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Es war finstere Nacht. Der Mond tauchte den Strand in ein fahles Licht. Draußen, vor der Küste, stand eine graue Nebelbank, die immer näherzukommen schien. Das lange, blauschwarze Haar der jungen Frau wehte im Wind, der vom Meer aufkam. Ihr Blick ging besorgt hinauf zu jener über das Wasser ragenden Felsenkanzel, auf der sich die Ruine einer uralten Festung düster gegen den Nachthimmel ab-hob. Seltsame Geräusche drangen von dort an ihr Ohr. Stimmen. Schreie… Oder nur ein grausames Spiel, das der Wind mit ihren Nerven trieb? Die junge Frau zitterte. Sie wirbelte herum, und aus ihren Augen leuchtete die Angst. Der Wind zerrte an dem dünnen Sommerkleid, das sie trug. Sie fröstelte. Und dann zuckte sie unwillkürlich zusammen, als sie die Gestalt eines Mannes sah, der wie aus dem Nichts heraus aufgetaucht zu sein schien. Wie ein düsterer Schatten hob er sich gegen das Mondlicht ab. Die junge Frau wich ein paar Schritte zurück. Furcht kroch ihr wie eine kalte, glitschige Hand den Rücken hinauf. Sie schluckte. Die Gestalt kam mit wankenden Schritten näher. Sanfte Wellen spülten an den flachen Strand, und der Mann stand mit den Füßen im Wasser. Aber das schien ihn nicht zu kümmern. Schritt um Schritt näherte er sich. Im Mondlicht war sein Gesicht nun zu sehen. Ein dünner Oberlippenbart gab ihm etwas Aristokratisches. Das Profil war kühn, und die Adlernase gab ihm einen leicht hochnäsigen Ausdruck. Sein dünner Sommermantel war naß und schwer. Seine Krawatte hing ihm wie ein Strick um den Hals, und das Jackett schien ziemlich gelitten zu haben. Beinahe so, als ob er eine Weile damit im Salzwasser geschwommen wäre. Wie angewurzelt blieb die junge Frau stehen. Sie schluckte, unfähig auch nur einzigen Muskel ihres Körpers zu bewegen. Ihr Atem ging schneller. Ebenso ihr Puls, der ihr nun bis zum Hals schlug. Er ist es! dachte sie. Und ich habe ihn gerufen… Mein Gott… Er wankte näher.