Historische Valenz

Historische Valenz
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Описание книги

Das Interesse für die Anwendung der Valenztheorie auf die deutsche Sprachgeschichte besteht seit etwa fünfzig Jahren. Hierdurch lassen sich Grundlagen für ein besseres Verständnis der historischen deutschen Texte schaffen: Wenn die historischen Texte der Valenzanalyse unterzogen werden, fördert Die Beobachtung der semantischen und morphosyntaktischen Umgebung von Verben Erkenntnisse zutage, die in lexikalische Verzeichnisse Eingang finden. Damit stehen syntaktisch untersuchte Verben aller Sprachperioden bereit und bieten sich zum historischen Vergleich an. Aus diesem spezifischen Blickwinkel wird der Sprachwandel erfasst und erklärt. Diese Einführung gibt einen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich der deutschen Sprachgeschichte, die auf valenztheoretischer Grundlage ausgeübt werden, z.B. in den Bereichen Syntax, Phraseologie, lexikalische Semantik und Lexikografie.

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Albrecht Greule. Historische Valenz

Inhalt

Vorwort

Einleitung

A. Deutsche Sprachgeschichte im Überblick. 1. Perioden der deutschen Sprachgeschichte

1.1 AlthochdeutschAlthochdeutsch und Altsächsisch

1.2 MittelhochdeutschMittelhochdeutsch

1.3 FrühneuhochdeutschFrühneuhochdeutsch

1.4 NeuhochdeutschNeuhochdeutsch

2. Die Textüberlieferung in den historischen Sprachperioden

3. Bibliografie der wichtigsten Grammatiken und Wörterbücher der deutschen Sprachperioden. 3.1 Althochdeutsch

3.2 Altsächsisch

3.3 Mittelhochdeutsch

3.4 Mittelniederdeutsch

3.5 Frühneuhochdeutsch

3.6 ÄlteresNeuhochdeutschÄlteres Neuhochdeutsch

3.7 NeuhochdeutschNeuhochdeutsch

3.8 Diachrondiachron

B. Der gegenwartssprachliche Valenzbegriff. Eine Zusammenfassung

1. Prädikate, Ergänzungen, Angaben

2. Verb-Aktanten-Konstellationen (VAK)

C. Historische Valenz. Forschungsüberblick und Problembereiche. 1. Forschungsüberblick

2. Probleme bei der Analyse der historischen Valenz

2.1 Allgemeine Probleme

2.2 Methodologische Probleme

2.3 Grundsätzliche Unsicherheiten

3. Herausarbeitung der Verb-Aktanten-Konstellationen aus historischen Texten

D. Valenz und Historische Grammatik. 1. Die Satzbaupläne im Zentrum der Syntax

2. Von der Textanalyse zur Valenz und zu den Verb-Aktanten-KonstellationenVerb-Aktanten-Konstellation

3. Die linguistische Ersatzkompetenz (Prokompetenz)

3.1 Sprachkompetenz, idealer Sprecher-Hörer und „tote“ Sprachen

3.2 Die vierfache Kompetenz des Deskribenten älterer Sprachstufen

3.3 Die Ersatzkompetenz als Erweiterung der muttersprachlichen Kompetenz

4. Vom historischen Korpus zur Valenz und zu den SatzbauplänenSatzbauplan (Methoden) 4.1 Vom Evangelienbuch Otfrids von Weißenburg zur Bestimmung der Valenz althochdeutscherAlthochdeutsch Verben

