Die Extrafahrt
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Adolf Mützelburg. Die Extrafahrt
Die Extrafahrt
Отрывок из книги
Reisen oder Nichtreisen? – Ich hatte eigentlich keine große Lust. Zwar hatte ich Hamburg noch nicht gesehen – eine der interessantesten Städte Deutschlands, wie alle Welt sagt – die größte Handelsstadt des Vaterlands, die Stadt der Millionäre, der sauren Enten und der »Rumstücks« – sieben Stunden von Berlin – es war eine Schmach! Aber ich war den größten Theil des Sommers auf der Reise gewesen, ich sehnte mich nach Ruhe; Arbeiten in Fülle hinderten mich. Ich war sehr unentschlossen. Noch dazu bedurfte die Sache einer raschen Entscheidung. Der Extrazug ging am folgenden Morgen ab; meine Bekannten drängten. Genug, ich ging in unbehaglicher Stimmung nach Hause und überlegte unterwegs.
Es war der letzte August; das Wetter schien schön werden zu wollen. Am Ende waren es ja auch nur ein paar Tage, die ich zu opfern hatte, und dafür das reiche Hamburg, die Pavillons, der Hafen, der Stintfang, Blankenese, vielleicht Kiel und Helgoland! Auf der anderen Seite ein Bedürfniß nach Ruhe, drängende Arbeiten, eine angenehme Aussicht für das nächste Jahr, wenn ich die Reise bis dahin verschob. Ich schwankte und schwankte, und mein Entschluß arbeitete wie die Kurbel einer gehemmten Locomotive, die nicht weiß, ob sie vor- oder rückwärts stoßen soll.
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Ja, ich ließ sie eintreten, berichtete mir Friederike weiter. Ich gab ihr den Brief. Aber weiß Gott was Sie darin geschrieben haben mögen! Denn kaum hatte sie hineingeblickt, als sie ihn hastig zumachte, mir einen finstern Blick zuwarf und aus der Thür ging, ohne Adieu zu sagen.
Ohne Adieu zu sagen? wiederholte ich mechanisch, und wahrscheinlich mit einer Miene, als hätte ich den Lieblingshund einer angebeteten Dame zu Brei zertreten.
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