Tusnelda

Tusnelda
Автор книги: id книги: 2345611     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 783,24 руб.     (8,51$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783746772653 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Ihr Mann ist skeptisch, was die neue Mieterin anbetrifft. Man würde sie Miss Kümmerling nennen. Seine Frau gibt nichts auf Gerede. Für sie ist es eine freundliche Person. Und so lässt sie die eine Etage höher in ihr Mehrfamilienhaus einziehen. Die anfänglichen Probleme schiebt Frau Eckardt auf den plötzlichen Tod des Mannes. Da wäre jeder andere genauso kopflos. Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass Tusnelda so gar nichts kann. Weder kochen, noch mit Geld umgehen. Geschweige Wäsche aufhängen. Die Shirts werden alle so breit gezogen, dass man sie hinterher als Minikleid tragen kann. Mülltrennung lernt sie auch mal nie. Aber die Frage kann sie mit nein beantworten. Ob sie in ihrem früheren Garten die Kartoffelschalen auch im Plastikbeutel auf den Kompost getan hätte. Sowie sie die Wohnung verlässt, ist Tusnelda nicht weit. Das Grauen von oben. In kurzem Gewand mit Damenbart, einem Riesen Busch unter den Achseln und übermäßig behaarten Beinen. Frau Eckardt ist die sich ständig wiederholenden Erzählungen so leid. Auch das viele Klingeln. Weil die wieder was loswerden muss. Wie das mit dem gemausten Fahrrad für ihre Tochter zu Weihnachten. Oder, weil die eine Frage hat. Wie Intimrasur geht. Beim Anblick eines Fotos ist Frau Eckardt bloß froh, dass sie die falsche Brille aufhat. Tusneldas Verblichener hätte bestimmt nicht gewollt, dass jeder seinen Penis sieht.

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Kathy B.. Tusnelda

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Kathy B.

Tusnelda

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Am anderen Morgen stand sie mit einem Zettel da, den ich bitte faxen sollte. Hinterher käste sie mich voll, weil sie wieder die halbe Nacht nicht geschlafen hätte. „Dann dürfen Sie eben mal nachmittags nicht so lange. Vier Stunden ist zu viel. Da schläft kein Mensch noch acht nachts.“ Das ging links rein und rechts wieder raus. Jede Nacht halb zwei würde sie munterwerden. Und dann ginge sie eine rauchen. „Sie haben also auf die Uhr gesehen? Das ist der größte Fehler. Das Gehirn speichert das ab. Wir hatten nämlich einen Vortrag zum Thema Schlaf bei der Reha gehabt. … Wenn ich munter werde, trinke ich einen Schluck Wasser und drehe mich auf die andere Seite.“ „Fahren Sie in nächster Zeit in die Stadt?“ „Nein.“ Sie kniff die Lippen aufeinander. „Was brauchen Sie denn?“ „Ich dachte, dass Sie manchmal auf die Bank kommen. Sie holen doch immer mal Auszüge.“ „Frau Herfurth. Ich fahre doch nicht extra rein wegen so was. Da tut mir das Geld leid.“ „Vorn steht doch der Sparkassenautomat.“ „Ja. Das kostet fünf Euro.“ „Da kriegen Sie die eben von mir.“ Was so viel hieß, als dass sie Geld haben wollte. „Sie kommen so schon nicht klar und dann noch fünf Euro extra.“ Jetzt fing sie an, dass sie nichts mehr zu essen hätten. Und Sidney käme doch übers Wochenende. Mann. Ich hatte doch auch bloß einen begrenzten Wert zur Verfügung. Den Dispo hatte ich ausgeschlossen. „Wissen Sie, was das an Zinsen kostet, wenn ich mein Konto überziehe?“ Sie guckte nur, wie sie guckte. „Dann kommen Sie eben mit, wenn ich einkaufen gehe. Muss ich ihrs mit Karte bezahlen.“

Sonntagmittag stand sie wie so ein armes Würstchen vor der Tür. Ihre Kinder würden Essensstreik machen. „Da wundern Sie sich noch. Immer ein und dasselbe. Reissuppe. … Wenn ich das schon höre.“ Sie hätte es beim Einkaufen nicht übertreiben wollen. „Frau Herfurth. Zum einen ist unten noch welche eingefroren. Und zum anderen, Linsen und Bauchspeck kosten auch nicht viel. Oder mal eine schöne Kartoffelsuppe. … Ich mach mal eine.“

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