Das Netz ist politisch – Teil I

Das Netz ist politisch – Teil I
Автор книги: id книги: 1839376     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1411,06 руб.     (13,79$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Зарубежная публицистика Правообладатель и/или издательство: Автор Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783038053460 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

eVoting, Contact Tracing, Desinformation, Google-Schulen, Echtzeit-Gesichtserkennung – die Themen in der Internetwelt sind vielfältig und haben doch einen gemeinsamen Nenner: Sie zeigen, dass die Digitalisierung niemals ein neutraler Vorgang ist. Bei Gestaltung von Technologien geht es um Entscheidungen und Abwägungen von politischen und gesellschaftlichen Werten, Businessmodellen, Möglichkeiten, Abhängigkeiten und Innovationen. Genau für diese Prozesse interessiert sich Adrienne Fichter, Politologin und Tech-Jounalistin des digitalen Magazins «Republik». Seit Jahren recherchiert und analysiert sie zu Technologien mit Demokratierelevanz. Das Buch «Das Netz ist politisch» ist eine Chronik der bewegten Technologie-Welt der Jahre 2018-2020 und damit auch ein zeitgeschichtliches Dokument. Adrienne Fichter liefert mit dem ersten Band eine bunte Sammlung journalistischer Beiträge aus dem Magazin «Republik» mit zusätzlichen aktualisierten Einordnungen. Denn: viele Fragen und Konflikte wie etwa eVoting oder der technologische Handelskrieg sind ungelöst und dominieren heute noch die politische Agenda von internationalen Gremien und der Schweiz.

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Adrienne Fichter. Das Netz ist politisch – Teil I

Inhalt

1. Editorial

Es brodelt in der Youtube-Hölle

Klick-Müll bestrafen

Algorithmusoptimierung 2012

Extreme Videos machen süchtig

Gleichbehandlung aller Kanäle

«Ausreisser»-Phänomen

Anti-Hillary-Videomaterial dominierte

Das «Radikalisierungs-Netflix»

Kosmetische Verbesserungen

Es wird wieder am Algorithmus geschraubt

Rechte Vlogger sind dynamischer

Gut für die Bürgerin

Recherche-Update vom September 2020

Warum Island keine eigene Verfassung hat. Eine nordische Saga

Wieder eine bankrotte Vulkaninsel

Den Dänemark-Klon loswerden

Das Baby der neuen Regierung

Live-Chats zur Verfassung

Sprengsatz für die Fischerei-Lobby

Zermürbungstaktiken brechen den Willen

Sabotage des Verfassungsprozesses

Glámur ist zurück

Stillstand

Aus der Blase für die Blase

Konservative sind altehrwürdige Staatsmänner

Altes Land, junge Nation

Revival ist möglich

Der Jäger der missbrauchten Daten

Datenschutz für Anfänger

Suche nach den «heissen Daten»

Was zum Teufel sollte diese Werbung?

Zwist und Zerwürfnis in Zürich

«Too big to comply»

Immer unter Strom

Der sanfte Rebell

Ist es Besessenheit?

Das heikle Geschäft mit der Demokratie

Der Kanton Neuenburg als erster Kunde

Der Durchbruch gelang mit Florida

24 Wahlprodukte im Angebot

Verschlüsselung als Trumpf

Wie Scytl mit Forschungsgeldern umgeht

Systemausfall in Ecuador

Fehlende Überprüfbarkeit

Das Debakel in Norwegen

Widersprüchliche Aussagen

Sicher sicher

Was beim Deal im Dunkeln bleibt

Die Hacker sind bereit – und waren bislang erfolgreich

Das Dilemma bleibt unlösbar

Recherche-Update vom Juni 2020

Europa vs. Big Tech

1. Milliardenbussen gegen Google und Co

2. Eine neue Digitalsteuer

3. Geschützte Urheberrechte

4. Datenschutz für die Nutzer

Fazit

Das Märchen des unfähigen Staates

Die aktuelle Situation in Europa

Schweizer wollen keine private E-ID

Der Bundesrat ist auf dem Holzweg

Recherche-Update vom September 2020

Margrethe die Grosse

Bibel-Erzählungen als Metaphern

Kompromisse sind für sie ein No-Go

Zuckerbrot und Peitsche

Sachkompetenz vor Seniorität

Sie vermeidet das B-Wort

Forschungszweck wichtiger als Privatsphäre

Mythen über Serie «Borgen»

Update des Kartellrechts

Recherche-Update vom September 2020

Der Spion im Schulzimmer

Der Fall Konolfingen

Google personalisiert – und bedient sich überall

Viel Macht und Bürde für Administratoren

Datenschutz ist Killerkriterium

Sicherheit als Hauptargument für G Suite

Schweiz ist mit Rahmenvertrag die Ausnahme

Recherche-Update vom September 2020

360°-Überwachung «made in Turkey» - jedes Gesicht in Sekunden identifiziert

Die Spur in die Schweiz

Dorfpolizist und Verwaltungsrat

Ein Fake-Polizeiwagen in Zürich

Aus «Passion» und Terrorangst

Die unbekannten Tester der Polizei

Wer prüft die Gesichtserkennung?

