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Denken wie ein Neandertaler
Impressum
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Inhalt
Vorwort
1. Echte Kerle. Wer waren die Neandertaler?
Gene
Der Hominid, der aus der Kälte kam
Eiszeit
Neandertalergehirne
Ein hartes Leben
Kognition
2. Ernährung à la Höhlenmensch. Im Schlachthaus
Ernährung
Elefant am Spieß
Rentier, Tur und Gazelle
Die Beschaffenheit des Geländes
Zurück nach La Cotte
Was fehlt in diesem Bild?
Kognitive Implikationen
Wo geht’s lang?
Gedächtnis
Vorausplanen
3. Zen und die Kunst, einen Speer herzustellen
Speere
Steinbearbeitung für Anfänger
Steinbearbeitung für Fortgeschrittene
Schäftung
Innovationen
Denken in Eisen und Stein
Azubis
Expertenwissen
Technisches Wissen bei den Neandertalern
Marjories Kern
Schäftung
Innovationen
Lernen und Sprache
4. Familien im Brennpunkt
Familien
Männer sind vom Mars, und Frauen sind … vom Mars
Partnersuche
Soziale Rollen
Soziale Kognition
Was fehlt?
Kosten-Nutzen-Analyse
Betrugserkennung
5. Rein symbolisch
Umgang mit Toten
Götter, Gräber und Gelehrte
Feuer
Neandertaler am Herd
Geschickt, aber so geschickt nun auch wieder nicht
Symbole oder nicht?
6 (In) Zungen sprechen
Sprechen für Anfänger
Wörter
Regeln
Verwendung
Die vokale Kommunikation der Neandertaler
7. Kommt ein Neandertaler in eine Kneipe
Aber konnten die Neandertaler witzig sein oder Witze erzählen?
Warum mögen Menschen von Natur aus Überraschungen?
Moderne Humorforschung
Theory of Mind
Braucht man, um Witze zu erzählen, die Theory of Mind?
Und wie war das bei den Neandertalern?
Gab es bei den Neandertalern Clowns?
Weitere kognitive Voraussetzungen für das Witzeerzählen
Wie menschliche Säuglinge Humor entwickeln
Humor und Gruppengröße
8. Von Schläfern und Träumern
Schlafphasen
Was ist so gefährlich am SW-Schlaf?
Was ist so gefährlich am REM-Schlaf?
Schliefen die Neandertaler ähnlich wie wir?
Was haben besserer Schlaf und mehr REM-Schlaf mit alledem zu tun?
Kreativität und Innovation
Schlaf, Gedächtnis und Lernfähigkeit
Was bewirkte das Schlafen auf dem Erdboden statt auf Bäumen?
Wovon träumten die Neandertaler?
9. Eine Frage der Persönlichkeit
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 1: Pragmatismus
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 2: Stoizismus
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 3: Mut, Furchtlosigkeit, hohe Risikotoleranz
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 4: Fürsorglichkeit und Empathie
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 5: Gefühllosigkeit, Kälte, Hartherzigkeit
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 6: Neophobie, Sturheit, Traditionalismus, Dogmatismus, Konservatismus
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 7: fehlendes autonoetisches Bewusstsein
Mögliche Persönlichkeitsmerkmale der Neandertaler, Nr. 8: fehlende Diplomatie und Hemmungen, Lakonie, Fremdenfeindlichkeit
Gab es Neandertaler mit psychischen Störungen?
10. Denken wie ein Neandertaler. „… das würde sogar ein Höhlenmensch hinbekommen!“
Plätze tauschen
Den Spieß umgedreht
Das Verschwinden der Neandertaler
Die bösen anderen
Glossar
Register
Zum Weiterlesen. 1 Echte Kerle
2 Ernährung à la Höhlenmensch
3 Zen und die Kunst, einen Speer herzustellen
4 Familien im Brennpunkt
5 Rein symbolisch
6 (In) Zungen sprechen
7 Kommt ein Neandertaler in eine Kneipe
8 Von Schläfern und Träumern
9 Eine Frage der Persönlichkeit
Informationen zum Buch
Informationen zu den Autoren
Für unsere Brüder Tim Wynn und Tom Coolidge, die uns unser ganzes Leben lang inspiriert, ermutigt und ertragen haben.
Aus dem Englischen von Cornelius Hartz
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Und Shanidar Nr. 1 war ganz schön übel zugerichtet! Sein rechter Arm war schon mehrere Jahre vor seinem Tod vollkommen nutzlos, ja es scheint sogar, als habe er seinen gesamten Unterarm verloren: Keiner der Knochen des rechten Unterarms wurde beim Skelett gefunden, und der abgeheilte Stumpf des Oberarms (Humerus) weist auf eine Amputation knapp oberhalb des Ellenbogens hin, entweder durch eine direkte Verletzung oder vielleicht auch durch ein anderes Individuum, das den verstümmelten Unterarm entfernte. Auf der rechten Seite sind der Oberarm, das Schulterblatt und das Schlüsselbein etwa 10 % kleiner als auf der linken, und die oberen Knochenschichten sind viel dünner. Dies könnte an einer Unterbrechung des Wachstums liegen, z.B. durch Lähmung als Kind oder durch eine posttraumatische Knochenatrophie als Erwachsener. Ebenfalls von einer Verletzung betroffen waren sein rechter Fuß und sein rechtes Bein. Einer seiner Mittelfußknochen des rechten Fußes (derjenige, der zu seinem kleinen Zeh führte) war gebrochen, und die Fraktur hatte zu einer arthritischen Degeneration des rechten Knöchels geführt, wahrscheinlich, weil Shanidar Nr. 1 auch trotz des Bruchs weiterhin zu Fuß ging. Von der Arthritis war sogar das Knie betroffen, das eine schwerwiegende arthritische Degeneration aufweist. Links sind Fuß, Bein und Knie ganz normal. Offenbar muss Shanidar Nr. 1 auf der rechten Seite etwas Schlimmes widerfahren sein.
Und als ob eine fast nutzlose rechte Seite nicht genug wäre, hat Shanidar Nr. 1 einen heftigen Schlag gegen die linke Seite seines Gesichts erfahren – einen Schlag, der ihm den Augenhöhlenknochen brach (wodurch er wahrscheinlich auf diesem Auge erblindete) sowie das linke Jochbein und die linke Seite seines Schädels. Wie die Verletzung an seiner rechten Seite war dieses Gesichtstrauma ganz lange, bevor Shanidar Nr. 1 starb, ausgeheilt. Und dann hat er auch noch rechts am Kopf eine Schnittwunde erlitten, durch einen Schnitt, der so tief war, dass er bis in den Knochen ging. Auch diese hat er überlebt.
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