Die Deutschen und ihre Geschichte
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Alexander Gauland. Die Deutschen und ihre Geschichte
DIE DEUTSCHEN UND. IHRE GESCHICHTE
INHALT
Gibt es den deutschen Sonderweg?
Mittelalterliche Kaiserherrlichkeit als römisches Erbe – Ottonen und Staufer
Der antirömische Protest 1 – Luther gegen Karl V
Der antirömische Protest 2 – Friedrich gegen das Reich
Der antirömische Protest 3 – Preussen gegen Österreich
Blut und Eisen
Das Hohenzollernreich
Republikanischer Versuch
Nihilistische Versuchung
Geteiltes Land
Endlich am Ziel
Nachwort
Literatur
Отрывок из книги
Ik gihorta dat seggen … (Ich hörte das sagen…)
Erste Seite des Hildebrandsliedes, eines der frühesten Textzeugnisse deutscher Sprache (9. Jahrhundert). Es erzählt eine Episode aus dem Sagenkreis um Dietrich von Bern, eine Zweikampf-Situation zwischen Hildebrand und seinem Sohn Hadubrand. Da der Schluß verloren ist, weiß man nicht, ob das Lied tragisch oder glücklich endet.
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Canossa machte den Kaiser zwar wieder handlungsfähig, zerstörte aber den kaiserlichen Nimbus und die sakrale Monarchie. Noch zwanzig Jahre dauerten die Kämpfe mit Aufständischen und Gegenkönigen. Am Ende starben der Papst in der Verbannung in Salerno und der Kaiser auf der Flucht vor seinem aufständischen Sohn. Beide hatten ihre sakrale Würde eingebüßt, beide hatten verloren, auch das Papsttum vermochte die neu gewonnene Macht nicht zu bewahren, schon die weiteren Bannflüche erwiesen sich als wirkungslos. Schließlich beruhte die päpstliche Autorität nicht auf den »Divisionen des Papstes«, sondern auf der Macht des Glaubens. Als diese zu schwinden begann, entschwand auch die Macht zu bannen und zu lösen.
Mit dem Wormser Konkordat von 1122 endete die Auseinandersetzung. Der Kaiser verzichtete auf das Recht der Investitur mit Ring und Stab, also den geistlichen Symbolen. Dafür wurde ihm zugestanden, dass die Bischöfe in seiner Gegenwart durch das Domkapitel, allerdings ohne Simonie, also ohne Korruption, und ohne Gewalt gewählt wurden. Die Entscheidung bei einer zwiespältigen Wahl wurde dem König überlassen, der den erwählten Bischöfen und Äbten durch die Überreichung eines Zepters die vom Reich herrührenden weltlichen Herrschaftsrechte übertrug. Staat und Kirche waren damit ein ganzes Stück auseinandergerückt. Den künftigen Kaisern war es nicht mehr möglich, das Reich mit Hilfe der Kirche zu regieren und die geistlichen Herren den weltlichen gegenüberzustellen. Mit dem Tod Heinrichs V. erlosch das salische Kaiserhaus.
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