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Folge Nr. 17: 1814, so schien es, war Napoleon endgültig geschlagen. Auf dem Wiener Kongress versammelten sich die Siegermächte, und dort kam auch die italienische Frage zur Sprache. Frankreichs Außenminister Talleyrand und die Vertreter des Ex-Königs von Neapel, Ferdinand IV., forderten vehement, Murat als König in Italien abzusetzen. Doch Metternich, der den Kongress dominierte, hielt zu ihm. Man munkelte, er habe dies aus Zuneigung zu Caroline getan – während seiner Zeit als Botschafter in Paris von 1806 bis 1809 verband die beiden eine leidenschaftliche Affäre. Die Schlacht bei Waterloo besiegelte im Juni 1815 sein Ende. Murat tauchte unter und floh nach Korsika. Hier erreichte ihn im September ein Brief Metternichs. Der Österreicher teilte ihm mit, dass seine Frau Caroline sicher nach Triest gebracht worden sei. Er bot ihm an, in Böhmen, Mähren oder Oberösterreich in einer beliebigen Stadt mit seiner Frau als Privatperson zu leben, unter dem Namen Graf von Lipona. Und er ließ ihm einen Pass auf den Namen Lipona übergeben; ein britischer Kapitän, dessen Fregatte in Bastia vor Anker lag, erböte sich, Murat über See zu geleiten. Murat lehnte ab. Mit 250 Mann schiffte er sich in Richtung Neapel ein. Ein Sturm zerstreute seine Flottille. Er hatte jetzt nur noch ein Schiff und 29 Mann. Nun offenbar bereit, das Angebot Metternichs anzunehmen, lief er den Hafen Pizzo in Kalabrien an, um sich Geld, Lebensmittel und ein größeres Schiff zu beschaffen. Es war zu spät. Er wurde erkannt, verhaftet und in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt. Am 13. Oktober 1815 ließ Ferdinand Murat erschießen.