4.2 Vom Nibelungenlied zur mittelhochdeutschenMittelhochdeutsch ValenzgrammatikValenzgrammatik

4.3 Ermittlung der Satzmodelle in den Liedern Heinrichs von MorungenHeinrich von Morungen

4.4 Ermittlung der Satzglieder im FrühneuhochdeutschenFrühneuhochdeutsch

4.5 Vom Korpus zu den Satzmodellen und ihren Valenzträgern bei Martin Luther. 4.5.1 Einleitende Bemerkungen

4.5.2 Methode. 4.5.2.1 Formalisierung und Abstrahierung

4.5.2.2 Automatische Datenverarbeitung. 4.5.2.2.1 Kodierungssystem von Satzmodellen

4.5.2.2.2 Speicherung von Daten

4.5.2.2.3 Technische Realisierung der maschinellen Datenverarbeitung

4.5.2.3 Manuelle Bearbeitung

4.5.3 Ausgewählte Ergebnisse der Beschreibung von Satzmodellen und Valenzbeziehungen

4.6 Vom Korpus zu den Satzmodellen in Zeitungstexten von 1660‒1914 (ÄlteresNeuhochdeutschÄlteres Neuhochdeutsch)

4.7 Valenz und SatzbaupläneSatzbauplan diachrondiachron – am Beispiel von bei Otfrid und Luther belegten Verben

5. Die Satzbaupläne, Satzmodelle oder Satzmuster im Alt-, Mittel- und FrühneuhochdeutschenFrühneuhochdeutsch sowie im (Älteren) Neuhochdeutschen. 5.1 Verb-Aktanten-Konstellationen im AlthochdeutschenAlthochdeutsch

5.2 MittelhochdeutscheMittelhochdeutsch Satzmodelle

5.3 Satzmodelle im Frühneuhochdeutschen (Valenz FrühneuhochdeutschFrühneuhochdeutsch) 5.3.1 Einleitendes

5.3.2 Verbabhängige Modelle

5.3.3 Adjektiv- und substantivabhängige Modelle

5.3.4 Formale Polyvalenz

5.3.5 Entwicklung der Satzmodelle und der Valenz von Verben im Fnhd

5.3.6 Abschließende Bemerkungen

5.4 Satzmodelle in Zeitungen von 1660‒1914

6. Die „logisch-grammatischen Satztypen“ in der deutschen Sprachgeschichte

7. Polyvalenz in der deutschen Sprachgeschichte. 7.1 Grundlagen

7.2 Synchrone Polyvalenz älterer Sprachstufen

7.3 Zur diachronen Polyvalenz

7.4 Schlussbemerkung

8. Historische Valenz und Wortbildung. 8.1 Valenzveränderung durch Präfigierung im AlthochdeutschenAlthochdeutsch

8.2 Valenzveränderung durch die Bildung von Verbalabstrakta im MittelhochdeutschenMittelhochdeutsch und FrühneuhochdeutschenFrühneuhochdeutsch

8.3 Valenz und Bedeutung bei den mit durch- verbundenen Verben

9. Historische Valenz und verbale Wortfelder

10. Historische Valenz und Phraseologie

11. Historische Valenz und Funktionsverbgefüge

12. Historische Valenz und Textgrammatik

12.1 Die Rolle der valenten PrädikatePrädikat in der Textgrammatik

12.2 Textgrammatisch gesteuerter Genitiv-Akkusativ-Wechsel?

13. Pragmatische Valenz historisch

14. Historische Valenz und Konstruktionsgrammatik

E. Historische Valenz und Lexikografie. 1. Historische Valenzlexika und valenzbezogene Informationen in historischen Allgemeinwörterbüchern des Deutschen. 1.1 AlthochdeutschAlthochdeutsch

1.2 MittelhochdeutschMittelhochdeutsch

1.3 FrühneuhochdeutschFrühneuhochdeutsch

1.4 NeuhochdeutschNeuhochdeutsch

1.5 Diachron

2. Methoden der historischen ValenzlexikografieValenzlexikografie. 2.1 Vom Textkorpus zum (althochdeutschenAlthochdeutsch) ValenzwörterbuchValenzwörterbuch (vor Anwendung des Computers)

2.2 Vom Korpus zum digitalen historischen (mittelhochdeutschen) ValenzwörterbuchValenzwörterbuch

2.3 Vergleichend: AlthochdeutschAlthochdeutsch – FrühneuhochdeutschFrühneuhochdeutsch

3. Projekte zur historischen ValenzlexikografieValenzlexikografie (HSVW, KHVL, MSVW) 3.1 Das Projekt „Historisch syntaktisches Verbwörterbuch“ (HSVW)

3.2 Das Projekt „Kleines historisches ValenzlexikonValenzlexikon“ (KHVL)

3.3 Das Projekt „Mittelhochdeutsches syntaktisches Verbwörterbuch (MSVW)“

4. Historische Valenz und Digital Humanities

F. Valenzwandel und ValenzentwicklungValenzentwicklung. 1. Valenzwandel: Satzglied- und Attributklassen. 1.1 Einleitendes

