Die abgetrennte Zunge

Die abgetrennte Zunge
Автор книги: id книги: 2300296     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1060,31 руб.     (11,55$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783806244106 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Misogynie, Missbrauch und Gewalt in der antiken LiteraturMisogynie, Missbrauch und Gewalt ziehen sich wie ein roter Faden durch die antiken Texte, die unsere Gesellschaft bis heute prägen. Dass die antike Literatur auf unsere Geschichte und Gegenwart beträchtlichen Einfluss ausübte, ist keine Neuigkeit. Aber es sind nicht nur Errungenschaften wie Philosophie und Literatur, die uns Rom und Griechenland vererbt haben, sondern auch hochproblematische Verherrlichungen von Sexismus und Gewalt.In einer konsequenten Gegenüberstellung moderner Phänomene und antiker Vorbilder zeigt Katharina Wesselmann, dass sich heutige Vorstellungen von Erotik und Romantik, aber auch gesellschaftliche Normen bis hin zu juristischen Tatbeständen in einer überraschend konsequenten Traditionslinie befinden. Wesselmann liest die klassischen Texte neu und deckt dabei ihre Wirkung auf moderne Männer- und Frauenbilder auf.Frauenschicksale und ihre männlichen ErzählerDie politische Frau als StörfaktorPhilomelas abgetrennte Zunge: die Tradition des Schweigens über GewaltDie Antike als Wiege des Patriarchats? Männliche Selbstinszenierung von Catull bis Deutschrap Vom Umgang mit alten Stoffen: antike Mythen mit Gewinn neu lesenWie zeitgemäß sind die Texte griechischer und römischer Dichter? Katharina Wesselmann demonstriert an ausgewählten Beispielen wie «männliche Dominanz unsere kulturelle DNA seit Jahrtausenden prägt, inklusive Sexismus, Misogynie und sexueller Gewalt». Die berühmten Werke von Homer, Ovid und anderen Autoren der Antike dienen nicht nur als Inspiration für moderne Filme, Bücher und Lieder. Sie bieten auch Einblicke in die antike Gesellschaft und machen so die Folgen der althergebrachten Geschlechterrollen sichtbar.Ein spannender Blick in die Vergangenheit und eine Möglichkeit, antiken Texten auf neue und ehrliche Art gerecht zu werden.

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Katharina Wesselmann. Die abgetrennte Zunge

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Inhalt

Einleitung. Was ist bloß mit dem Feminismus los?

Erzählte Frauen. Sklavin, Gattin, Göttin

Die Sklavin: Briseis

Die Gattin: Penelope

Die Göttin: Helena

Die Macht der Erzählung

Das fatale monstrum. Die mächtige Frau

Ausgrenzung: Antigone

Dämonisierung: Kleopatra

Die mächtige Frau als Abnormität

Das Schicksal der Verlassenen. Dido und Medea

Die erzwungene Liebe

Die gebrochenen Eide

Die ausweglose Situation

Die Tränen des Augustinus

Stumme Schreie. Mundtote Opfer

Daphne

Io

Die abgetrennte Zunge

Die ungehörten Stimmen

Ehe als Besitz. Die Tradition der legalisierten Gewalt

Männerprobleme: Andria

Boys will be boys: Adelphoe

Frauen und ihre Chancen: Eunuchus

Vergewaltigung in der Ehe löst alle Probleme: Hecyra

Gewalt und Recht

But what about men? Konsens und Asymmetrie

Toyboys und Sexsklaven

Sex als Vergeltung

Der Sonderfall der Päderastie

Sexuelle Gewalt gegen Männer

Incels, Stalker, Gewalttäter. Der gekränkte Liebhaber

Elegische Loser

Liebe als Sklavendienst

Die ausgerutschte Hand

Liebe als Krieg

Die Schuld des Opfers

Die Aggression des Zurückgewiesenen

Eskalation der Gewalt

Antike Elegie und moderne Paradigmen

Schwuler Romulus. Mackertum und Brechung

Versi molliculi: „Schlüpfrige kleine Verse“

Odi et amo: Aggression und Verletzlichkeit

Notha mulier: Genderfluidität

Me ex versiculis meis: Dichter und Werk

Das ultimative Scheusal. Hässlich, alt und geil

Das groteske hässliche Weib

Exkurs: Triggerwarnungen bei Martial?

Hässlichkeit heute

Dank

Anmerkungen

Bibliografie

Register der antiken Autor:innen mit ihren Lebensdaten

Bildnachweis

Informationen zum Buch

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Innentitel

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Leider ist dies bisher zu wenig geschehen. Zwar haben die Gender Studies auch die Klassische Philologie längst erreicht und stellen innerhalb der Alten Sprachen mittlerweile ein ge- und beachtetes Forschungsfeld dar. Meist beschränkt sich die Diskussion aber auf rein akademische Kreise. Immerhin finden sich hier Auseinandersetzungen auch mit ganz zeitgenössischen Problemen. Melanie Möllers 2020 erschienener Sammelband Gegen / Gewalt / Schreiben. De-Konstruktionen von Geschlechts- und Rollenbildern in der Ovid-Rezeption beleuchtet den lateinischen Autor aus einer sehr gegenwärtigen Perspektive und thematisiert auch die Probleme eines heutigen Publikums mit den antiken Texten. Auch in den USA gibt es Beispiele für diese offene Konfrontation der antiken Traditionen mit modernen Problemen. Schon 2004 publizierte Madeleine Kahn, eine Dozentin für Vergleichende Literaturwissenschaft am Mills College in Oakland, Kalifornien, einen Lehrbericht, in dem sie offenlegte, wie schockiert sich ihre Studierenden über die sexuelle Gewalt in Ovids Metamorphosen zeigten – wie aber auch gerade dieser Schockeffekt eine äußerst produktive Diskussion anregte.4

Auch die klassische Philologin Rosanna Lauriola von der Universität Idaho schilderte bereits 2013 eine fruchtbare Unterrichtseinheit, ebenfalls in Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema Vergewaltigung.5 Sie widmete sich der Geschichte der Lucretia in den Versionen verschiedener antiker Autoren. Diese Geschichte bietet viel Zündstoff für Diskussionen heutiger Studierender: Lucretia wird vergewaltigt und begeht Selbstmord, um ihre Ehre zu bewahren. Im ersten Teil des Kurses las Lauriola die lateinischen Texte mit einer Gruppe Studierender der klassischen Philologie und man recherchierte antike Vorstellungen von sexueller Gewalt im ethischen, sozialen und juristischen Bereich. Den zweiten Teil öffnete Lauriola für Studierende anderer Fachrichtungen zu einer Art Podiumsdiskussion: Die Studierenden der klassischen Philologie berichteten von den gelesenen Texten und den Diskussionen innerhalb ihrer Gruppe; andere Studierende fragten nach und ergänzten. Die Lektüre wurde so zu einer Art Debattierforum: Die antike Erzählung wurde aktualisiert und einem breiten Publikum vermittelt. Zeitgenössische Perspektiven auf das Thema der Vergewaltigung konnten so in eine Diskurstradition eingeordnet werden, die sich bereits in jahrtausendealten Texten findet.

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