Joseph Roth: Radetzkymarsch

Joseph Roth: Radetzkymarsch
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Описание книги

Ein Buch über den Untergang einer ganzen Welt: Fast sechs Jahrzehnte des österreichischen Kaiserreichs, beginnend mit der Schlacht von Solferino, 1859, bis zum Tod von Kaiser Franz Joseph I., 1916, umfasst die Handlung des Meisterwerks von Joseph Roth. Es ist die Geschichte einer Familie: erst des Großvaters, der als kleiner Frontoffizier überraschend zum Helden und dafür vom Kaiser höchstpersönlich befördert und geadelt wird, doch einer weiteren militärischen Karriere missmutig entsagt; dann des Vaters, der es bis zum hohen kaiserlichen Verwaltungsbeamten bringt; und schließlich des Sohnes, der als junger Leutnant seinem Kaiser dient, dabei aber, von Kind an unter dem übermächtigen Bann des längst verstorbenen Großvaters stehend, an den Widrigkeiten eines Schicksals aus früh verlorener Liebe, unglücklichen Fügungen und bloßer Ignoranz zu scheitern droht, so wie um ihn herum nach und nach das ganze Reich des Kaisers dem Untergang entgegentaumelt. Joseph Roths bekanntester Roman ist erfüllt von der Trauer um eine längst versunkene Welt; gleichzeitig voller liebender Menschenkenntnis und durchzogen mit feiner Ironie und leise klingenden Sprachbildern unvergleichlicher Eleganz, in denen das alte Österreich der Habsburger noch einmal wiederaufersteht und für immer weiterlebt.

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Йозеф Рот. Joseph Roth: Radetzkymarsch

Joseph Roth. Radetzkymarsch. Erster Teil. I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

Zweiter Teil. IX

XII

XIII

XIV

XV

Dritter Teil. XVI

XVII

XVIII

XIX

XX

XXI

Epilog

Impressum

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Die Trottas waren ein junges Geschlecht. Ihr Ahnherr hatte nach der Schlacht bei Solferino den Adel bekommen. Er war Slowene. Sipolje – der Name des Dorfes, aus dem er stammte – wurde sein Adelsprädikat. Zu einer besonderen Tat hatte ihn das Schicksal ausersehen. Er aber sorgte dafür, dass ihn die späteren Zeiten aus dem Gedächtnis verloren. In der Schlacht bei Solferino befehligte er als Leutnant der Infanterie einen Zug. Seit einer halben Stunde war das Gefecht im Gange. Drei Schritte vor sich sah er die weißen Rücken seiner Soldaten. Die erste Reihe seines Zuges kniete, die zweite stand. Heiter waren alle und sicher des Sieges. Sie hatten ausgiebig gegessen und Branntwein getrunken, auf Kosten und zu Ehren des Kaisers, der seit gestern im Felde war. Hier und dort fiel einer aus der Reihe. Trotta sprang flugs in jede Lücke und schoss aus den verwaisten Gewehren der Toten und Verwundeten. Bald schloss er dichter die gelichtete Reihe, bald wieder dehnte er sie aus, nach vielen Richtungen spähend mit hundertfach geschärftem Auge, nach vielen Richtungen lauschend mit gespanntem Ohr. Mitten durch das Knattern der Gewehre klaubte sein flinkes Gehör die seltenen, hellen Kommandos seines Hauptmanns. Sein scharfes Auge durchbrach den blaugrauen Nebel vor den Linien des Feindes. Niemals schoss er, ohne zu zielen, und jeder seiner Schüsse traf. Die Leute spürten seine Hand und seinen Blick, hörten seinen Ruf und fühlten sich sicher.

