Die Geschichte Europas gründet auf Burgen und Bücher. Insofern ist dieses Buch ein wahrhaft europäisches, denn gleich die erste Szene spielt auf einer Burg im schweizerischen Aargau: der Habsburg. Das Haus Habsburg hat die Geschichte Europas geprägt. Dieses Buch beschreibt die Mechanismen und Methoden, mit denen die Habsburger an die Spitze der europäischen Dynastien gelangt sind. Und es fragt danach, was sich hiervon noch in unserer Zeit anwenden lässt. Da ist vor allem die Heiratspolitik, dank derer die Habsburger ihr Herrschaftsgebiet so gewaltig ausdehnen konnten: Wäre die Verbindung mit passenden Partnern nicht die beste Lösung für Unternehmen, die auf dem Weltmarkt bestehen wollen? Dieses Buch erklärt die Vergangenheit des Hauses Habsburg mit Blick auf die Zukunft von Unternehmen, über deren Märkte die Sonne ebenfalls nicht untergeht.
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Albert Stähli. Die Habsburger
DIE HABSBURGER
Inhalt
Prolog
KAPITEL 1. Der Aufstieg der Habsburger
KAPITEL 2. Felix Austria
KAPITEL 3. Herrscher über ein Weltreich
KAPITEL 4. Kampf für Krone und Katholizismus
KAPITEL 5. Heilige Allianzen in unruhigen Zeiten
KAPITEL 6. Kunst und Wissenschaft
KAPITEL 7. Was wir von den Habsburgern lernen können
Epilog
Abbildungsnachweise
Literatur
Der Autor
Отрывок из книги
Albert Stähli
Eine Dynastie prägt Europas Geschichte
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1272 stirbt einer der letzten Gegenkönige des Interregnums. Den einzig verbliebenen Konkurrenten dieser Zeit lehnt Papst Gregor X ab. Und ohne das Plazet des Stellvertreters Gottes auf Erden wird kein König zum Kaiser gekrönt. Die Königsherrschaft wiederum wurzelt im Wahlrecht der Großen des Reichs: „Als christlicher Herrscher, außerdem legitimiert durch Traditionen selbständiger adliger Herrschaft, fungierte der König als unverzichtbarer Garant für die Rechtsordnung und den Reichsverband.“ (Heimann, H.-D., 2009, S. 24) Weil Wirren das Reich zerrütten und die letzten christlichen Bastionen im Heiligen Land in Gefahr sind, drängt der Papst die sieben Kurfürsten zur Wahl eines neuen, mächtigen, einigenden Königs. Mit dem französischen König Philipp III „der Kühne“ und dem böhmischen König Ottokar II stehen zwei einflussreiche Kandidaten bereit.
Doch als die Kurfürsten am 29. September 1273 in Frankfurt am Main zusammenkommen, haben sie ihre eigenen Interessen im Sinn. Sie entscheiden sich für Graf Rudolf von Habsburg. Ihr Kalkül: Er ist mächtig genug, um im Reich wieder Ordnung herzustellen, aber schwächer als die Herrscher Frankreichs und Böhmens. Dennoch trauen sie ihm zu, mit ihrer Unterstützung Ottokar die widerrechtlich angeeigneten Länder zu entreißen und so dessen Macht zu stutzen. Angesichts seines Alters von 55 Jahren wähnen sich die Kurfürsten mit Rudolf I auf der sicheren Seite. Eine Dynastie wie die der Staufer, davon sind sie überzeugt, wird er in der ihm verbleibenden Lebenszeit nicht etablieren können.