I. Die Bio-Ökonomie - Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen

I. Die Bio-Ökonomie - Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen
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Im Bild der Nachhaltigkeit wird der Typus einer Wirtschaftsweise skizziert, die auf vielfältige symbiotische Beziehungen zwischen Mensch und Mitwelt gründet. Die Menschheit ist nur ein Spross am großen Baum des Lebens und kann ihre vollen Lebensmöglichkeiten letztlich nicht über die Herrschaft und Ausbeutung anderer Wesen, sondern nur im Einfügen in die große Kette des Seins verwirklichen. Die Bioökonomie setzt gegen die Reduzierung aller Qualitäten auf Geld, Preise, Gewinne und Kosten das wirtschaftliche Denken wieder in Bezug zu seinem Ausgangspunkt: der Umformung von Naturgütern und der sozialen Interaktion von Menschen in der gesellschaftlichen Produktion. Während in der Mainstream-Ökonomie die Natur nur als Ressourcen- und Vorratslagerstätte, Abfalldeponie und Erholungsraum für gestresste Städter auftaucht, sieht das neue bioökonomische Paradigma in der Natur vor allem die ursprüngliche Wertpotentialität, deren lebensspendende Funktionen durch ökonomisches Handeln nicht zerstört werden dürfen. Die Bioökonomie als Schule und Methodologie einer ganzheitlichen Ökonomie, die wirtschaftliches Handeln an die Funktionen der natürlichen Systeme rückbinden will, hat sich inzwischen zu zwei konträren Paradigmen verdichtet: einem ganzheitlichen und einem reduktionistischen. Beiden ist gemeinsam, dass sie die Strukturen des Lebendigen daraufhin untersuchen, inwieweit sie als Vorlage für ökonomische Prozesse und sozioökonomische Entscheidungen dienen können, beide sind transdisziplinär angelegt und greifen für die Entwicklung ihrer Modelle auf Erkenntnisse der Thermodynamik, der Ökologie und Evolutionsbiologie zurück.

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Hans-Günter Wagner. I. Die Bio-Ökonomie - Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen

Impressum

Vorwort zur Ausgabe als E-Book

Vorwort zur Erstausgabe von 1997

I. Die Außenwelt der Innenwelt: Naturzerstörung und die Ökologie der inneren Räume

II. Rückbindung an die Lebensprozesse: Das neue Paradigma der Bioökonomie

1. Ökonomie als Teil eines Ganzen

2. Die Nachhaltigkeits-Metapher als Idealtypus und Realmodell für die Wirtschaft der Zukunft

III. Historische Formen nachhaltiger Wirtschaft

1. Jäger- und Sammlergesellschaften: Gleichgewicht im Zustand der uroborischen Verschmelzung

2. Die Nischenstrategie der frühen Ackerbaukulturen, Hirtenvölker und Viehzüchter: Energetische Transformation und zunehmende Differenzierung