Nicht mal im Ansatz legal

Datenschutz? «Gleich als Nächstes»

Was auf uns zukommt

Was schon da ist

Kontrollen kaum möglich

Recherche-Update vom September 2020

Der kalte Tech-Krieg

1. Kaliforniens europäischer Weg

2. Trumps protektionistische Tech-Politik

3. Chinas totales Überwachungsnetz

Ausblick auf 2020: Globales Splitternet

Wie sich die ETH den USA unterwirft

Grosszügige Spender

Regeln eines Handelskriegs

Freiheit der Forschung in Gefahr?

Jahrzehntealter Konflikt

Die Reaktion der Hochschulen

Zwischen den Fronten

«Made in Switzerland» wird zum löchrigen Käse

Schweiz will «Digital Trust» etablieren

Unglaubwürdig als Hub für vertrauenswürdige Technologien

Vertrauenswürdige Alternativen in Gefahr

Die Digitalisierung ist politisch

Nur Technologie, die manipuliert, ist interessant

Falsche Fragen

Eine demokratiefreundliche Digitalisierung ist möglich

Accountability hinter Blackbox-Systemen

«Die Zahl der Todesfälle haben wir aus Wikipedia entnommen»

Die Corona-Formularflut

Verpasste Digitalisierung

Die Statistiken sind unbrauchbar

Keine automatisierten Updates

Eine unkomplizierte Alternative

Die pragmatischen Puristen

Die Massenüberwachung verhindern

Die meisten Staaten wollten erst sammeln wie wild

Einflüsterer im Silicon Valley

Die Dezentralisten setzen sich fast überall durch

Kritik am DP3T-Konzept wird lauter

Contact-Tracing ist das neue Blockchain

Wie die Pandemie die EU-Digitalpolitik entzaubert

1. Quarantänekontrolle mit Drohnen während der Pandemie

2. Der französische «Elephant in the room» beim Contact Tracing

3. Der Kuschelkurs gegenüber Big Tech

4. Und jetzt?

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Diese Zeilen schreibe ich im Home Office. Als Tech-Journalistin, die sich mit gesellschaftlichen und politischen Implikationen von Technologie auseinandersetzt, fasziniert mich die aktuelle Periode. Denn die derzeitige Pandemie hat uns gezeigt, dass nicht nur das Gesundheitswesen das Prädikat «Systemrelevanz» verdient. Sondern auch eine funktionierende digitale Infrastruktur. Kein Chief Technological Officer, kein Innovationsprojekt, kein Extrabudget konnte die digitale Transformation von Schulen, Verwaltungen und Unternehmen so sehr beschleunigen wie das 2019 entdeckte Coronavirus. Der von Regierungen verhängte Lockdown oder Shutdown wurde zum Katalysator der digitalen Transformationen, die man an einigen Stellen – Schule, Parlament, Unternehmen, Bundesverwaltung – jahrelang aufgeschoben hat.

Das Coronavirus zwang uns – Eltern, Lehrerinnen, Bundesangestellte und Managerinnen – sich mit Fragen auseinanderzusetzen, die wir jahrelang bis ins Jahr 2020 wegprokrastinieren. Schliesslich reichte ja für den Alltagsbetrieb zu einem grossen Teil die physische Präsenz. Nun zeigt sich, wie sehr die Digitalisierung zu einem grossen Teil Verhandlungsmasse ist. Und Entscheidungsprozesse beinhalten, in denen wir zwischen verschiedenen Werten, Prinzipien, Geschäftsmodellen oder Algorithmen austarieren müssen: Etwa wenn wir uns mit der Wahl des richtigen Videokonferenzwerkzeugs für unsere Home Office-Umgebungen beschäftigen: was ist uns wichtig, pragmatischer Benutzerkomfort, eine funktionsfähige Leitung, die nicht zusammenbricht oder eine Ende-zu-Ende verschlüsselte und datensparsame Videoverbindung? Oder bei Fragen, wie eine nationale Contact Tracing-App ausgestaltet werden soll: maximal privatsphärenfreundlich, aber damit auch epidemiologisch untauglich?

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Bevorzugung nützt jedoch wenig, wenn kein Filmmaterial vorhanden ist. Die traditionellen Medien sind zu träge. Auch wenn Youtube die attraktivsten Produktionsbedingungen[23] bietet: Die meisten Medienhäuser priorisieren im Netz immer noch Textformate, weil die Videoproduktion zu aufwendig ist.

Ihr Publikationsrhythmus ist länger als derjenige der Videoblogger (Vlogger). Um beim Beispiel Justin Trudeau zu bleiben: Einer der letzten Beiträge[24] von «Guardian» und CNN stammt vom 10. Juni, als der kanadische Premier am G7-Gipfel öffentlich Kritik an Donald Trumps Handelsrestriktionen führte.

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