Fern von hier

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Автор книги: id книги: 2241791     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 2814,59 руб.     (27,12$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783038552208 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

Adelheid Duvanel ist eine Meisterin der kleinen Form. Die radikale poetische Kraft ihrer Sprache macht sie zu einer der bedeutendsten Stimmen der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts. Ihre kurzen Erzählungen sind Momentaufnahmen aus dem Leben von meist versehrten Existenzen, die sich aber in ihren fatalen Verhältnissen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen. In ihrem eigensinnigen Beharren auf ihre Sicht der Welt bewahren sie sich ihre Würde gegen die Zumutungen des Lebens. Ja, sie finden gerade in der Abweichung vom Verlangten eine Kühnheit, die den Texten ihre umwerfende Energie gibt. Sie sind von hoher poetischer Präzision, jede Figur «in Einzelanfertigung». Trotz ihres manchmal finsteren Inhalts leben die Texte von überraschenden, absurden Wendungen und einer wunderbaren hintergründigen Komik. Diese Ausgabe vereinigt erstmals alle in Buchform publizierten und einige der in Zeitschriften und Zeitungen erschienenen Erzählungen Adelheid Duvanels in einem Band, der dieser grossartigen Autorin wieder den Platz in der Schweizer Literatur einräumt, der ihr gebührt.

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Adelheid Duvanel. Fern von hier

Der Dichter

Das Getüm

Der Flügel

Aufbruch mit drei Plüschaffen

Sechs Ecken

Schritte

Die goldene Naht

Die Wünsche des Heiratsschwindlers

«Luzia mit vierzehn Jahren»