1.2 Verbabhängige Ergänzungen. 1.2.1 Subjekt

1.2.2 Akkusativobjekt

1.2.3 Dativobjekt

1.2.4 GenitivobjektGenitivobjekt

1.2.5 Präpositionalobjekt

1.2.6 InfinitivobjektInfinitivobjekt

1.2.7 Satzobjekt

1.2.8 Prädikativ

1.2.9 Adverbial

1.3 Adjektivabhängige ErgänzungenErgänzung

1.4 Substantivabhängige Ergänzungen

1.5 Tendenzen und Erklärungsmöglichkeiten des Valenzwandels

2. Entwicklung der Valenz ausgewählter Verben und VerbphrasemeVerbphrasem vom Althochdeutschen bis zum heutigen Deutsch. 2.1 Valence Shift

2.2 Synchronesynchron Valenzdifferenzierung und diachronediachron ValenzänderungValenzänderung (am Beispiel von heischen)

2.3 Valenzwandel und Phraseologie

3. Valenzgeschichte(n)

G. Lexikografischer Anhang. 1. Ausschnitt aus dem Syntaktischen Verbwörterbuch zu den althochdeutschenAlthochdeutsch Texten des 9. Jahrhunderts (Greule 1999, 300)

2. Probeartikel zum MittelhochdeutschenMittelhochdeutsch syntaktischen Verbwörterbuch (MSVW)

3. Probeartikel zum Historisch syntaktischen Verbwörterbuch (HSVW)

4. Probeartikel zum Kleinen historischen ValenzlexikonValenzlexikon (KHVL)

Literatur zur Historischen Valenz

Verzeichnisse. 1. Wörterbücher

2. Korpora

Verfasser- und Quellenregister

Sachregister

Althochdeutsche Gebete

Althochdeutsche Rezepte und Zaubersprüche

Althochdeutscher Isidor

Althochdeutscher Tatian

Bruder Bertholds „Rechtssumme“

Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin

Einheitsübersetzung der Hl. Schrift

Evangelienbuch

Frühneuhochdeutsche Benediktinerregel

Goethe, Johann Wolfgang von

Gotische Bibel

Gottfried von Straßburg, Tristan und Isolde

Grimm, Jacob und Wilhelm

Hartmann von Aue

Heinrich von Morungen

Hildebrandslied

Legenda aurea

Leipziger Zeitung

Luther, Martin

Luther-Bibel

Meister Eckhart

Mittelhochdeutsche/Mittelniederdeutsche Kochbuchtexte

Nibelungenlied

Notker III

Österreichische Reimchronik

Otfrid von Weißenburg

Schiller, Friedrich von

Wieland, Christoph Martin

Wolfram von Eschenbach, Parzival

absolut

Adressat

Adverbgruppe

Adverbial

Adverbphrase

Agens

Akkusativergänzung

Akkusativ mit Infinitiv

Akkusativobjekt

Akkusativprädikativ

Aktant

Aktiv

aktivisch

Althochdeutsch

Altsächsisch

Analogie

analytisch

anaphorisch

Angabe

Angabe, 2. Grades

Angabeklasse

Angabesatz

Argument

Argumentstrukturkonstruktion

asyndetisch

Attribut

Attributsatz

Basisverb

Bedeutungsveränderung

Dativattribut

Dativergänzung

Dativobjekt

Dativprädikativ

deadjektivisch

Dependenz

Dependenzgrammatik

Derivat

deverbal

diachron

dreigliedrig

dreistellig

dreiwertig

Dreiwertigkeit

Einfachsatz

eingliedrig

Einheitsplural

Einheitssingular

Einordnungsergänzung

einstellig

einwertig

Einwertigkeit

Elementarsatz

Ergänzung

1. Grades

2. Grades

fakultative

obligatorische

Ergänzungsklasse

Ergänzungssatz

Ersatzkompetenz

Ersetzungsprobe

Existenzialsatz

Experiencer

Experiens

fakultativ

Formalsubjekt es

Frühneuhochdeutsch

Funktion

lokale

semantische

syntaktische

Funktionsverb

Funktionsverbgefüge

Gegenwartsdeutsch

Genitiv

objektiver

subjektiver

Genitivattribut

Genitivergänzung

Genitivobjekt

Genitivprädikativ

Genitivsubjekt

Genitivus

objectivus

subjectivus

Genus Verbi

Gesamtvalenz

Gliedsatz

Grundvalenz

Hauptlemma

Hauptmodell

Hauptsatzobjekt

Haupt-Valenzträger

Hilfsverb

Idiom

inchoativ

Infinitiv

einfacher

mit zu

Infinitivattribut

Infinitivkonstruktion

Infinitivobjekt