Der Feind machte eine Pause. Durch die unabsehbar lange Reihe der Front lief das Kommando: „Feuer einstellen!“ Hier und dort klapperte noch ein Ladestock, hier und dort knallte noch ein Schuss, verspätet und einsam. Der blaugraue Nebel zwischen den Fronten lichtete sich ein wenig. Man stand auf einmal in der mittäglichen Wärme der silbernen, verdeckten, gewitterlichen Sonne. Da erschien zwischen dem Leutnant und den Rücken der Soldaten der Kaiser mit zwei Offizieren des Generalstabs. Er wollte gerade einen Feldstecher, den ihm einer der Begleiter reichte, an die Augen führen. Trotta wusste, was das bedeutete: Selbst wenn man annahm, dass der Feind auf dem Rückzug begriffen war, so stand seine Nachhut gewiss gegen die Österreicher gewendet, und wer einen Feldstecher hob, gab ihr zu erkennen, dass er ein Ziel sei, würdig, getroffen zu werden. Und es war der junge Kaiser. Trotta fühlte sein Herz im Halse. Die Angst vor der unausdenkbaren, der grenzenlosen Katastrophe, die ihn selbst, das Regiment, die Armee, den Staat, die ganze Welt vernichten würde, jagte glühende Fröste durch seinen Körper. Seine Knie zitterten. Und der ewige Groll des subalternen Frontoffiziers gegen die hohen Herren des Generalstabs, die keine Ahnung von der bitteren Praxis hatten, diktierte dem Leutnant jene Handlung, die seinen Namen unauslöschlich in die Geschichte seines Regiments einprägte. Er griff mit beiden Händen nach den Schultern des Monarchen, um ihn niederzudrücken. Der Leutnant hatte wohl zu stark angefasst. Der Kaiser fiel sofort um. Die Begleiter stürzten auf den Fallenden. In diesem Augenblick durchbohrte ein Schuss die linke Schulter des Leutnants, jener Schuss eben, der dem Herzen des Kaisers gegolten hatte. Während er sich erhob, sank der Leutnant nieder. Überall, die ganze Front entlang, erwachte das wirre und unregelmäßige Geknatter der erschrockenen und aus dem Schlummer gerissenen Gewehre. Der Kaiser, ungeduldig von seinen Begleitern gemahnt, die gefährliche Stelle zu verlassen, beugte sich dennoch über den liegenden Leutnant und fragte, eingedenk seiner kaiserlichen Pflicht, den Ohnmächtigen, der nichts mehr hörte, wie er denn heiße. Ein Regimentsarzt, ein Sanitätsunteroffizier und zwei Mann mit einer Tragbahre galoppierten herbei, die Rücken geduckt und die Köpfe gesenkt. Die Offiziere des Generalstabs rissen erst den Kaiser nieder und warfen sich dann selbst zu Boden. „Hier den Leutnant!“, rief der Kaiser zum atemlosen Regimentsarzt empor.

.....

Er hinterließ ein überraschendes Testament. Da er sicher sei des Umstandes – so schrieb er –, dass sein Sohn kein guter Landwirt wäre, und da er hoffe, dass die Trottas, dem Kaiser dankbar für seine währende Huld, im Staatsdienst zu Rang und Würden kommen und glücklicher als er, der Verfasser des Testaments, im Leben werden könnten, habe er sich entschlossen, im Andenken an seinen seligen Vater, das Gut, das ihm der Herr Schwiegervater vor Jahren verschrieben, mit allem, was es an beweglichem wie unbeweglichem Vermögen enthielt, dem Militärinvalidenfonds zu vermachen, wohingegen die Nutznießer des Testaments keine andere Verpflichtung hätten als die, den Erblasser in möglichster Bescheidenheit auf jenem Friedhof zu bestatten, auf dem sein Vater beigesetzt worden sei, ginge es leicht, dann in der Nähe des Verstorbenen. Er, der Erblasser, bäte, von jedem Pomp abzusehen. Das vorhandene Bargeld, fünfzehntausend Florin samt Zinsen, angelegt im Bankhaus Efrussi zu Wien, sowie restliches, im Haus befindliches Geld, Silber und Kupfer, ebenso Ring, Uhr und Kette der seligen Mutter gehören dem einzigen Sohn des Erblassers, Baron Franz von Trotta und Sipolje.

Eine Wiener Militärkapelle, eine Kompanie Infanterie, ein Vertreter der Ritter des Maria-Theresien-Ordens, Vertreter des südungarischen Regiments, dessen bescheidener Held der Major gewesen war, alle marschfähigen Militärinvaliden, zwei Beamte der Hof- und Kabinettskanzlei, ein Offizier des Militärkabinetts und ein Unteroffizier mit dem Maria-Theresien-Orden auf schwarz behangenem Kissen: sie bildeten das offizielle Leichenbegängnis. Franz, der Sohn, ging schwarz, schmal und allein. Die Kapelle spielte den Marsch, den sie beim Begräbnis des Großvaters gespielt hatte. Die Salven, die diesmal abgefeuert wurden, waren stärker und verhallten mit längerem Echo. Der Sohn weinte nicht. Niemand weinte um den Toten. Alles blieb trocken und feierlich. Niemand sprach am Grabe. In der Nähe des Gendarmeriewachtmeisters lag Major Freiherr von Trotta und Sipolje, der Ritter der Wahrheit. Man setzte ihm einen einfachen, militärischen Grabstein, auf dem in schmalen, schwarzen Buchstaben neben Namen, Rang und Regiment der stolze Beinamen eingegraben war: „Der Held von Solferino“.

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