Der Konformist
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Alberto Moravia. Der Konformist
Vorspiel. Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Erster Teil. Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Zweiter Teil. Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Nachspiel. Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Отрывок из книги
Als Marcello noch ein Kind war, erging es ihm wie einer Elster: Alle Dinge um ihn herum bezauberten ihn. Vielleicht deshalb, weil seine Eltern – mehr aus Gleichgültigkeit denn Strenge – nie daran gedacht hatten, seinen Besitztrieb zu befriedigen. Vielleicht aber verbargen sich hinter dieser Habgier andere tiefere und dunkle Instinkte. Jedenfalls wurde er unausgesetzt von dem wilden Wunsch nach den verschiedensten Gegenständen befallen. Wertlose Dinge, wie ein Bleistift mit Gummikappe, ein illustriertes Buch, eine Schleuder, ein Lineal, ein tragbares Tintenfaß aus Ebanit, erweckten eine intensive, unvernünftige Sehnsucht in ihm. Sobald ihm das begehrte Objekt dann gehörte, erfüllte ihn ein jähes, verzaubertes, maßloses Vergnügen.
Marcello hatte daheim ein Zimmer ganz für sich allein, in dem er schlief und lernte. Alle Dinge, die auf seinem Tisch lagen oder in den Schubfächern eingeschlossen waren, besaßen für ihn den Zauber von heiligen oder geweihten Gegenständen – je nachdem, ob er schon vor längerem oder erst vor kurzem in ihren Besitz gelangt war. Sie glichen also nicht einfach den anderen Dingen im Haus, sondern stellten Bruchstücke einer bereits gemachten oder noch zu bestehenden Erfahrung dar und waren darum von Leidenschaft und Dunkel umgeben. Marcello war sich auf seine Art und Weise über den eigentümlichen Charakter seines Besitzes im klaren, und während er einen unauslöschlichen Genuß daraus zog, litt er gleichzeitig darunter wie unter einer Schuld, die sich ständig erneuerte und ihm nicht einmal Zeit zur Reue ließ.
.....
»Ja«, sagte Marcello obenhin. »Es macht mir Freude …«
»Und was für ein Geschenk hättest du jetzt gern – zum Beispiel …?«
.....