Infinitivpartikel

Infinitivsatz

ingressiv

Inhalt

intransitiv

Isotopie

Junktor

Kasusobjekt

Kasusrahmen

Kasussynkretismus

kataphorisch

kausativ

Klassem

kohärent

Kollokation

Kommutation

Komplement

Konstruktionsgrammatik

konstruktionsgrammatisch

Kontamination

Kontext

Kopula

Koreferenz

Korrelat

Kotext

Leerstelle

Lemma

logisch-grammatischer Satztyp

Mittelhochdeutsch

Mittelniederdeutsch

Modalitätsangabe

Modalverb

Modalwort

Morphem

morphosyntaktisch

Morphosyntax

Nebenmodell

Nebensatzattribut

Nebensatzobjekt

Nebensatzsubjekt

Negationspartikel

nektiert

Nektion

Nennform

Neuhochdeutsch

Älteres

Jüngeres

Nomen Actionis

Nomen Agentis

Nominalgruppe

Nominalphrase

Nominativergänzung

Nominativprädikat

Nominativsubjekt

Nukleus

nullwertig

Oberflächenkasus

Objekt

direktes

indirektes

Objektergänzung

Objektklasse

Objektsprädikativ

obligatorisch

okkasionelle Impersonalia

Ort

Partikel

partitiv

Partitivität

Partizipialkonstruktion

Passiv

passivisch

Patiens

Permutation

Personenbezeichnung

Personenobjekt

Phrase

Phrasem

Platzhalter

polysem

Polysemie

Polyvalenz

formale

inhaltliche

qualitative

quantitative

Posttext

Prädikat

prädikativ

Prädikativ

Prädikatsverb

Präfigierung

Präfix

Präpositionaladverb

Präpositionalattribut

Präpositionalergänzung

Präpositionalfügung

Präpositionalgruppe

Präpositionalobjekt

Präpositionalphrase

Präpositionalprädikativ

Prätext

projektionistisch

Pronomen es

Pronominalphrase

reflexiv

Reflexivität

Reflexivpronomen

Regens

Resultat

Rezipient

rhematisch

Richtungsadverbial

Richtungsergänzung

Sachbezeichnung

Sachobjekt

Satzadverb

Satzbauplan

aktivischer

morphofunktioneller

passivischer

Satzergänzung

Satzform

Satzgefüge

Satzglied

Satzgliedfunktion

Satzgliedklasse

Satzgliedmodell

Satzmodell

Satzmuster

Satzobjekt

Satzperiode

Satzreihe

semantisches Merkmal

semantosyntaktisch

Semem

Simplex

Sprechakt

stabil

Stabilisierung

Stellenplan

Subjekt

Subjektergänzung

subjektlos

Subjektsprädikativ

Subjektspronomen

Sublemma

Supplement

synchron

synthetisch

Teilobjekt

Teilsatz

thematisch

Tiefenkasus

Tiefenkasusrahmen

Tiefenkasusrolle

Totalobjekt

transitiv

unpersönlich

Ursprungsort

Valence Shift

Valenz

logisch-semantische

pragmatische

qualitative

quantitative

semantische

syntaktische

Valenzänderung

valenzbedingt

Valenzbegriff

Valenzentwicklung

Valenzerhöhung

valenzgebunden

Valenzgeschichte

Valenzgrammatik

Valenzlexikografie

Valenzlexikon

Valenzmarker

Valenzminderung

Valenzreduktion

Valenzstruktur

Valenzsyntax

Valenzträger

1. Grades

2. Grades

Valenzwandel

Valenzwörterbuch

Variation

Verb

trennbares

untrennbares

Verb-Aktanten-Konstellation

Verbalabstraktum

Verbalsubstantiv

Verbphrasem

Verbzusatz

Verschiebeprobe

Verweislemma

vierstellig

vierwertig

Vierwertigkeit

Vorerwähntheit

Vorgangsträger

Wertigkeit

Wortfeld

Ziellokativ

Zustandsträger

zweigliedrig

zweistellig

zweiwertig

Zweiwertigkeit

Fußnoten. Einleitung

1.1 Althochdeutsch und Altsächsisch

1.2 Mittelhochdeutsch

1.3 Frühneuhochdeutsch

1.4 Neuhochdeutsch

2. Die Textüberlieferung in den historischen Sprachperioden

1. Forschungsüberblick

3. Herausarbeitung der Verb-Aktanten-Konstellationen aus historischen Texten

3.1 Sprachkompetenz, idealer Sprecher-Hörer und „tote“ Sprachen

3.2 Die vierfache Kompetenz des Deskribenten älterer Sprachstufen

