DER WELS

DER WELS
Автор книги: id книги: 2337191     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 803,2 руб.     (8,91$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783741847301 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Max Weidendorf war eine schillernde Gestalt: Von 1967 bis 1982 holte er als Fluchthelfer mehr als 1000 Menschen aus der DDR in den Westen – anfangs gemeinsam mit US-Soldaten in ihren Dienstfahrzeugen, später mit immer ausgefeilteren Methoden als Chef einer professionellen «Fluchthilfe-Firma». Dabei war er nicht nur von dem Gedanken getrieben, der DDR dadurch zu schaden, dass er vor allem Ärzte und Ingenieure zur Flucht verhalf und dem ostdeutschen Staat dadurch viele seiner Fachkräfte nahm – Max Weidendorf verdiente auch gut an den Flüchtlingen: Bis zu 20.000 D-Mark nahm er pro Person und stieg so zu einem erfolgreichen Geschäftsmann auf. Bis zu einem Anschlag 1982: In seinem Bad Tölzer Hotel explodierte eine Briefbombe, Weidendorf wurde schwer verletzt. Ob Mitarbeiter der Stasi oder ehemalige Mitglieder seiner «Kriminellen Menschenhändlerbande», wie die DDR-Propaganda sein Fluchthilfe-Unternehmen nannte, für den Anschlag verantwortlich waren, konnte nicht geklärt werden. Es handelt sich bei dem Roman «Der Wels» nicht um eine Biographie des «echten» Fluchthelfers Kay Mierendorff, sondern um eine fiktive Geschichte, die allerdings auf wahren Begebenheiten beruht. Die Idee des Projekts stammt von Kay Mierendorff, der 2012 in Florida gestorben ist – und von seinem Freund Jürgen Weiske, der Mierendorff vor dessen Tode interviewt hat und so die dokumentarische Grundlage für den Roman lieferte.

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Hans-Gerd Pyka. DER WELS

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Hans-Gerd Pyka

DER WELS

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Er sieht sich die Wohnung an. Blick nach hinten raus, nicht zur Allee. Zwei Zimmer, Küche, Bad. „Du bist Straßenbahnfahrer, hat mir dein Vater erzählt.“ – „Das Beste, was man machen kann. Du fällst nicht auf, es sei denn, du bist unpünktlich. Ich bin immer pünktlich, weil ich nicht auffallen will. Und du bist immer allein, kannst dich nicht verplappern. Ich fahre hin und her und denke mir meinen Teil. Früher dachte ich, ich grüble zu viel, inzwischen glaube ich, dass es zu wenig war.“ – „Du lebst allein.“ – „Hat Vor- und Nachteile.“ – „Und du zeichnest.“ Max sieht einige Blätter auf einem kleinen Tisch am Fenster liegen, Stadtansichten. „Ich kann nicht zeichnen. Sag nicht, ich kann’s. Ich weiß, was ich nicht kann. Wäre ich drüben, im Westen, das erste, was ich nicht mehr tun würde, wäre zeichnen.“ – „Und stattdessen?“ – „Leben.“ – „Was machst du außer Zeichnen?“ – „Nichts.“ – „Du hast heute Geburtstag? Glückwunsch!“ – „Danke.“ – Max nimmt die Karte an sich, die der Vater geschrieben hat, liest: „Möchte gerne an deinem Geburtstag kommen, geht leider nicht.“ Dann sagt Max: „Bist du zufällig zu Hause oder hast du dir irgendwas gedacht?“ – „Ich dachte: Warum schreibt er? Warum über Enten und warum, dass er nicht kommen kann? Als würde er doch kommen. Irgendwie. Obwohl’s nicht geht. Oder gibt’s eine neue Passierscheinregelung?“ – „Leider nicht.“ – „Ich dachte, irgendwas ist … Also bleib an deinem Geburtstag hier. Jemand ist für mich eingesprungen. Man hilft sich gegenseitig.“ – „Klaus, ich muss jetzt gehen, komme am sechsten März wieder. Abends. Merk dir das Datum. Du hast guten Kontakt zu deiner Mutter?“ – „Normalen.“ – „Bitte sie zum nächsten Treffen her, dann sehen wir weiter.“

Max geht von der Straße wieder die Stufen zum U-Bahnhof hinunter, wartet im Quergang einen Moment, bis er allein ist, zieht den Mantel aus und kommt auf der anderen Seite als amerikanischer Soldat wieder ans Tageslicht. Frank wartet mit der Badewanne in der Nebenstraße. Max steigt ein, sagt: „Rolling Stone Nummer zwei rollt.“ – „Und zurück“, sagt Frank und startet den Wagen. „Was schätzt du, wie viele Leute raus wollen?“, fragt Max. – „Von hier? Alle.“ – „Im Ernst.“ – „Die Hälfte. Ist mir aber schnuppe, ich will nur schnell nach Hause, da ist’s schön.“ – „Lass zweihundert Straßenbahnfahrer raus, dann jeden dritten U-Bahnfahrer und der öffentliche Nahverkehr kollabiert.“ – „Glaub ich nicht, Max. Die sind wie Ameisen. Wenn Arbeiter fehlen, legt die Königin die notwendigen Eier. Fehlen Soldaten, sind’s rote. Ja, die sorgt schnell für Nachschub: Du kriegst eine Postkarte ins Haus, musst nicht an die Front, aber zur Fahrschule für Straßenbahnen. So einfach ist das.“ – „Und wenn Ärzte abhauen? Wie willst du so schnell neue ausbilden?“ – „Hunde und Ärzte hält man hier an der Kette, Max.“ – „Beeil dich, hab Kopfweh, muss an der Luft liegen.“ – „Ich will auch gleich zur Einheit zurück.“

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