder hinaus. Während ihrer Konferenz in Washington im Mai 1943 einigten sich Roosevelt und Churchill auf eine Invasion in Frankreich – in der Normandie. Doch erst in Teheran (November 1943) weihten die beiden westlichen Regierungschefs den sowjetischen Bundesgenossen ein. Es war das Ende eines langen Versteckspiels, das zu starken Spannungen zwischen den »Großen Drei« geführt hatte

DAS BABY VON SAIPAN

W. EUGENE SMITH. William Eugene Smith (1918–1978) wollte sich als Kriegsfotograf nicht in den Dienst der Propaganda stellen, sondern mit aufrüttelnden Aufnahmen zeigen, was Krieg wirklich bedeutet. Er machte 13 Landungsoperationen im Pazifik mit, ehe er schwer verwundet wurde. Sein Credo lautete: »Die Fotografie hat im besten Fall eine leise Stimme, aber manchmal – nur manchmal – kann ein Foto oder eine Reihe von Bildern uns etwas bewusst wahrnehmen lassen. Vieles hängt vom Betrachter ab; manche Fotos rufen genug Gefühle hervor, um auch in das Denken vorzudringen.«

STAUFFENBERG UND HITLER

»Derjenige,deretwas zutunwagt, muss sich bewusstsein,dasserwohl als Verräterindiedeutsche Geschichte eingehen wird. UnterlässterjedochdieTat,dann wäreerein VerrätervordemeigenenGewissen.« STAUFFENBERG

DER MARSCH DURCH MOSKAU

NACH DEM ATTENTAT

VERFOLGUNGSWELLE. Der Diktator rächte sich in einem wahren Blutrausch an den Verschwörern. »Ich will, dass sie gehängt werden, aufgehängt wie Schlachtvieh«, wies Hitler seinen »Volksgerichtshof«-Präsidenten Freisler an. Der Blutrichter des »Dritten Reichs« verurteilte in Schauprozessen die meisten der Männer des 20. Juli zum Tod durch Erhängen. Hitler ließ die Hinrichtungen heimlich mitfilmen und ergötzte sich noch Tage später an den Filmaufnahmen. Doch gezeigt werden durften sie nicht – ebenso wenig wie die gleichfalls mitgefilmten Schauprozesse Freislers. Sie hätten enthüllt, dass die Angeklagten keine »Lumpen« waren, wie der Blutrichter herausschrie, sondern anständige, mutige Männer

DIE FREIZEIT DER MASSENMÖRDER

FRANKFURTER AUSCHWITZ-PROZESSE. Dass sich die deutsche Justiz mit den Verbrechen in Auschwitz beschäftigte, war maßgeblich dem hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer zu verdanken, der als Jude selbst unter der Verfolgung durch das NS-Regime gelitten hatte. 1959 wurde unter seiner Leitung ein Ermittlungsverfahren gegen vormalige SS-Angehörige des KZ Auschwitz eingeleitet. Der erste Prozess begann im Dezember 1963. Insgesamt wurden 1300 Zeugenaussagen gesammelt, vor Gericht sagten über 350 Zeugen aus 19 Ländern aus. Nach 20 Monaten erhielten sechs Angeklagte eine lebenslange Haftstrafe, elf wurden zu Haftstrafen zwischen drei und 14 Jahren verurteilt, drei Angeklagte freigesprochen. Das Urteil löste ein geteiltes Echo aus

DIE ÄCHTUNG

ROBERT CAPA. Robert Capa (1913–1954), als Endre Erno Friedmann in einer jüdischen Familie in Budapest geboren, emigrierte 1931 aus seinem Heimatland und ging zunächst nach Deutschland, nach Hitlers »Machtergreifung« dann nach Wien und Paris. Ab Mitte der 1930er-Jahre wurde er vor allem als Kriegsreporter bekannt. Sein Foto aus dem spanischen Bürgerkrieg, das einen republikanischen Soldaten im Augenblick seines Todes zeigt, wurde zu einer Fotoikone des 20. Jahrhunderts, auch wenn die Authentizität des Bilds umstritten ist. 1939 ging er nach Amerika. Er starb während eines Einsatzes als Kriegsberichter in Französisch-Indochina

