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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. Stifter, Adalbert: Brigitta. Tieck, Ludwig: Die Gemälde. Wolf, August: Der Stern der Schönheit.
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INHALT:
Die Gemälde
Vorwort
Der letzte Savello
Vorwort
Brigitta
Vorwort
Der Stern der Schönheit
Vorwort
Deutscher Novellenschatz
BAND 2
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So ist denn die Tat, mit welcher die neue Epoche begann, eigentlich nicht weit über den guten Vorsatz hinaus gekommen. Aber auch diese unvollkommene Stufe brachte einen Fortschritt von großer Wirkung, indem die Nachstrebenden ein Vorbild vor sich hatten, dessen richtiger Intention sie nur zu folgen brauchten, um über die mangelhafte Gestaltung hinweg zu künstlerischer Plastik zu gelangen; ein Vorbild, durch welches umso mehr das Bewusstsein geweckt werden musste, weil es von dem alten Zauberer selbst herrührte, der seinen Stab wegwarf und aus der „mondbeglänzten Zaubernacht“ hervor an das Licht des Tages trat.
Auch war das erste Auftreten ein glänzendes, ja glänzender als die meisten der späteren Hervorbringungen, sofern „Die Gemälde“ in Gehalt und Kraft der Behandlung sich mehr gleich bleiben, mehr aus Einem Gusse gearbeitet sind, als ihre jüngeren Geschwister. Die Redner sind noch frisch bei Atem, nicht so müde und ermüdend, wie sie im Laufe der Tieckschen Novellenproduktion immer mehr werden; sie sprechen sich so lebhaft aus, dass sie etwas lebendiger scheinen, als sie vielleicht in Wirklichkeit sind. Überdies erhebt sich das Gespräch mitunter zu dramatischem Leben, wenn z. B. Kunstkenner ein angeblich altes Gemälde preisen, von welchem der Leser im Voraus weiß, dass es untergeschoben ist, und wenn die komische Wirkung sich äußert, indem Derjenige, der in einem Falle als der größere Kenner den Betrug durchschaute und triumphierend aufdeckte, in einem andern Falle sich umso ärger prellen lässt. Zwar kündigt sich schon, mehr als zu wünschen, das ungebührlich viele Reden und dessen Manieriertheit an; auch steht dicht neben dem Geistreichen schon das Gegenteil desselben, so dass man voraussieht, was der Dichter nach beiden Seiten noch wird leisten können: aber Witz und Geist sind siegreich überwiegend; die wenige Handlung ist einfach und natürlich ; das Ganze voll heiterer Anmut; und die Glückskatastrophe bricht artig überraschend herein. Persönliche Anspielungen, die hier auf sich beruhen bleiben, mögen den Reiz der Novelle bei den Zeitgenossen geschärft haben. Was jedoch diesen Reiz und die Zeitgemäßheit erhöhte, das war, dass der alte Mystiker und Anhänger des ästhetischen Katholizismus, dem man selbst nachsagte, dass er katholisch geworden sei (Frau und Tochter waren übergetreten), hier auf einmal die Kunstjünger seines Franz Sternbald, die christlichen Maler „im sogenannten altdeutschen Rocke, die weißlichen Haare auf den Schultern hängend, und mit einem blonden Bärtchen“, aufs Entschiedenste verspottete.
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