Neid

Catalina

Der Brief

Der ungewöhnliche Junge und das besondere Mädchen

Französischstunden

Taddea

Leo

Die Nachbarin

Ein Traum

Die Käferwohnung

Der Dornenbaum

Ekstase

Mein Schweigen

Verfolgung

Die Seifenblase

In der Falle

Misslungene Kopie

August, Außenseiter

Seit Martins Tod

Sabel

Knupps Gefühle der Allmacht

Der Baum

Ein unbegreifliches Stück

Maikäfer, flieg

Das Brillenmuseum

Das Kind

Das Ungeborene

Der Prinz

Die Prinzessin

Der Engel

Tag im Wind

Das unheimliche Geschehen in jener Nacht

Das Telefon

Enttäuschung

Der Berg

Sommer

Heilig

Die Zeichnung

Der Abstecher

Kavalier

Fräulein Heim

Ein Fremder

Marianna im Zelt

Das Foto

Ein zweites Ich

Die junge Mutter

Der Kamm

Anna und ich

Angela

Der Fuchs

Arnos Frau

Elisa

Dickerchen

Regula, das Kind

Begegnung

Fenstergeschichte

Im Garten

Die Wirklichkeit, die nackte Wahrheit

In einer stillen Nebenstraße

Die erste Betonkirche Europas

Die Ordnung

Einsamkeit

Übermut

Tanzende Mücken

Beim Psychiater

Eleonor tritt ins Zimmer

Katja

Der arme Tropf

Ein Mann mit Geheimnissen

Karl

Gottes Herz

Das kleine Mädchen

Gebete

Das Haus der Schwester

Der Künstler

Die Verlobte

Bäume

Das verschwundene Haus

Ohnemich

Kündigung

Lesestunde

Reisen

Das Blutbad

Der Einfluss der Witwe und ihrer Schafe

Sonntag

Ein rasanter Abbau

Häslein in der Grube

Trauer

Mitteilungen an ein Kind

Willibald

Auf der Insel

Tischrunde

Der Halunke und Lilli

In einem Schächtelchen

Die Mutter, das Mädchen und der Polizist

Selbstmord

Das Gähnen

Der Schrei

Mim

In der Dunkelheit

Im Spital

Der Therapeut

Das Cello

Blitzende Spiegel sind im Kornfeld

Unmoralische Geschichte

Das Auto

Ernesto

Die misshandelten Blumen

Das Geschenk

Ein kleiner, leerer Kreis

Carla

Dominik

Gelächter

Die Schnarchkrankheit

Es war nicht alles verloren

Hans

Die junge Frau

Die Entteufelung

Die Entführung

Hausgemeinschaft

Der Unbekannte

Vogel friss oder stirb

Verena

Das große, helle Zimmer

Marietta

Die Pflicht

Eva und Ruth

Chantal

Ein unbändiges Lachen

Die gekauften Träume

Innenleben und Eigenleben

Brot und Spiele

Mein Obdachloser

Gnadenfrist

Winter im Frühling

Die Ohren

Christa

Stefanie

Ein kurzes Leben

Der Zug der Depressiven

Die Stille

So verlief das Leben

Ich hasste ihn

Frau Merkofer

Vom Recht, lebensuntüchtig zu sein

Fieberträume

Philo und der Geiger

Der Schal

Nocturne

Die Brieffreundin

Richard

Die Party

Zufluchtsort

Wut

Reisegefährten

Die Katze

Der Traum vom großen Geld

Die Nase

Der Sieche will in der Sauberkeit liegen

Zwei Frauen

Die Lebenslüge

Keine Rücksicht auf den Schwängerer

Ein Mord

Der Narr

Flucht

Gefahren, auch Unfälle

Linus erblindet

Das Fehlen der Trauer

Pah, Psyche

Xaver

Das Drehorgelspiel

Die Schwierigkeit mit dem Abschied

Die Vögel leiden, wenn sie singen

Selbdritt

Die Anrufung

Die Verletzung

Die Tarnung

Gestorben und ermordet

Der Traum und der Schnee – AUSSEN

Ronalds Bahnhof

Operatiönchen

Der Selbstmörder

Die Zahnpasta

Der erfrischende Anblick der Tochter

Ohne X und ohne U

Die goldene Uhr

Der Traum und der Schnee

Die schwarzen Lederhandschuhe

Veränderungen

Frau Leisegangs Besitz

Die «überhäufte Bürokraft»

Die Sintflut

Die Frau und das Kind

Die alte Dame

In fremden Ländern – INNEN

Renés erster, starker Auftritt

Das «Och»

Der Tod und das Kind

Marie-Lou

Am heiterhellen Tag

Berichtigung

In drei fremden Ländern

Der Unfall

Der letzte Frühlingstag

Glück

Mein Bruder Florian

Das Diplom

Franz ist tot

Meine Enkelin Blanca Adela

Ich entsinne mich

Innen und Außen

Im Schatten des Irrenhauses

Der Phantast

Der Tod des Staatsanwalts

Ein Hahn namens Eugen

Das Ziel

Was die Schnecke erlebte

Wiborada und das Wildschweinchen

Das liebende Herz

Der Held

Ubuh

Das brennende Dorf

Der Hut

Die Wolken

Das ist nun eben so, lieber Gott

Grolo

Mutter und Sohn

Irma

Ein ganz gewöhnlicher Waschtag

Die Tür

Eine Reise ans Meer

Erste Liebe

Raymond gibt es nicht

Ein Lachen in der Faust

Tante Vera und die Spraydose

Aus dem Leben einer Buckligen

Ein flaues Gefühl im Magen

Am Fenster

Die Kranke

Georg

Der Vogel

Die gutgelaunte Großmutter

Wie ein Tröpfchen Tinte

Jan. In der neuen Wohnung

Papas Hemden

Die Lilie

In der Nacht

Tiere

Epgar

Das Warenhaus

Die Mutter

Nach dem Nebel

Schulschwänzen

Zu Hause

Angst

Der Wecker

Frühling

Sonntag am Fluss

Das Telefon

Das Zeugnis

Absage an die Spielregeln unserer Welt. Zur Poetik Adelheid Duvanels. Elsbeth Dangel-Pelloquin