DEUTSCHER SOLDAT. Erst jüngst wurde bekannt, wer der Vater des Kindes war. Recherchen des Historikers Gérard Leray aus Chartres ergaben, dass es sich um Erich Göz handelte, Sohn eines Oberamtsrichters aus Künzelsau. Göz sprach perfekt französisch, arbeitete in der deutschen Frontbibliothek in Chartres und hatte sich mit Simone sogar verlobt. Dass er Vater eines Kindes wurde, hat er vermutlich nie erfahren. Er wurde an die Ostfront versetzt und fiel im Juli 1944 in Polen

DIE BEFREIUNG

CONCEIL NATIONALE. Der »Conseil national de la Résistance« (CNR), zu Deutsch »Nationaler Widerstandsrat«, bildete ab 1943 das Spitzenorgan, das die unterschiedlichen Bewegungen und Gruppen der Résistance, illegaler Gewerkschaften und Parteien im besetzten Frankreich vereinte. Gemeinsames Ziel war der Kampf gegen die deutschen Besatzer sowie der Wunsch, das Nachkriegsfrankreich selbstbestimmt zu gestalten

DAS MASSAKER VON NEMMERSDORF

DER GÖTTLICHE WIND

MARLENE AN DER FRONT

DIE GROSSE FLUCHT

UNTERGANG GUSTLOFF. Unter den vielen traurigen Geschichten jener Tage ragt eine besonders hervor – der Untergang der »Wilhelm Gustloff«. Am 30. Januar 1945, dem zwölften Jahrestag von Hitlers »Machtergreifung«, trafen drei Torpedos, abgefeuert von einem sowjetischen U-Boot, das zum Flüchtlingstransporter umfunktionierte Passagierschiff. Die »Gustloff« sank innerhalb kürzester Zeit. Mehr als 9000 Menschen kamen um. Über die Hälfte von ihnen waren Kinder. Es war, bedingt allein durch die Zahl der Opfer, wohl die größte Katastrophe in der Geschichte der Seefahrt. Die »Gustloff« – das war die deutsche »Titanic«

DAS LEID DER KINDER. TONI FRISSELL. Wie ihre Kollegin Lee Miller war Toni Frissell (1907–1988) mit ihren Modefotografien vor allem für Harper’s Bazaar bekannt geworden. Im Krieg meldete sie sich freiwillig als Fotografin zum US-amerikanischen Roten Kreuz. Bekannte Motive Frissells wurden Frauen im Kriegseinsatz und farbige Piloten der Luftwaffe – beides bis dahin eher stiefmütterlich behandelte Themen der Kriegsfotografie. Nach dem Krieg kehrte sie zurück in die Welt der Reichen, Schönen und Mächtigen und war unter anderem offizielle Fotografin der Hochzeit von Jaqueline Bouvier und John F. Kennedy

DIE KONFERENZ VON JALTA

DER UNTERGANG VON DRESDEN. WALTER HAHN. Walter Hahn (1889–1969) wurde vor allem mit seinen Landschaftsaufnahmen aus der Sächsischen Schweiz bekannt, die er im eigenen Postkartenverlag vertrieb. Daneben porträtierte er immer wieder seine Heimatstadt Dresden, auch während des Zweiten Weltkriegs. Die Leichenverbrennungen auf dem Altmarkt fotografierte er trotz eines ausdrücklichen Verbots. Nach eigenen Angaben wurde er daraufhin von der SS verhaftet, später aber wieder entlassen und mit einer nachträglichen Genehmigung ausgestattet. Offenbar wollte man die Aufnahmen für die Propaganda gegen die Alliierten verwenden

OPFERZAHLEN. Die genaue Zahl der beim Angriff auf Dresden getöteten Menschen lässt sich nicht mit allerletzter Sicherheit feststellen. Neueste wissenschaftliche Untersuchungen gehen von höchstens 25 000 Toten aus. Doch es kursieren auch weitaus höhere Ziffern – von bis zu 350 000 Opfern ist die Rede. Diese Angaben basieren jedoch auf stark übertriebenen Zahlen, die aus Goebbels’ Ministerium an die Auslandspresse lanciert wurden, um das Ausmaß des Schreckens ins Unermessliche zu steigern – an die amtlichen Meldungen wurde einfach eine Null angehängt