3. Asiatische Produktionsweise – Hydraulische Gesellschaft

4. Die Antike: Tugend und das gute Leben als wirtschaftsstrategische Orientierungen

5. Mittelalter: Naturalwirtschaftliche Orientierung und Beginn des dynamischen Aufbruchs

6. Das Wechselverhältnis von Energie, Technologie und Kultur in historischen nachhaltigen Ökonomien

IV. Die industrielle Nischenstrategie

V. Wachstum, Ökologie und die allgemeinen Strukturen des Lebendigen

1. Wachstum und Stabilität

2. Entropiezunahme und der ökonomische Prozess

VI. Nischenstrategische Dominanz und ökonomische Begriffsbildung

1. Methodische Ideale und ideale Wirklichkeiten: Die Probleme ökonomischer Erkenntnisprogramme

2. Am Anfang war der Wert ..

3. Nützlichkeit und Effizienz: die Ambivalenz der ökonomischen Ratio

4. Die universelle Messlatte der Ökonomie: Monetarisierung der Natur – Monetarisierung der Gesellschaft

VII. Natur und menschliche Arbeit in den Begriffsapparaten verschiedener ökonomischer Lehren

1. Umweltökonomie: Umweltzerstörung als Preisproblem

2. Wirtschaft und Umwelt in der Systemtheorie

3. Natur als Quelle des Reichtums: die Theorie der Physiokraten

4. Die marxsche Arbeitswertlehre

5. Energie und Entropie: Kandidaten für ein neues Paradigma?

6. Buddhistische Wirtschaftslehre

VIII. Das Modell einer nachhaltigen und vorsorgenden Wirtschaft

1. Natur als koproduzierendes Subjekt: Der Stoffwechsel des Menschen mit seiner Mitwelt

2. Ökologisches Wirtschaften als Bilanzierung von Stoffkreisläufen und Energieströmen

3. Zwei Phasen ökologischer Ökonomie: gleichgewichtsorientierte Konstanthaltungs - und dynamische Nachhaltigkeitsmodelle

4. Geld und stoffliches Wirtschaften: Das Schnittstellenproblem

5. Dezentralität als ökologische Leitmaxime

6. Bioökonomie und die Organisation menschlicher Bedürfnisse

7. Gesellschaftliche Wege zu Nachhaltigkeit und Vorsorge in der Wirtschaft

Literatur

Anmerkungen

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Sechzehn Jahre nach der gedruckten Erstausgabe in 1997 erscheint „Bioökonomie – Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen” nun auch als E-Book. In diesen mehr als eineinhalb Jahrzehnten haben die ökologischen Gefährdungen weiter zugenommen, allen voran die weltweite Erwärmung mit der Gefahr einer globalen Klimakatastrophe. Gleichzeitig haben sich die Zentren der industriellen Entwicklung verlagert. China, Indien, Brasilien und andere sogenannte Schwellenländer verzeichnen hohe ökonomische Wachstumsraten, die eine sprunghafte Zunahme der Umweltgefährdungen nach sich ziehen. Während die Globalisierung an Umfang und Tiefe gewonnen hat, verändern sich gleichzeitig die Strukturen der weltweiten Politik. Zwischenstaatliche Organisationen wie die Weltbank oder Welthandelsorganisation übernehmen Teile der Aufgaben nationaler Regierungen. Globale Konzerne haben in vielen Bereichen mehr Einfluss als ganze Staaten.

Die Weltbevölkerung ist inzwischen auf 7.1 Milliarden Menschen gewachsen, von denen noch immer 2.8 Milliarden in Armut leben. Fast die Hälfte der Menschheit muss mit weniger als 2,50 US-Dollar pro Tag auskommen, während zwanzig Prozebt der Weltbevölkerung über drei Viertel des Welteinkommens verfügen.[1] Während die Unersättlichkeit die Finanzmärkte antreibt, werden anderenorts die Menschen noch nicht einmal satt. Und all das geht zu Lasten der zerbrechlichen ökologischen Schicht, die den Lebensraum des Menschen bildet. Eine in 2012 veröffentlichte Studie von insgesamt 22 führenden Biologen, Ökologen, Geologen und Paläontologen aus drei Kontinenten geht von einem Anstieg der Weltbevölkerung auf 9,3 Milliarden bis 2050 und einer Klimaerwärmung aus, die das UN-Begrenzungsziel von zwei Grad Celsius übersteigt.[2] Als Folge droht eine weitere Verschärfung der Umweltprobleme. Die Studie 2052 des Club of Rome zeigt, dass der Verbrauch nicht-erneuerbarer Rohstoffe wie Kohle und Öl nach wie vor zunimmt.[3]