Poetik des Anfangs

Frühe Erzählungen

Duvanels Welt: Innen und Außen

Poetische Verfahren

Fensterblicke

Naturbilder

Komik

Therapeutengespräche

Trost

Poste Restante. Essay. Friederike Kretzen

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Adelheid Duvanel. Lebensdaten

Editorische Notiz und Textnachweise. Bemerkungen zur Publikationsgeschichte

Zur Textgestalt

Textnachweise

Erzähltexte in Zeitungen. In den Basler Nachrichten (BN)

Im Basler Magazin (Politisch-kulturelle Wochenend-­Beilage der Basler Zeitung)

In der Basellandschaftlichen Zeitung

In der NZZ

In der WoZ

In Zeitschriften und Anthologien

In eigenen Erzählbänden. Erzählungen (zusammen mit Hanni Salfinger: Gedichte)

Merkwürdige Geschichten aus Basel (mit Felix Feigenwinter und Gunild Regine Winter)

Wände, dünn wie Haut

Windgeschichten. Erzählungen. Darmstadt: Luchterhand 1980

Das Brillenmuseum. Erzählungen. Darmstadt: Luchterhand 1982

Anna und ich. Erzählungen. Darmstadt: Luchterhand 1985

Das verschwundene Haus. Erzählungen. Darmstadt: Luchterhand 1988

Gnadenfrist. Erzählungen. Frankfurt am Main: Luchterhand 1991

Die Brieffreundin. Erzählungen. München: Luchterhand 1995

Der letzte Frühlingstag. Erzählungen. Hrsg. von Klaus Siblewski und mit einem Nachwort von Peter von Matt. München: Luchterhand 1997

Beim Hute meiner Mutter. Erzählungen. Hrsg. und mit einem Nachwort von Peter von Matt. Zürich: Nagel & Kimche 2004

Biografien

Dank

Impressum

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Über dieses Buch

Adelheid Duvanel ist eine Meisterin der kleinen Form. ­Die radi­kale poetische Kraft ihrer Sprache macht sie zu einer der bedeu­tendsten Stimmen der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts.

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Hannes steht auf und geht leise zum Fenster. Der Wind hat die Wolke wieder zusammengefügt; sie kommt näher und verdunkelt die Straße. Hannes fröstelt und wendet sich um. Auf dem Tisch stehen die Schuhe der Mutter; das Leder ist alt und rissig, aber Hannes hat es heute eingefettet und mit einem Lappen so lange gerieben, bis es wunderbar glänzte. Er möchte der Mutter eine Freude machen. Plötzlich fährt er zusammen; die Mutter schreit: «Nimm die Schuhe vom Tisch!» Zitternd vor Wut steht sie unter der Tür; ihre rechte Hand, mit der sie sich leicht gegen den Türrahmen lehnt, zuckt. Dann starrt sie auf seinen von Schuhwichse verschmierten Pullover, sieht die geöffnete, fast leere Dose am Boden, kommt näher und packt das Kind, das sich duckt und schützend die Arme über den Kopf hält. Ohne den Blick zu heben, weiß Hannes, dass ihre Augen zustechen wie zwei Messer; sein Herz wird vor Angst kalt. Bevor die Schläge auf ihn niederprasseln, fällt ihm ein, dass durch die schwarze Wolke, in welche sich die Sonne hüllt wie in einen zottigen Pelz, eine goldene Naht läuft; dort schimmert ihr heißer Körper durch.

Der Abend ist hellgrün und schaukelt den ertrinkenden Mond. Der Wind bürstet die Pinien; wenn Catalina jeweils die Musik laut spielen lässt, drehen sie sich hin und her und möchten mit den Füßen stampfen, doch der Fels hält sie fest. Am Tag ist der Himmel wie ein heißer Betonboden, über den die Flugzeuge rasen, und im Garten ragen überall tonlos schreiende Felsengesichter aus der trockenen Erde – selbst im leeren Schweinestall.

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