STERNE ÜBER IWO JIMA. JOE ROSENTHAL. Der Sohn russisch-jüdischer Emigranten (1911–2006) berichtete während des Zweiten Weltkriegs für die Nachrichtenagentur AP von den Kämpfen im Pazifikraum. Das Bild aus Iwo Jima machte ihn auf einen Schlag berühmt. Das Foto erschien auf Briefmarken; Butter, Eiscreme und selbst Würstchen wurden nach dem Motiv gestaltet, es wurde in Sandstein gehauen und eine Statue von ihm schließlich für ein über 100 Tonnen schweres Bronzemonument auf dem Soldatenfriedhof Arlington gemeißelt. Reich geworden ist Rosenthal mit seinem Bild nicht: Die Rechte blieben bei der Agentur

DIE BILANZ DER KÄMPFE. Am 15. März übermittelte Generalleutant Kuribayashi der japanischen Militärführung seine letzte Lagemeldung sowie drei selbst verfasste Gedichte. Anschließend nahm er sich das Leben: Harakiri. Von 21 000 japanischen Soldaten auf der Insel gingen nur 216 in Gefangenschaft, alle anderen waren gefallen. Auf amerikanischer Seite waren 6836 Tote zu beklagen, mehr als 19 000 Soldaten lagen verwundet in den Lazaretten. Bei keiner anderen Schlacht im Zweiten Weltkrieg war der Blutzoll der amerikanischen Streitkräfte so hoch wie bei den Kämpfen um Iwo Jima

»SoeinFotokannmannicht nachstellen. Hätteich’s versucht, dann hätte ich’s verdorben.Eshateinfachallesgestimmt:DerWindwehteindierichtige Richtung,dieBewegungenderMänner stimmten,undeswarderrichtigeMoment.Ich wiederhole:Eswarreiner Zufall.« JOE ROSENTHAL

ORDEN FÜR EIN KIND

JOSEPH GOEBBELS. Wenn Hitlers Macht als Mischung aus Verführung und Gewalt verstanden werden kann, war er für die »Verführung« zuständig: Propagandaminister Joseph Goebbels. Auf seine Zeitgenossen wirkte er so abstoßend wie faszinierend. Je näher das Ende rückte, desto mehr half nur die verdeckte Lüge, um das Volk auf Kurs zu halten. Die gläubigsten Opfer fand der Rattenfänger zuletzt unter jenen, die in ihrem Leben nie andere Botschaften gehört hatten. Er hetzte Kindersoldaten in den sicheren Tod und zog seine eigenen Kinder mit ins Grab: »Das Totalste ist gerade total genug!«

HITLERJUNGE. In der Hitlerjugend waren in der Zeit des »Dritten Reichs« nahezu alle Jugendlichen organisiert – sämtliche anderen Jugendverbände wurden verboten. »Diese Jugend«, hatte Hitler 1938 mit fast schon spöttischem Unterton verkündet, »die lernt ja nichts anderes als deutsch denken, deutsch handeln.« Mit zehn Jahren, so der Diktator, gehöre sie ins Jungvolk, mit 14 in die Hitlerjugend, dann in die Partei und in den Arbeitsdienst. »Und nach der Wehrmacht nehmen wir sie sofort wieder in die SA, SS und so weiter. Und sie werden nicht mehr frei, ihr ganzes Leben.« Keine andere Generation davor oder danach wurde vom Staat derart vereinnahmt

HITLER AM ENDE

FÜHRERBUNKER. Der gesamte Komplex der unterirdischen Katakomben umfasste sechs Bunker, die durch ein Labyrinth verwinkelter Gänge verbunden waren. Im Zentrum der Anlage stand der »Führerbunker« mit 18 Räumen. In den Katakomben herrschte eine ungewohnte Enge. Dunkle, niedrige Räume, muffige, kahle Verbindungsgänge verstärkten die düstere Stimmung. In dieser gespenstischen Atmosphäre lebten rund 20 Personen. Es war eine beklemmende Szenerie

