Maria Stuart

Maria Stuart
Автор книги: id книги: 2341733     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 195,07 руб.     (2,13$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783746782904 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.

Описание книги

Maria Stuart (1542-1587), geboren als Mary Stewart, war vom 14. Dezember 1542 bis zum 24. Juli 1567 als Maria I. Königin von Schottland sowie durch ihre Ehe mit Franz II. von 1559 bis 1560 auch Königin von Frankreich; sie entstammte dem Haus Stuart. Da Schottland zur Zeit ihrer Geburt von politischen und religiösen Unruhen erschüttert war, wurde Maria Stuart im Kin-desalter nach Frankreich gebracht und an der Seite ihres künftigen Ehemanns Franz II. erzogen. Durch dessen frühen Tod wurde sie bereits im Alter von 17 Jahren zur Witwe und kehrte 1561 nach Schottland zurück. Dort gelang es ihr nicht, die zahlreichen Spannungen unter den konkurrierenden Adelsfamilien zu befrieden. Nach der Ermordung ihres zweiten Gemahls Lord Darnley im Februar 1567, an der ihr eine Mittäterschaft angelastet wur-de, geriet sie innenpolitisch verstärkt unter Druck, infolgedessen sie im Juni 1567 im Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde und zugunsten ihres Sohnes Jakob abdanken musste. Nach ihrer Flucht und einer verlorenen Schlacht am 13. Mai 1568 bei Langside ging sie ins Exil nach England. Ihre zweite Lebenshälfte war geprägt von einem fortwährenden Konflikt mit Königin Elisabeth I., der unter anderem auf einem Anspruch auf den englischen Königsthron basierte. Nachdem Maria Stuart verdächtigt worden war, an einem geplanten Attentat auf die englische Königin beteiligt gewesen zu sein, wurde sie wegen Hochverrats 1587 hingerichtet.

Оглавление

Stefan Zweig. Maria Stuart

Maria Stuart

Stefan Zweig. Maria Stuart

Einleitung

Dramatis personae

Königin in der Wiege

Jugend in Frankreich

Königin, Witwe und dennoch Königin

Heimkehr nach Schottland

Der Stein kommt ins Rollen

Großer politischer Heiratsmarkt

Die zweite Heirat

Die Schicksalsnacht von Holyrood

Die verratenen Verräter

Furchtbare Verstrickung

Tragödie einer Leidenschaft

Der Weg zum Mord

Quos deus perdere vult ..

Der Weg ohne Ausweg

Die Absetzung

Abschied von der Freiheit

Ein Netz wird gewoben

Das Netz zieht sich zusammen

Die Jahre im Schatten

Die letzte Runde

Es wird Schluß gemacht

Elisabeth gegen Elisabeth

»In meinem Ende ist mein Anbeginn«

Nachspiel

Impressum

Отрывок из книги

Das Klare und Offenbare erklärt sich selbst, Geheimnis aber wirkt schöpferisch. Immer werden darum jene Gestalten und Geschehnisse der Geschichte nach abermaliger Deutung und Dichtung verlangen, die ein Schleier von Ungewißheit umschattet. Als das geradezu klassische Kronbeispiel für solchen unausschöpfbaren Geheimnisreiz eines historischen Problems darf die Lebenstragödie Maria Stuarts gelten. Kaum eine andere Frau der Weltgeschichte hat so viel Literatur gezeitigt, Dramen, Romane, Biographien und Diskussionen. Durch mehr als drei Jahrhunderte hat sie immer wieder die Dichter verlockt, die Gelehrten beschäftigt, und noch immer erzwingt sich mit unverminderter Kraft ihre Gestalt neue Gestaltung. Denn es ist der Sinn alles Verworrenen, nach der Klarheit sich zu sehnen, und alles Dunklen, nach dem Licht.

