Mitten in Europa
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André Holenstein. Mitten in Europa
Mitten in Europa
Europäisierung, Globalisierung und die Verunsicherung der Schweiz
Sackgassen und tote Winkel im nationalen Geschichtsbild
Identitätsbildung und Alteritätserfahrung: die Gründung der Eidgenossenschaft im 15. Jahrhundert
Verflechtungen in der alten Schweiz
Verflechtung durch Migration
Militärische Arbeitsmigration
Zivile Arbeitsmigration
Kommerzielle Verflechtung
Aussenpolitische und diplomatische Verflechtung
Abgrenzungen in der alten Schweiz
Neutralität als Abgrenzung: vom Gebot der Staatsräson zum Fundament nationaler Identität
Identitätsbildung durch Abgrenzung: «frume, edle puren» gegen den bösen Adel
Bedrohtes eidgenössisches Wesen: die Kritik an Solddienst und «fremden Händeln»
Helvetismus: Abgrenzungen gegen das Ausland und die Entdeckung des Schweizer Nationalcharakters
Zwischen Einbindung und Absonderung: Rollen und Rollenbilder des Kleinstaats im 19. und 20. Jahrhundert
Anders ( und besser): die Erfahrung des Sonderfalls
Anders ( und vorbildlich): die Rechtfertigung des Sonderfalls
Die Aussenbeziehungen einer kleinen, neutralen, besonderen Republik
Wachstum durch Verflechtung: der Kleinstaat als Wirtschaftsmacht
Mitten in Europa: Transnationalität als «condition d’etre» der Schweiz
Verflechtung als Überlebensstrategie
Abgrenzung als Identitätsstiftung und Legitimationsstrategie
Was leistet die transnationale Betrachtung der Schweizer Geschichte?
Anmerkungen
Literaturangaben zu den einzelnen Kapiteln
Bibliografie
Abkürzungen
IMPRESSUM
Отрывок из книги
Verflechtung und Abgrenzung: Geschichte und Aktualität einer Schweizer Problematik
Europäisierung, Globalisierung und die Verunsicherung der Schweiz
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Schweizer Künstler aus Orten nördlich der Alpen mit einer Tätigkeit im Ausland (Auswahl, 16.–19. Jahrhundert)15
Seit der Reformation galten insbesondere die bilderfeindlichen reformierten Kantone als schwieriges Pflaster für Künstler, da diese in der frühen Neuzeit noch zu einem erheblichen Teil von kirchlichen Aufträgen lebten. Doch auch die katholischen Kantone, wo im 17. Jahrhundert ein intensiver barocker Sakralbau einsetzte, boten Künstlern weniger Beschäftigungsmöglichkeiten als das Ausland. Die auf Sparsamkeit und unmittelbare Nützlichkeit bedachten eidgenössischen Republiken waren mit Aufträgen für profane Repräsentationsbauten wesentlich knauseriger als die Monarchen und der Adel in den europäischen Fürstenstaaten, für die eine ostentative Zurschaustellung höfischen Glanzes und die mäzenatische Förderung der Kunst zum ständischen Selbstverständnis gehörten. Der Zürcher Maler Johann Caspar Füssli (1706–1782), der 1724–1731 in Wien und an süddeutschen Höfen als Porträtist tätig gewesen war und dessen Sohn Johann Heinrich Füssli (1741–1825) später in Rom und vor allem in London als Historienmaler sowie Professor an der Royal Academy Karriere machen sollte, schilderte in seiner «Geschichte der besten Künstler in der Schweiz» die Gründe, die Schweizer Künstler zur Auswanderung zwangen.
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