Lebensreise

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In seiner «Lebensreise» erzählt Alois Brandstetter von seinem Werdegang als 7. Kind eines Müllers und Bauern, das seinen Weg in Wissenschaft und Literatur fand. Doch tritt er diese «Wallfahrt» in die Vergangenheit mit einem Augenzwinkern an: Szenen und Bilder aus seiner Kindheit und Jugend in der oberösterreichischen Provinz wechseln mit humoristischen Betrachtungen des modernen Lebens und Eindrücken oder Begegnungen des begeisterten Lesers Alois Brandstetter. Eine Reise auf den Spuren seines Namenspatrons, des Heiligen Aloysius, gibt den Rahmen für diese sehr persönlichen, lebendig erzählten Erinnerungen.

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Alois Brandstetter. Lebensreise

Lebensreise

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Alois Brandstetter

oder Werdegang und Lebenslauf

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Die Lektüre dieser Stelle in Josef Winklers Buch erinnerte mich wieder an den denkwürdigen und bereits erwähnten Ausflug von Wien nach Rom in der Karwoche 1962 mit dem Auto der Katholischen Hochschulgemeinde, das ich steuerte. Wir, die drei Insassen, der unvergessene Wiener Studentenseelsorger Monsignore Karl Strobl, von uns liebevoll »Monsi« genannt, Gott hab ihn selig, der Philosoph Fridolin Wiplinger – auch er lange tot und auf dem Friedhof in Haslach im oberen Mühlviertel beerdigt – und ich, wir waren alle starke Raucher, und dementsprechend hat der Innenraum des Opel Rekord bei unserer Ankunft in der Ewigen Stadt wie eine Selchkammer oder Rauchkuchl gerochen … Die Autos, die »Luxusautos«, wie man auch sagte, hatten damals ja auf dem Armaturenbrett ein eingebautes elektrisches Feuerzeug. Wenn man den äußeren Knopf über dem zylindrischen Corpus hineindrückte, begannen am anderen Ende, im Inneren dieses Anzünders, Drähte zu glühen. Man zog das Ding heraus und berührte mit der Zigarette den glühenden Draht. Aber nicht nur diese Anzündhilfe, auch ein herausziehbarer Aschenbecher gehörte zum Standardinventar dieser »Luxusautos«. Das gerät heute angesichts des neuverordneten Rauchverbots in den Gaststätten und der allgemeinen Ablehnung des Rauchens in geschlossenen Räumen sowie der Raucher langsam in Vergessenheit. Und einen »geschlosseneren«, engeren Raum als den Innenraum eines Autos gibt es ja wohl nicht.

Mich erinnert dies alles an den unvergeßlichen populären Kärntner Mundartdichter und Humoristen Wilhelm Rudnigger, der ein Kettenraucher war und im Auto, mit dem er seine Lesetouren, auch solche bis Hamburg, unternahm, oft oder immer vergaß, den Aschenbecher zu benützen, was an seiner braunen Trachtenjoppe aschgraue Spuren hinterließ … Ich wollte einmal zu ihm ins Auto steigen, er warnte mich aber und bat mich, davon Abstand zu nehmen. Seine Sitze waren nämlich nicht nur mit Asche imprägniert und besudelt, sondern auch von den Haaren seines Hundes Felix übersät, der ihn auf seinen Fahrten von Café zu Café immer begleitete … Mir hat Rudniggers bester Freund, der Goldschmied und Schmuckkünstler Sepp Schmölzer, einige Artefakte, Objekte und Fotos, aber auch viele »Rudniggeriana« vermacht. Ich habe sie, nachdem der Nachlaß Rudniggers, auch sein berühmter Spazierstock(!), ins Musil-Literaturmuseum gekommen ist, auch dorthin gebracht.

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