Aber auch ebenso gegensätzlich wie häufig ist das Lebengeheimnis Maria Stuarts gestaltet und gedeutet worden: es gibt vielleicht keine Frau, die in so abweichender Form gezeichnet worden wäre, bald als Mörderin, bald als Märtyrerin, bald als törichte Intrigantin, bald als himmlische Heilige. Allein diese Verschiedenheit ihres Bildes ist merkwürdigerweise nicht verschuldet durch Mangel an überliefertem Material, sondern durch seine verwirrende Überfülle. In die Tausende und Abertausende gehen die aufbewahrten Dokumente, Protokolle, Akten, Briefe und Berichte: immer von andern und immer mit neuem Eifer ist seit drei Jahrhunderten von Jahr zu Jahr der Prozeß um ihre Schuld oder Unschuld erneuert worden. Aber je gründlicher man die Dokumente durchforscht, um so schmerzlicher wird man an ihnen der Fragwürdigkeit aller historischen Zeugenschaft (und damit Darstellung) gewahr. Denn wenn auch handschriftlich echt und alt und archivalisch beglaubigt, muß ein Dokument darum durchaus noch nicht verläßlich und menschlich wahr sein. Kaum irgendwo deutlicher als im Falle Maria Stuarts vermag man festzustellen, in wie wilder Abweichung zur selben Stunde ein und dasselbe Geschehnis von zeitgenössischen Beobachtern berichtet werden kann. Gegen jedes dokumentarisch bezeugte Ja steht hier ein dokumentarisch bezeugtes Nein, gegen jede Anschuldigung eine Entschuldigung. Falsches ist Echtem, Erfundenes dem Tatsächlichen so verwirrend beigemengt, daß man eigentlich jede Art der Auffassung auf das glaubwürdigste darzutun imstande ist: wer beweisen will, daß sie an der Ermordung ihres Gatten mitschuldig war, kann Dutzende von Zeugenaussagen beibringen, und ebenso, wer sie als unbeteiligt darzustellen bemüht ist; für jede Ausmalung ihres Charakters sind die Farben im voraus gemischt. Mengt sich dann in solche Wirrnis der vorliegenden Berichte gar noch die Parteilichkeit der Politik oder des Nationalpatriotismus, so muß die Verzerrung des Bildes noch gewaltsamer werden. Ohnedies schon vermag sich die menschliche Natur, sobald zwischen zwei Menschen, zwei Ideen, zwei Weltanschauungen ein Streit um Sein oder Nichtsein geht, kaum der Versuchung zu entziehen, Partei zu nehmen, dem einen recht zu geben und dem andern unrecht, den einen schuldig zu nennen und den andern unschuldig. Gehören aber, wie in dem vorliegenden Falle, die Darsteller meist selbst noch einer der beiden kämpfenden Richtungen, Religionen oder Weltanschauungen an, so ist ihre Einseitigkeit beinahe zwanghaft vorausbestimmt; im allgemeinen haben die protestantischen Autoren alle Schuld restlos auf Maria Stuart, die katholischen auf Elisabeth gehäuft. Bei den englischen Darstellern erscheint sie beinahe immer als Mörderin, bei den schottischen als makelloses Opfer niederträchtiger Verleumdung. Die Kassettenbriefe, das strittigste Diskussionsobjekt, beeiden die einen ebenso unerschütterlich als echt wie die andern als Fälschung, bis in das kleinste Geschehen mengt sich die parteiische Farbgebung aufdringlich ein. Vielleicht hat darum der Nichtengländer und Nichtschotte, er, dem jene blutmäßige Einstellung und Verbundenheit fehlen, eine reinere und vorurteilslosere Möglichkeit zur Objektivität; vielleicht ist es ihm eher gegönnt, an diese Tragödie ausschließlich mit dem zugleich leidenschaftlichen und doch unparteiischen Interesse des Künstlers heranzutreten.

.....

