Urbs
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Alexandre Grandazzi. Urbs
Urbs
Impressum
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Inhalt
Einleitung
Prolog: In situ
1 Der Saturnische Berg
2 Der Bund der Sieben Hügel
3 Urbs condita1
4 Das Forum Romanum. Und das Forum wurde römisch
5 Die neue Stadt
6 Die erste Brücke
7 Das große Rom der Tarquinier
8 Die erste Republik
9 Von der Einnahme Vejis bis zum Schreckensjahr
10 Der Wiederaufbau
11 Die wichtigste Stadt der Region
12 Der Zensor und die Stadt
13 Die Stadt der Freiheit
14 Die Ära der Tempel
15 Karthago als Gegner
16 Die Zwischenkriegszeit
17 „Hannibal ad portas!“1
18 Neue Stadtentwicklung
19 Vom Baukrieg zum Bürgerkrieg1
20 Sulla, Pompeius, Caesar
21 Urbane Revolution1
22 Vom Ziegelstein zum Marmor. Die Hauptstadt des Reiches
Schlussbetrachtung
Karten
Chronologie
Anmerkungen
Auswahlbibliografie
Dank
Register
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Alexandre Grandazzi
Roms Weg zur Weltmetropole
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Und auch die Stadtpaläste zwischen Via Sacra und Via Nova sollten mehrere Jahrhunderte überdauern, die Archäologie rekonstruiert ihr Leben im Wechsel der Generationen und mit all den Umbauten und Erneuerungen, welche die verstreichende Zeit mit sich brachte. Diese Kontinuität macht sie zu Erinnerungsorten, zum Sammelbecken einer Familiengeschichte, die Teil der Stadtgeschichte war. Hieß es nicht in Rom, einer der tarquinischen Könige habe in diesem Bereich gewohnt?42 Nach dem Prinzip der proportionalen Gleichheit, das nun alle Schichten der römischen Gesellschaft beherrschte, ließen sich die Wohlhabenden in der ganzen Stadt ähnliche Häuser bauen: rings um das Forum, das sich durch die Läden in den Erdgeschossen in einen großen Markt verwandelte, auf der Velia, dem Caelius, aber auch auf den anderen Hügeln, vornehmlich dem Quirinal.43
Das Beispiel des Häuserblocks an der Via Sacra zeigt, dass die Stadt die Phase der Einzelinitiativen, wie es einst der Bau einer Hütte gewesen war, hinter sich gelassen hatte und in das Stadium kollektiver Projekte eingetreten war. Denn vor dem Baubeginn mussten zunächst frühere Konstruktionen, in diesem Fall die Palatinmauer, abgerissen und das Gelände angehoben, planiert und entwässert werden. Von Anfang an war ein Abwasserkanal vorgesehen, und sämtliche angrenzenden Straßen wurden erneuert. Erschließung des Geländes, Bau einer Kanalisation, Erneuerung des Straßennetzes, die Errichtung von Gebäuden mit vergleichsweise einheitlichem Grundriss – was wir hier vor uns sehen, ist ein regelrechtes Stadtplanungsprojekt! Und der Initiator dieser Maßnahmen, der Bauträger, um es mit modernen Begriffen auszudrücken, kann niemand anders gewesen sein als der König, der als Einziger über genügend Autorität verfügte, um einen derart exponierten Ort auf so massive Weise umzugestalten. Der Adel, der seinen Reichtum nicht länger für luxuriöse Grabstätten ohne Morgen verprassen durfte, richtete seinen Repräsentationsdrang und seinen sozialen Wettbewerb nunmehr auf die Gestaltung seiner Paläste, die den öffentlichen Raum der Stadt nachhaltig verändern sollten. Während die Gräber der großen Nekropole, die sich unablässig weiter in die Täler des Esquilins ausdehnte, inzwischen nur mehr einfache Gruben waren, in denen selbst die Reichsten lediglich in einem schlichten Steinsarkophag beigesetzt wurden und man den Ärmeren nichts als ein paar miniaturisierte Opfergefäße mitgab,44 entwickelten sich die Wohnstätten der Lebenden zu einer wahrhaft urbanen Landschaft: Die Straßen wurden gepflastert, Plätze angelegt und die Hügelhänge, vor allem die des Palatins, mit mächtigen Stützmauern befestigt und terrassiert.45
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