DER KINDERSOLDAT

JOHN FLOREA. Florea (1916–2000) arbeitete als Fotograf in Hollywood, ehe er von der U. S. Army als Kriegsberichter akkreditiert wurde und vom pazifischen und europäischen Kriegsschauplatz berichtete. In Deutschland fotografierte er unter anderem die Befreiung des KZ Mittelbau-Dora. Nach dem Krieg reüssierte er als Fotograf der Stars und Sternchen in Hollywood und stieg dann selbst ins Filmgeschäft ein. Als Produzent war er neben zahlreichen anderen für die TV-Serie Bonanza verantwortlich

DAS STANDGERICHT

DAS KIND VON BUCHENWALD

NACKT UNTER WÖLFEN. Vor allem aus westlicher Perspektive wurde der Roman von Bruno Apitz mitunter als plattes Propagandamachwerk bezeichnet. Wie man heute weiß, hat er tatsächlich einige Passagen – zum Beispiel den Schluss – nach den Vorgaben der SED umgeschrieben. Doch das Buch war alles andere als ein Auftragswerk der Partei: Dass es überhaupt erscheinen konnte, glich einem kleinen Wunder: Apitz’ Romanhelden waren längst als »Abweichler« verschrien, die gegen die Parteidisziplin verstoßen hätten. Apitz selbst hat zudem nie behauptet, einen Tatsachenbericht geliefert zu haben – die Geschichte des »Kinds von Buchenwald« kannte er nur vom Hörensagen

DIE FRAU VON SIEGBURG

DER SELBSTMORD

LEE MILLER. Die ewig gleichen Rituale des Moderummels langweilten sie bald. Ende der 20er Jahre ging Lee Miller (1907– 1977) nach Europa und tauchte ins turbulente Leben der künstlerischen Avantgarde ein. Sie war die Muse von Man Ray, wurde von Picasso porträtiert, war mit Jean Cocteau befreundet und schuf selbst hochartifizielle Fotoarbeiten. Ihr Kriegseinsatz wurde dann zum kompletten Kontrastprogramm ihres vorherigen Boheme-lebens: »Während ungefähr eines Jahres, mit einigen wenigen Ausnahmen, glich sie einem ungemachten Bett von zweifelhafter Sauberkeit, bekleidet mit einer olivgrünen Uniform, und die Füße steckten in schmutzigen Soldatenstiefeln«, schrieb ihr Fotografenkollege David Scherman

DER HÄNDEDRUCK

IN HITLERS BADEWANNE

DIE ROTE FAHNE AUF DEM REICHSTAG. JEWGENIJ CHALDEJ. Er ist bis heute einer der bekanntesten sowjetischen Kriegsfotografen: Jewgenij Chaldej (1917–1997). 1148 Tage lang war er den Truppen gefolgt, hatte 30 000 Kilometer zurückgelegt, das Auge stets am Sucher, den Finger stets am Auslöser: in Kertsch und Sewastopol, in Belgrad, Budapest und Wien. Das Bild von der roten Fahne auf dem Reichstag hatte für den Juden Chaldej, dessen Mutter 1918 bei einem Pogrom getötet worden war und dessen Vater und drei Schwestern in Donezk von Deutschen ermordet wurden, noch eine eigene Bedeutung. Es war Symbol für seinen ganz persönlichen Triumph: »Das hätte Hitler wohl nicht gedacht, dass ein Jude diese Flagge näht und ein zweiter Jude sie auf dem Reichstag hisst!«

DIE KAPITULATION

KAPITULATIONSURKUNDE. Der erste Absatz des Dokuments lautete: »Der Unterzeichnete, handelnd im Namen des deutschen Oberkommandos, erklärt hiermit die bedingungslose Kapitulation aller Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft, welche sich in diesem Augenblick unter deutscher Kontrolle befinden, gegenüber dem Obersten Befehlshaber der Alliierten Expeditionsstreitkräfte und gleichzeitig gegenüber dem Oberkommando der Sowjettruppen.« Dies war ein zentraler Punkt der Vereinbarung: Ab dem 8. Mai um 23:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit, das hieß ab Mitternacht deutscher Sommerzeit, sollten in Europa die Waffen ruhen