4.5.2.2.1 Kodierungssystem von Satzmodellen

4.5.2.2.3 Technische Realisierung der maschinellen Datenverarbeitung

4.6 Vom Korpus zu den Satzmodellen in Zeitungstexten von 1660‒1914 (Älteres Neuhochdeutsch)

6. Die „logisch-grammatischen Satztypen“ in der deutschen Sprachgeschichte

7.2 Synchrone Polyvalenz älterer Sprachstufen

8.1 Valenzveränderung durch Präfigierung im Althochdeutschen

8.2 Valenzveränderung durch die Bildung von Verbalabstrakta im Mittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen

11. Historische Valenz und Funktionsverbgefüge

13. Pragmatische Valenz historisch

1.5 Diachron

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Mit dem vorliegenden Handbuch, für dessen Inhalt wir gemeinsam verantwortlich zeichnen, wollen wir zum einen einen Überblick über die verschiedenen Forschungsaktivitäten im Zusammenhang mit der Übertragung der Valenztheorie auf die Beschreibung des Deutschen unter sprachgeschichtlichem Gesichtspunkt bieten und zum anderen die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des Valenzmodells für die Erfassung des Sprachwandels und damit für die Schaffung von Voraussetzungen für ein besseres Verständnis historischer Texte lenken. Bei der Beschäftigung mit älteren Texten in lexikalischer, syntaktischer, phraseologischer und semantischer Hinsicht stellen synchronsynchron und diachrondiachron angelegte Wörterbücher ein unverzichtbares Hilfsmittel dar, und gerade auf dem Gebiet der Erstellung historischer lexikografischer Nachschlagewerke hat die Valenztheorie in den letzten Jahrzehnten wichtige Ansätze entwickelt. Entsprechend bildet die historische ValenzlexikografieValenzlexikografie neben der Erläuterung von Beziehungen zwischen Valenz und historischer Grammatik sowie von Aspekten des ValenzwandelsValenzwandel und der ValenzentwicklungValenzentwicklung einen deutlichen Schwerpunkt in unserem Buch.

Das Interesse für die Anwendung der Valenztheorie auf die deutsche Sprachgeschichte erwachte vor rund 50 Jahren. Bereits in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre haben wir uns ‒ unabhängig voneinander ‒ vorgenommen, jeweils einen umfangreicheren Text mit valenzbasierten Methoden zu analysieren. In der Abhandlung von Albrecht Greule diente das „EvangelienbuchEvangelienbuchOtfrid von Weißenburg“ Otfrids von WeißenburgOtfrid von Weißenburg, in der von Jarmo Korhonen der Sermon „Von den guten Werken“ von Martin LutherLuther, Martin als Untersuchungsmaterial. Seitdem haben wir uns fast ununterbrochen mit dem Problemkomplex Valenztheorie und historische deutsche Sprachwissenschaft befasst und dazu mehrere Publikationen in unterschiedlicher Form vorgelegt. Unsere Zusammenarbeit hat sich in letzter Zeit besonders dadurch verstärkt, dass Jarmo Korhonen mit Hilfe eines Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung in den 2010er-Jahren am Institut für Germanistik der Universität Regensburg arbeiten konnte. Während dieser Zeit hat Albrecht Greule eine Idee entwickelt, einerseits ein umfassendes Historisch syntaktisches Verbwörterbuch mit Schwerpunkt auf der Valenz und andererseits ein Kleines historisches ValenzlexikonValenzlexikon zu erarbeiten.

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Gerhard Helbig/Joachim Buscha (2001): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Berlin u.a.

Hans Wellmann (2008): Deutsche Grammatik. Laut. Wort. Satz. Text. Heidelberg.

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