Wo bitte, geht's zur Berliner Straße?

Wo bitte, geht's zur Berliner Straße?
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Описание книги

Was, Ihnen reicht die übliche Sightseeingtour für Berlin-Touris nicht aus? Sie meinen, eine Stadt wie Berlin muss mehr zu bieten haben als immer die gleichen Ecken wie Mauerpark, Kudamm, City-Ost, City-West, Potsdamer Platz, Hackescher Markt usw.? Sie wollen nicht nur dort sein, wo ohnehin schon alle sind? Das oberflächliche Wissen reicht Ihnen nicht? Gut, dann kommen Sie mit! Egal, ob Sie die Stadt besuchen, zugezogen sind oder aber immer schon hier leben und nun endlich mal mehr als Ihren Kiez kennenlernen wollen – sie alle sind herzlich willkommen zu einer Entdeckungsreise über die Dörfer in Berlin, einer Stadt, die erst seit 1920 in der heutigen Grösse existiert. Mit dem Auto, dem Fahrrad oder der BVG – erfahren Sie Neues, Interessantes auf der «Berliner Dörfertour», aufgeschrieben von einem Ur-Berliner!

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Achim Kranz. Wo bitte, geht's zur Berliner Straße?

Bevor die Tour beginnt

Auf geht's nach Alt-Reinickendorf

Jeh doch nach Dalldorf! (Alt-Wittenau)

Eine wahre Dorfschönheit: Lübars

Blankenfelde und Fontanes Irrtum

Blankenburg oder "Äpfel aus dem Havelland?

Exkurs: Heinrich Wohlers Dorfkirchen

Das Straßendorf Malchow

Beton, Beton und mittendrin ein Dorf - Wartenberg

Auf zu den Humboldts - Falkenberg

Die Bockwindmühle inmitten der "Platte" - Marzahn

Impressum

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Titel

Bevor die Tour beginnt

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Viele Städte und Gemeinden rings um Berlin wuchsen während der Industrialisierung im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts rasend schnell an, die Bevölkerungszahlen vervielfachten sich. In der flächenmäßig noch kleinen Stadt Berlin (sie umfasste noch nicht einmal den heutigen S-Bahnring) wurde es immer enger. Doch dazu mehr bei der Tour.

Hier nur soviel: Vor allem infrastrukturelle Probleme der zusammengeballten, aber verwaltungstechnisch getrennten Städte und Gemeinden führten im Jahr 1912 zur Bildung des "Zweckverbandes Groß-Berlin". Dieser Zweckverband sollte die Probleme lösen, konnte es aber nicht, da er einerseits viel zu lose war und andererseits der Beginn des I. Weltkrieges im Jahr 1914 alle positiven Ansätze zunichtemachte. Erst nach Kriegsende, zum 01. Oktober 1920, entstand die Stadt Groß-Berlin. Über Nacht wurden sieben Städte, siebenundzwanzig Gutsbezirke und neunundfünfzig Gemeinden mit Berlin vereinigt; die Fläche der Stadt verdreizehnfachte sich und aus 1,9 Millionen Einwohnern wurden 3,8 Millionen! Wohlgemerkt, auf der zwölffach so großen Fläche des kleinen Berlins lebten genauso viele Menschen wie in dem kleinen Berlin! Zu den eingemeindeten Städten zählte neben Charlottenburg, Neukölln, Schöneberg, Lichtenberg, Köpenick und Wilmersdorf auch die Stadt Spandau, die mit dem Gründungsjahr 1232 nach offizieller Geschichtsschreibung fünf Jahre älter als Berlin ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Spandauer heute noch "nach Berlin fahren", wenn sie in die City wollen. Meine Schwiegertochter ist in Spandau aufgewachsen. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt erzählte sie mir, dass die meisten ihrer Freundinnen aus dem Gymnasium heute in Berlin arbeiten würden. Sie hat es nicht bemerkt.

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