DER RAKETENMANN

DAS ENDE DES »DRITTEN REICHS« KARL DÖNITZ. Dass Hitler ausgerechnet ihn zum Nachfolger machte, hatte seinen tieferen Sinn: Karl Dönitz (1891–1980), Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und über zeugter Nationalsozialist. In seiner Sehnsucht nach dem »starken Mann« hatte Dönitz Hitler für den Inbegriff des Retters gehalten, dem bedingungslos zu folgen sei. Er war ein Mann der U-Boot-Waffe und konnte anfangs spektakuläre Erfolge vorweisen, doch als die Triumphe sich in die schrecklichste Bilanz aller Waffengattungen verkehrten, focht ihn das nicht an: »Kämpfen heißt opfern.« Er war Vollstrecker gnadenloser Militärjustiz und verheizte junge, unzureichend ausgebildete Marinesoldaten als letztes Aufgebot. In Nürnberg wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt

DER ZWEITE MANN

HITLERS ERLASS VOM. 29. Juni 1941 »Wenn ich in meiner Handlungsfreiheit beschränkt sein oder durch irgendwelche Ereignisse ausfallen sollte, so ist der Reichsmarschall Hermann Göring mein Stellvertreter bzw. Nachfolger in allen Ämtern von Staat, Partei und Wehrmacht.«

HIROSHIMA

Eswäre ein Fehleranzunehmen, dassdasSchicksalJapans vonderAtombombe entschieden wurde.JapansNiederlagewarschon sicher, ehedieersteBombefiel,undwardurchdieüberwältigende SeemachtseinerFeinde herbeigeführt worden …JapansSchifffahrtwarbereits völlig vernichtet. WINSTON CHURCHILL

POTSDAMER KONFERENZ. In Potsdam trafen sich im Juli 1945 die »Großen Drei«, um über die Zukunft Deutschlands und Europas nach dem Krieg zu beraten. Stalin, Churchill und Truman trugen Einmütigkeit zur Schau, doch die Interessenlage der Beteiligten konnte unterschiedlicher nicht sein. Während Stalin die Anerkennung seiner Eroberungen erreichen wollte, fürchtete Churchill einen zu großen Einfluss der Russen. Truman träumte zwar nicht – wie sein Vorgänger – den Traum von der »einen Welt«, doch auch er war davon überzeugt, Moskau für eine Zusammenarbeit im Interesse des Weltfriedens gewinnen zu können. Das Potsdamer Abkommen war in Wirklichkeit das Eingeständnis der Unfähigkeit zu Einigung, die auch Deutschland spalten sollte

SCHATTEN. Als »Human Shadow Etched in Stone« sind die Steinstufen des in den 1970er Jahren abgerissenen Bankgebäudes heute ein Ausstellungsstück des Friedensmuseums in Hiroshima. Im Lauf der Jahre ist der Schatten allerdings immer mehr verblasst

DER SIEGERKUSS

ALFRED EISENSTAEDT. Alfred Eisenstaedt (1898–1995) wuchs in Berlin auf und machte sich als »Bildberichter« für die Berliner Illustrierte und die Agentur AP Ende der 20er-Jahre einen Namen, für die er unter anderem Prominente wie Gerhart Hauptmann und Marlene Dietrich porträtierte. 1935 emigrierte der preußische Jude nach New York und wurde einer der fotografischen Gründerväter des Magazins Life. Tausende Reportagen hat er bebildert, darunter über neunzig Titelfotos. In seinen Bildern verraten ein paar Stirnfalten hier, ein hochgezogener Mundwinkel dort oft mehr über die Porträtierten, als es wohlgesetzte Worte vermocht hätten

DIE HEIMKEHR

ZEITLEISTE

AUSGEWÄHLTE LITERATUR. Aly, Götz:

