Alarmstufe Rot
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Alexander Görlach. Alarmstufe Rot
Wie dieses Buch entstand
Einleitung Taiwan auf den ersten Blick
1 Der Konflikt zwischen Taiwan und der Volksrepublik China
1.1 Die Ein-China-Politik als Vehikel der Aggression
1.2 »Ein Land, zwei Systeme«: Der Fall Hongkongs und seine Bedeutung für Taiwan
1.3 »Regenschirm-« und »Sonnenblumenbewegung«: Hongkong und Taiwan vereint gegen Peking
2 Der chinesische Traum von der aggressiven Weltmacht
2.1 Ethno-Nationalismus und die Unterdrückung von Minderheiten
2.2 Konfuzianismus als Stütze von Xi Jinpings Totalitarismus
2.3 Xi Jinpings totalitärer Führerkult
2.4 Überwachungsstaat China: Technologie im Dienste des Diktators
2.5 Die Neue Seidenstraße als politisch-militärisches Machtmittel
2.6 Chinas Militärausgaben: Vorbereitung für den Krieg im Westpazifik
3 Der erste Schritt: Die Annexion Taiwans
4 Pulverfass Westpazifik: Was Japan, Südkorea und die Philippinen nach dem Fall Taiwans erwartet
5 Ein Kriegseintritt der USA?
6 Schutzverantwortung als Kosmopolitenpflicht
7 Der Wettstreit der Systeme: Wie China den Globus dominieren will
Warum China nicht gewinnen darf: Ein Plädoyer
Literatur- und Quellenverzeichnis
Über Alexander Görlach
Impressum
Отрывок из книги
Alexander Görlach
Alarmstufe Rot
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Die Hauptstadt Taipeh, in der meine Universität lag und die ich mindestens einmal die Woche besuchte, und unser Wohnort, die Hafenstadt Kaohsiung im Süden der Insel, wo Andrew unterrichtete, lagen 350 Kilometer voneinander entfernt. Sie sind durch einen Schnellzug verbunden, der für die gesamte Strecke nur wenig mehr als neunzig Minuten braucht (und in dem ganzen Jahr, den ich ihn nutzte, kein einziges Mal verspätet ein- oder abfuhr). Diese Konstellation ermöglichte es mir, die verschiedenen Lebensweisen und Mentalitäten, die in Taiwan herrschen, kennenzulernen. Im Norden, in der Metropole, sind die Menschen erstaunlicherweise eher konservativ, was in Großstädten sonst nicht üblich ist. Der Süden hingegen ist eher liberal. Im Norden wird Mandarin gesprochen, im Süden das einheimische Taiwanesisch. Der Norden ist vor allem auch durch die Migrationswellen aus China seit dem Ende des Bürgerkriegs 1949 geprägt, der Süden von Besiedlungen der Insel, die mehrere Jahrhunderte zurückreichen. Daneben gibt es auf dem kleinen Eiland die Ureinwohner, die in Reservaten leben und die mit ihrer eigenen Identität die Pluralität auf Taiwan und den politischen Diskurs in der Hauptstadt bereichern.
Durch einen Professor an der »Tai Da«, wie die Universität in Taipeh kurz genannt wird (das Kürzel steht für »Taiwan Daxue«, Taiwan-Universität), erhielt ich zudem die Möglichkeit, für ein Semester als Gastwissenschaftler an die City University in Hongkong zu gehen. Beide Orte einte bis vor nicht so langer Zeit ihr demokratisches Gemeinwesen und der damit verbundene Konflikt mit der totalitären Volksrepublik. Hongkongs Eigenständigkeit ist mittlerweile komplett von Peking zerstört worden. In Taiwan ist man deshalb in ständiger Alarmbereitschaft und Sorge: Was geschieht, wenn die Volksrepublik, wenn Präsident Xi seine Ankündigung wahr macht und die Insel angreift, um sie zu annektieren?
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