Besessen - Das turbulente Leben von Prince

Besessen - Das turbulente Leben von Prince
Автор книги: id книги: 2051342     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1030,6 руб.     (9,81$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Изобразительное искусство, фотография Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783854456117 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Abschied im Purple Rain
Am 21. April 2016 wurde Prince leblos in seinem Haus in Minnesota gefunden – er wurde 57 Jahre alt. Die Zahl der Nachrufe und trauernden Statusmeldungen in den sozialen Netzwerken zeigte: Prince Rogers Nelson hat mit seinen Songs, seiner Attitüde, seiner sexuell aufgeladenen Bühnenshow und seinem genialen Spiel mit den verschiedensten Musikrichtungen ein Gesamtwerk geschaffen, das für viele Musikfans zum Soundtrack ihres Lebens geworden ist. Mick Jagger bezeichnete den Sänger und Multiinstrumentalisten als «einen der einzigartigsten und spannendsten Künstler der letzten dreißig Jahre», und Elton John sprach von «einem wahren Genie, musikalisch allen anderen weit voraus.»
Seinen Durchbruch hatte Prince nach ersten mehr oder minder erfolgreichen musikalischen Gehversuchen Anfang der Achtziger: Schon auf «1999» machte er 1982 mit einem einzigartigen Blend aus Funk und Rock auf sich aufmerksam, und zwei Jahre später eroberte er mit «Purple Rain» die ganze Welt. Genregrenzen schien es für ihn nicht zu geben – er band Jazzelemente in seine Songs ebenso mit ein wie Gitarrensoli, die Jimi Hendrix zur Ehre gereicht hätten, war dabei aber auch beeinflusst von George Clinton oder James Brown. Die Medien bauten ihn als die sinnlichere, gefährlichere und leidenschaftlichere Ausgabe des blitzsauberen Michael Jackson auf, dabei waren beide eigentlich gar nicht mit einander zu vergleichen: Während Jackson sich stets von kompetenten Producern inszenieren ließ, machte Prince alles selbst. Er schrieb die Songs, spielte – obwohl er live auf eine überragende Band zurückgreifen konnte – im Studio oft genug alle Instrumente selbst und saß auch als letzte Kontrollinstanz an den Mischpultreglern, wenn er eine Platte produzierte.
Trotz seines enormen kommerziellen Erfolgs – er verkaufte weit über 100 Millionen Tonträger – haderte Prince in den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens mit den Strukturen des Musikgeschäfts und fiel bei seinen Versuchen, sich daraus zu befreien, oft durch bizarre Aktionen auf. Genie und Besessenheit schienen nahe beieinander zu liegen – wie nahe, das untersucht Prince-Fan, Journalist und Anwalt Alex Hahn in seiner Biografie. Kritisch schildert Hahn die psychologische Achterbahnfahrt zwischen Lust am Erschaffen großartiger Musik und dem oft zerstörerischen Bedürfnis nach totaler Kontrolle. «Besessen» ist das Porträt einer widersprüchlichen Persönlichkeit mit all ihren Stärken und Schattenseiten, das Psychogramm eines Ausnahmetalents, das auch für andere Künstler Welthits wie «Manic Monday» oder «Nothing Compares 2 U» schrieb, aber im privaten Umgang mehr als schwierig sein konnte.
"Besessen – Das turbulente Leben von Prince" wurde komplett überarbeitet und um weitere Kapitel ergänzt.

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Alex Hahn. Besessen - Das turbulente Leben von Prince

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Das turbulente Leben von Prince

Alex Hahn

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Prince, Anderson und Smith nannten ihre Band Grand Central. Sie holten den Nachbarsjungen Terry Jackson als Perkussionisten dazu, unter anderem auch, weil er Zugang zu einem Kellerraum hatte, der nicht so feucht war wie jener der Andersons und in den man ausweichen konnte, wenn Bernadette Anderson das Gefühl hatte, den Krach nicht länger aushalten zu können. Inzwischen übernahmen auch Prince und Anderson gelegentlich den Gesang: Die Bandmitglieder teilten sich den Job des Sängers und führten ihre Band auf recht demokratische Weise. Eigentümlicherweise nutzte Prince, der auf seinen ersten drei Alben fast ausschließlich im Falsett singen sollte, bei Grand Central vor allem die tieferen Lagen seines Stimmumfangs. „Wenn wir Sachen von Sly Stone spielten, sang Prince genau wie Sly“, erinnerte sich Smith.

Die Musik von Sly & The Family Stone entsprach genau dem, was Prince gern selbst erreichen wollte: Sie vereinte die besten Elemente aus Funk, Rock und Pop und schuf daraus eine neue und originelle Sprache. Aber während Prince Stones musikalisches Können bewunderte, stießen ihn dessen Drogenmissbrauch und Disziplinlosigkeit ab; er hielt sich lieber an James Brown, den man als den „am härtesten arbeitenden Mann im Showgeschäft“ bezeichnete. Smith gegenüber verkündete Prince einmal: „Ich will nicht wie Sly werden, ich werde mir beim Üben den Hintern abarbeiten wie die Band von James Brown, und ich werde alles so gut im Griff haben, dass niemand mir deswegen irgendetwas vorwerfen kann.“ Zu einer Zeit, als der Drogenkonsum in den amerikanischen Highschools sehr verbreitet war, führte Prince einen auffällig soliden Lebenswandel; er trank nicht mal gelegentlich Bier. Während viele seiner Klassenkameraden versuchten, die pubertäre Suche nach der eigenen Identität durch wilde Partyexzesse voranzutreiben, war er von Musik besessen und interessierte sich für wenige andere Dinge, außer vielleicht noch für die Mädchen, die ihn in seinem Keller besuchten.

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