Auschwitz through the Lens of the SS:

Bald, Detlef:

Beevor, Antony:

Beevor, Antony:

Benz, Wolfgang:

Böhler, Jochen:

Brakel, Alexander:

Browning, Christopher R:

Dewitz, Bodo von:

Dülffer, Jost:

Enzyklopädie des Holocaust:

Förster, Jürgen:

Förster, Jürgen (Hrsg.):

Friedrich, Jörg:

Frieser, Karl-Heinz:

Fritze, Lothar (Hrsg.) / Widera, Tomas (Hrsg.):

Gerlach, Christian:

Gutman, Israel (Hrsg.) / Gutterman, Bella (Hrsg.):

Hamann, Christoph:

Hartmann, Christian / Hürter, Johannes:

Hartmann, Christian:

Hartmann, Christian:

Heidenreich,Bernd (Hrsg.) / Neitzel, Sönke (Hrsg.):

Herz, Rudolf:

Hiller von Gaertringen, Hans Georg (Hrsg.):

Hoffmann, Peter:

Gerlach, Christian:

Hürter, Johannes:

Jureit, Ulrike (Hrsg.):

Kershaw, Alex:

Kershaw, Ian:

Kershaw, Ian:

Knopp, Guido:

Kunz, Andreas:

Longerich, Peter:

Meinen, Insa:

Messerschmidt, Manfred:

Müller, Rolf-Dieter:

Müller, Rolf-Dieter / Ueberschär, Gerd R.:

Müller, Rolf-Dieter / Volkmann, Hans­Erich (Hrsg.):

Neitzel, Sönke:

Neitzel, Sönke /Welzer, Harald:

Overmans, Rüdiger:

Overy, Richard:

Paul, Gerhard:

Paul, Gerhard:

Paul, Gerhard (Hrsg.):

Reuth, Ralf Georg:

Römer, Felix:

Sigmund, Anna-Maria:

Süß, Dietmar:

Trimborn, Jürgen:

Ueberschär, Gerd R. (Hrsg.):

Ueberschär, Gerd R. (Hrsg.) / Wette Wolfram (Hrsg.):

Weinberg, Gerhard L.:

Welzer, Harald:

Impressum

Отрывок из книги

Es war ein mörderischer Krieg, ein Töten wie kein anderes zuvor. 50 Millionen Menschen fielen diesem zweiten großen Weltenbrand zum Opfer – auf den Schlachtfeldern zwischen Kaukasus und Normandie, im U-Boot-Krieg, im Bombenhagel, der auf Hunderte von Städten niederging, im Pazifik, den Dschungeln Südostasiens und im Holocaust. Alles, was das zwanzigste Jahrhundert ausmacht, spiegelt sich in diesem Völkerringen: der Machtkampf totalitärer Ideologien, der Sieg der Demokratie über die Diktatur, der Triumph der Technik in der Kriegsführung und ihr Missbrauch bei der systematischen Vernichtung von Menschen – schließlich mit Hiroshima am Ende der Beweis, dass die Menschheit nun imstande ist, sich selbst auszulöschen.

Es war ein Krieg, der zeigt, was Menschen Menschen antun können. Und wenn Menschen überlebten, hatten sie zeitlebens Grenzerfahrungen in ihren Seelen, die nicht auszulöschen waren.

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Doch zwischen diesen beiden inszenierten Fotos für den Anfang und das Ende finden wir noch Dutzende eindringlicher Bilder, die Momente bannen, deren Anblick bis heute erschüttert.

Da ist das Bild eines polnischen Mädchens, das mit schmerzverzerrtem Gesicht vor der Leiche einer jungen Frau kniet. Die Hände zum Gebet gefaltet, weint es in ohnmächtiger Trauer. Der amerikanische Fotograf Julien Bryan hält den Moment fest, in dem die zehnjährige Kazimiera Mika aus Warschau begreifen muss, dass ihre ältere Schwester Andzia tot ist – umgekommen bei einem Bombenangriff der deutschen Luftwaffe auf die polnische Hauptstadt am 13. September 1939.

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