Durchschlag am Gotthard
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Alexander Grass. Durchschlag am Gotthard
INHALT
VORWORT
I. Zügelkarton 102
Lückenhafte Archive
II. 45 Jahre Planung. Der erste Anlauf 1935
Der zweite Anlauf 1938
Der dritte Anlauf 1938
Der vierte Anlauf 1948
Der fünfte und sechste Anlauf 1953
Strassenbau ohne nationale Koordination
Europastrasse am Gotthard
Das Nein der Kommission für Strassenplanung
Zu tiefe Verkehrsprognosen
Massenmotorisierung und Zeitgeist
Tessiner Strassenbaupläne
Der siebte Anlauf 1960
Kritik am Verkehrswachstum
Der Korridor für den Schwerverkehr
Statistiken und Hoffnungen
III. 14 Varianten und ein Projekt
Ausländische Konkurrenz wird abgeschreckt
Neuland im Tunnelbau
Tunnelbrandplanungen und Frischluftstollen
Rekordofferten
Letzte Mahnungen
IV. Arbeitsgemeinschaft Gotthard-Strassentunnel Nord
Vom ersten Tag an Schwierigkeiten
Niederbrüche und Verzögerungen
Vollausbruch oder Teilausbruch
Krise und Kontroverse
Die AGN soll zusammenpacken
Drastische Entscheide
Auf eigene Faust
Geologenstreit
So gross wie eine Stadt im Untergrund
V. Der Tunnelfotograf
VI. Consorzio Gottardo Sud
Persönlichkeiten
Technologischer Wandel
Störzonen
Die Hölle im Schacht
Bergdruck im Paragneis
Verfrühter Optimismus
Besser als die Mondlandung
Das Fest der Veteranen
Alltag und Katastrophen
Das Tunnelbauerdorf
VII. Too big to fail
Drohender Konkurs
Kostensteigerung auch im Süden
Liste A und Liste B
Der Bundesrat greift ein
«Lochtrauma» im Parlament
Die Endabrechnung
VIII. Vertragskultur
Richtpreise und Normen
Bauvertrag nie unterzeichnet
Das Leiturteil vom San Bernardino
Gütliche Einigung
IX. Tunnel – Kantine – Baracke
Suva zwischen den Fronten
Unfallberichte
Motto di Dentro
Unfallstatistik
Abgase, Staub und Hitze
Gewerkschaftliche Aufbauarbeit
Kein Gesamtarbeitsvertrag am Gotthard
Sanität, Kantine, Baracken
Hoher Personalwechsel
Überfremdungsinitiativen
Der Mineralienaufseher
X. Medienberichterstattung und Kultur
Tessiner Folklore und Identität
Ausverkauf
Autobahn als Kunstwerk
Arbeiter ohne Stimme
Grenzerfahrung Tunneljournalismus
Medialer Übervater Favre
XI. Die SBB – Cashcow am Gotthard
Verkehrseinbussen
Flaschenhals Gotthardbahn
Unterhaltsprobleme
SBB im Defizit
Gesamtverkehrskonzeption
Ungleiche Zwillinge
Ein Stapel von Expertisen
XII. Die zweite Röhre
Tunnelkatastrophen
«Avanti»-Initiative
Brandkatastrophe im Gotthard-Strassentunnel
Grosssanierung und Vollsperrung
Kehrtwende im Bundesrat
Referendum und Abstimmung
Das Projektpuzzle
Die Veteranen kommen
Anhang. CHRONIK
PROJEKTKENNZAHLEN GOTTHARD-STRASSEN-TUNNEL. BAULOS SÜD
BAULOS NORD
HAUPTTUNNEL
SICHERHEITSSTOLLEN
HÖCHSTE ÜBERLAGERUNG
LÜFTUNGSSCHÄCHTE
AUFWÄNDE BEIM BAU
BELEGSCHAFT
BAUPROGRAMM
AUSBRUCHMATERIAL
ZULÄSSIGE VERKEHRSMENGE
LÜFTUNG BEI NORMALEM SPITZENVERKEHR
KOSTEN
FINANZIERUNG
TÖDLICHE ARBEITSUNFÄLLE BEIM BAU DES GOTTHARDSTRASSENTUNNELS
ANMERKUNGEN. I. Zügelkarton 102
II. 45 Jahre Planung
III. 14 Varianten und ein Projekt
IV. Arbeitsgemeinschaft Gotthard-Strassentunnel Nord
V. Der Tunnelfotograf
VI. Consorzio Gottardo Sud
VII. Too big to fail
VIII. Vertragskultur
IX. Tunnel – Kantine – Baracke
X. Medienberichterstattung und Kultur
XI. Die SBB – Cashcow am Gotthard
XII. Die zweite Röhre
AUSGEWÄHLTE LITERATUR UND QUELLEN. Archivgut
Literatur
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
DANK
AUTOR
Отрывок из книги
VORWORT von Heinz Ehrbar
I ZÜGELKARTON 102
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Trotz aller wissenschaftlichen Sorgfalt schätzte die Strassenplanungskommission das tatsächliche Verkehrsaufkommen viel zu tief ein. Die wichtigste Grösse bei den Prognosen war die Zahl der in der Schweiz immatrikulierten Motorfahrzeuge. Aus ihr wurde das Verkehrsaufkommen abgeleitet – je mehr Fahrzeuge, desto mehr Verkehr. Die Anzahl der Motorfahrzeuge ihrerseits ergab sich aus der Bevölkerungszahl und aus dem Motorisierungsgrad, aus der Anzahl Motorfahrzeuge pro 1000 Einwohnern also. Dieser Motorisierungsgrad wiederum war abhängig vom Wohlstand der Bevölkerung. Doch der Motorisierungsgrad wuchs bei Weitem schneller als die Reallöhne es taten. 1950 betrug er 54 Prozent. 1960 war er drei Mal höher als 1950 – die Reallöhne indes waren im gleichen Zeitraum aber nur um 20 Prozent gestiegen. Auch in den kommenden Jahrzehnten wuchs der Motorisierungsgrad wesentlich schneller als das Einkommen. Die Planungskommission korrigierte zwar den Motorisierungsgrad nach den zu tief liegenden Prognosen aus früheren Jahren noch einmal nach oben und schätzte, dass es im Jahr 1980 in der Schweiz 800 000 Personenwagen geben werde. Tatsächlich wurden es fast drei Mal mehr, über 2,2 Millionen nämlich.34
Doch das Verkehrswachstum an den Alpenübergängen war noch stärker, denn zusammen mit dem wachsenden Wohlstand versprachen die Autofahrten in den Süden Freiheit, Abenteuer und Lebensfreude. Und ebenfalls stark unterschätzt worden war die Zunahme des internationalen Verkehrs. 1953 kamen 6 Prozent aller Automobile aus dem Ausland. 1960 waren es schon 30 Prozent. 2015 54 Prozent.35
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