Operation Piratenjagd. Von der Antike bis zur Gegenwart
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Alain Felkel. Operation Piratenjagd. Von der Antike bis zur Gegenwart
Alain Felkel. Operation Piratenjagd. Von der Antike bis zur Gegenwart
Prolog
I. Piratenabwehr in grauer Vorzeit
Wie Vögel im Netz gefangen
Dionysos und die Räuber
Roms Sieg über die Kilikier
II. Europa im Würgegriff der Piratenvölker
Die Vandalen – Terror durch Seeraub
Der bleiche Tod der Sarazenen
Alfred der Große – Nemesis der Wikinger
Der Kreuzzug gegen den viergesichtigen Piratengott
III. Seeräuberjagd in Nord- und Ostsee
Mit Friedekoggen gegen Seeräuber
Die Vertreibung der Vitalienbrüder aus der Ostsee
Die Schädelpfähle vom Grasbrook
Simon von Utrecht – ein Leben für die Piratenjagd
IV. Gegen Korsaren und Uskoken
Jiménez de Cisneros, Eroberer der Piratenstädte
Die Gebrüder Barbarossa
Die zwielichtigen Streiter des Herrn
Venedigs Sieg über die Uskoken
V. Gescheiterte Piratenjagden in West- und Ostindien
Der Kampf der Armada de Barlovento gegen die Bukanier
Der Prahl-Admiral von St. Jago
Die Schicksalsmission des William Kidd
VI. Die Vernichtung der britischen Piraten
Woodes Rogers, Piratenjäger Seiner Majestät
Das Ende von Blackbeard Teach
Der Kampf der »Schwalbe« mit dem Gentlemanseeräuber Bartholomew Roberts
VII. Das goldene Zeitalter der Strafexpeditionen
Bomben gegen Barbaresken
Zu den Küsten von Tripolis!
Kanonendonner vor Algier und am Persischen Golf
Ägäis in Flammen
Die Eroberung von Algier 1830
Piratenmassaker in Fernost
Prinz Adalbert von Preußen, der Piratenschreck
VIII. Riesentanker in Geiselhaft
Die Wiederauferstehung der Piraterie
Schreckenstage vor Somalia
Der Hamburger Piratenprozess
Anmerkungen
Glossar
Literaturverzeichnis. 1) Primärliteratur
2. Sekundärliteratur
Belletristik/Poesie
Zeitungen
Lexika
Werke ohne namentlich genannten Verfasser
Personenverzeichnis. A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
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P
R
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U
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Z
Über Operation Piratenjagd
Autorenporträt
Ebook-Kolophon
Отрывок из книги
Meinen Eltern und Susann
Dieses Zitat aus dem Jahr 1672 stammt aus der Feder von Sir Thomas Lynch. Es beschreibt ein Phänomen, das überall und zu jeder Zeit auf hoher See und in Küstennähe herrschte, wenn ein Seekrieg, der vor allem mit Freibeutern geführt worden war, beendet wurde: das sprunghafte Anwachsen von Piraterie nach Beendigung der Kampfhandlungen. Es zeigt deutlich die Resignation des damaligen Gouverneurs von Jamaika, der seit seinem Amtsantritt hart gegen die Seeräuber vorging, aber nur begrenzten Erfolg mit seinen Maßnahmen hatte. Offensichtlich hatte Lynch die Anhänglichkeit seiner Landsleute an das einträgliche Gewerbe der Piraterie unterschätzt. Die Raubzüge Henry Morgans und der Seekrieg gegen Spanien hatten viele Freibeuter reich gemacht. Nach dem 1670 geschlossenen Frieden mit Spanien hatten sie nicht von ihrem alten Metier lassen können und waren Seeräuber geworden. Zu dem Zeitpunkt, als der Gouverneur jene oben zitierten Zeilen schrieb, hatten sie keine Kaperbriefe mehr, die sie als Parteigänger Englands auswiesen und vor dem Henker schützten. Doch die Gefahr, geschnappt zu werden, war in ihren Augen nicht besonders groß. Die wenigen Schiffe des Gouverneurs konnten nicht überall sein. Wo ein Pirat aufgeknüpft wurde, fanden sich sofort mehrere, die ihn ersetzten. Kein Wunder, dass sich der zermürbte Repräsentant Englands einem Herkules gleich im Kampf mit der schlangenköpfigen Hydra wähnte. Schlug man dieser einen Kopf ab, wuchsen zwei neue Häupter nach. Herkules fand jedoch im Gegensatz zu Sir Thomas Lynch einen Weg, sich seines Problems zu entledigen. Jedes Mal, wenn er dem Untier einen Kopf zerschmetterte, brannte sein Neffe Iolaos sofort die Wunde mit einer Fackel aus, sodass der Bestie bald keine Köpfe mehr nachwuchsen und sie unter seinen Hieben verendete. Der Gouverneur Jamaikas versetzte den Seeräubern der Karibik viele harte Schläge, erlebte jedoch den Sieg der britischen Krone über die Bukanier nicht mehr.
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Hinzu kam erneut das Seeräuberunwesen. Angesichts der kriegerischen Wirren hörten die Piratenüberfälle nicht mehr auf. Ein Bündnis von Piraten und Sklaven scheiterte zum Glück Roms daran, dass die Kilikier Spartacus betrogen und ein Übersetzen des Sklavenheeres nach Sizilien verhinderten. Doch dies machte die Kilikier noch längst nicht zu Verbündeten Roms. Vielmehr trachteten sie danach, die Insel nach allen Regeln der Kunst selbst auszurauben, wobei ihnen Gaius Verres, der äußerst korrupte Statthalter Siziliens, fleißig half.
Dieser Beamte gestattete den Kilikiern nämlich nicht nur, die ihm anvertraute Insel nach Herzenslust auszurauben. Er verhinderte durch seine Passivität ebenfalls die erfolgreiche Bekämpfung der Kilikier durch die römische Flotte und stahl selbst wie ein Rabe. Bei seinen Raubzügen schreckte er nicht vor Vergewaltigungen und Tempelschändungen zurück. Dies ging so lange gut, bis man endlich in Rom auf die Schandtaten Verres’ aufmerksam wurde und ihn wegen Amtsmissbrauchs anklagte. Es wurde der Durchbruch des jungen Rechtsanwalts Cicero, der auch den Rechtsgrundsatz formulierte, dass die Piraten die Feinde der Menschen sind. Er verfasste die Anklageschrift (Orationes In Verrem), die Verres buchstäblich vernichtete.
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