Eine ungeheure und welthistorische Entscheidung fällt damit über Nacht in die Hände eines sechzehnjährigen unerfahrenen Mädchens. Maria Stuart hat zwei Möglichkeiten. Sie kann nachgiebig sein und politisch handeln, sie kann ihre Base Elisabeth als berechtigte Königin von England anerkennen und ihren eigenen Anspruch unterdrücken, der zweifellos nur mit der Waffe durchzufechten ist. Oder aber sie kann kühn und entschlossen Elisabeth eine Kronräuberin nennen und die französische, die schottische Armee aufbieten, um die Usurpatorin vom Throne gewaltsam herunterzustoßen. Verhängnisvollerweise wählen Maria Stuart und ihre Berater den dritten Weg, den unglückseligsten, den es in der Politik gibt: den Mittelweg. Statt eines kräftig entschlossenen Schlages gegen Elisabeth führt der französische Hof bloß einen prahlerischen Lufthieb: auf Befehl Heinrichs II. nimmt das Kronprinzenpaar in sein Wappen auch die englische Königskrone auf und Maria Stuart läßt sich späterhin öffentlich und in allen Urkunden »Regina Franciae, Scotiae, Angliae et Hiberniae« nennen. Man erhebt also den Anspruch, aber man verteidigt ihn nicht. Man bekriegt nicht Elisabeth, man verärgert sie bloß. Statt einer wirklichen Tat mit Eisen und Schwert wählt man die machtlose Geste eines Anspruchs auf bemaltem Holz und beschriebenem Papier; damit ist eine dauernde Zweideutigkeit geschaffen, denn in dieser Form ist der Anspruch Maria Stuarts auf den englischen Thron da und wieder nicht da. Je nach Belieben versteckt man ihn einmal und holt ihn das andere Mal wieder heraus. So antwortet Heinrich II. Elisabeth, als sie gemäß dem Vertrage die Rückgabe von Calais verlangt: »In diesem Falle muß Calais der Gemahlin des Dauphins, der Königin von Schottland, übergeben werden, die wir alle als Königin von England betrachten.« Aber andererseits rührte Heinrich II. keine Hand, um diesen Anspruch seiner Schwiegertochter zu verteidigen, sondern verhandelt weiter mit der angeblichen Thronräuberin wie mit einer gleichberechtigten Monarchin.

Durch diese törichte leere Geste, durch dies kindisch-eitle aufgemalte Wappen ist für Maria Stuart nichts erreicht und alles verdorben. Im Leben eines jeden Menschen gibt es Fehler, die nicht mehr gutzumachen sind. So hat auch hier durch diese eine im Kindesalter mehr aus Trotz und Eitelkeit als aus bewußter Überlegung begangene politische Ungeschicklichkeit Maria Stuart eigentlich ihr ganzes Leben zerstört, denn mit dieser einen Kränkung macht sie sich die mächtigste Frau Europas zur unversöhnlichen Feindin. Eine wirkliche Herrscherin kann alles erlauben und dulden, nur dies eine nicht, daß ein anderer ihr Herrscherrecht bezweifelt. Nichts ist darum natürlicher und man kann es Elisabeth nicht verdenken, wenn sie von dieser Stunde an Maria Stuart als die gefährlichste Rivalin betrachtet, als den Schatten hinter ihrem Thron. Was immer auch von dieser Stunde zwischen den beiden gesagt und geschrieben wird, muß Tünche sein und trügerische Wortmalerei, um die innere Gegnerschaft zu verdecken, aber darunter bleibt unheilbar der Riß. Immer richten Halbheiten und Unehrlichkeiten in der Politik und im Leben mehr Schaden an als die energischen und scharfen Entschlüsse. Die nur symbolisch hingemalte englische Krone im Wappenschilde Maria Stuarts hat mehr Blut verschuldet als ein wirklicher Krieg um die wirkliche Krone. Denn ein offener Kampf hätte die Sachlage einmal und endgültig entschieden, dieser aber, der hinterhältige, erneut sich immer wieder und verstört beiden Frauen die Herrschaft und das Leben.

.....

Добавление нового отзыва

Комментарий Поле, отмеченное звёздочкой  — обязательно к заполнению

Отзывы и комментарии читателей

Нет рецензий. Будьте первым, кто напишет рецензию на книгу Maria Stuart
Подняться наверх