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Die Erforschung der Sukzession von Ökosystemen lässt noch eine Reihe von Fragen offen. So ist unklar, ob ökologische Systeme auch Alterungsprozessen unterworfen sind, vergleichbar solchen, wie sie in biologischen Organismen ablaufen. Auch die Zusammenhänge von Artenvielfalt und Stabilität sind unter den Fachwissenschaftlern umstritten. So wird zum Beispiel auf die sibirische Taiga als stabiles Ökosystem bei nur geringem Artenreichtum verwiesen. Nur durch genaue Beobachtung und korrekte theoretische Verallgemeinerung lässt sich bestimmen, was als allgemeiner Entwicklungsverlauf und was als überall vorkommende Ausnahme oder extreme Abweichung anzusehen ist. In der amerikanischen ökologischen Literatur, die auf einer längere Tradition zurückblicken kann, findet sich fast durchgehend die Ansicht, dass Stabilität, Artenvielfalt und Komplexität der Lebensbeziehungen einander positiv begünstigen.[39] So zeigt das Beispiel des tropischen Regenwaldes, wie eine ungeheure Vielfalt von Lebewesen sich zu einem System von hoher innerer Stabilität zusammenfindet, der jedoch, einmal abgeholzt oder brandgerodet, nur noch wenigen Arten Lebensraum bietet und sodann rascher Bodenerosion und folgender hoher Instabilität unterworfen ist.

In diesem Buch wird der Versuch unternommen, das Modell der ökologischen Sukzession auch auf die historische Entwicklung von Wirtschaftsweisen und insbesondere die Herausbildung der industriellen Wachstumswirtschaft anzuwenden. Dabei wird das klimaktische Stadium eines entwickelten Ökosystems mit der Perspektive einer nachhaltigen Wirtschaftsgesellschaft in Beziehung gesetzt, in der Stabilität und Qualität Vorrang vor quantitativen Wachstum genießen. Aus der Sicht zunfttreuer Ökologen sind solche Betrachtungsweisen streng verpönt. Man wittert hier den Versuch, mit den Ergebnissen moderner Forschung einen Machtanspruch hinsichtlich der Rechtmäßigkeit entsprechender ethischer Postulate zu begründen.[40] Tatsächlich aber hat das Denken in Analogien und vergleichenden Metaphern bisher überall dazu gedient, komplexe Beziehungsmuster auf überblickbare mentale Modellwelten zu reduzieren. Die Bildung mentaler Modelle auf der Basis von Analogien bildet geradezu ein grundlegendes operatives Schema des menschlichen Geistes. Dabei sollte man allerdings nie vergessen, dass die Landkarte, die wir von der Wirklichkeit zeichnen und die uns Sicherheit und Orientierung verschaffen soll, eben nur eine Karte, ein Bild, aber nicht die Wirklichkeit selbst ist. Dieser generellen Orientierungsstrategie des Geistes ist durch ein fachwissenschaftlich verordnetes Analogiebildungsverbot nicht beizukommen. Faktisch werden heute überall Resultate der ökologischen Forschung und daraus hervorgegangene allgemeine Prinzipien von Wissenschaftlern und Autoren verschiedenster Fachgebiete verwendet, um gesellschaftliche Prozesse und Strukturen der menschlichen Psyche zu analysieren. Manche Autoren scheuen dabei leider nicht davor zurück, einerseits strikt zu verkünden, dass aus dem Vorhandensein ökologischer Grenzen keine positiven Organisationsmaßnahmen abgeleitet werden können, während ihre eigenen Konzepte jedoch ständig auf ökologische Erklärungsmuster zurückgreifen. Oder der Bogen der Interpretationsbreite wird erheblich überdehnt, so dass ökologischen Gesichtspunkten faktisch nur noch die Funktion der naturalistischen Weihe von Ansichten zu kommt, die zu dem originären Gegenstand der Ökologie nur noch eine ganz periphere Beziehung aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist H. Bonus[41], der jeden immanenten Zusammenhang zwischen industriell-kapitalistischer Wirtschaft und Umweltkrise leugnet, die kapitalistische Marktwirtschaft zur ökologienahen Wirtschaftsweise par exellance erklärt und den kapitalistischen Gütermarkt und die Natur durch strukturell gleiche Prinzipien gesteuert sieht. Leider ist die Popularität des Ökologiebegriffs heute bisweilen sehr irritierend, zumal er oft ungenau und als Sammelsuriums-Kategorie gebraucht wird.

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