Das Naturwiesland der Schweiz und Mitteleuropas
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Andreas Bosshard. Das Naturwiesland der Schweiz und Mitteleuropas
Bristol-Schriftenreihe Band 50
Abstract
Zum Geleit
Abkürzungen
Vorwort und Dank
Zusammenfassung und Überblick
Teil A. Ökologische und futterbauliche Grundlagen
1 Einführung. 1.1 Entstehung, Ziele und Bedeutung des heutigen Naturfutterbaus
1.2 Wiesen, Weiden, Wiesland und Co: Zur Klärung wichtiger Begriffe. 1.2.1 Nutzungstypen: Matten, Mähweiden, Weiden
1.2.2 Nutzungsintensität und Ökoflächen/Biodiversitätsförderflächen
1.2.3 Naturfutterbau und Kunstfutterbau, Naturwiesen und Kunstwiesen
1.3 Multifunktionalität: Wiesland dient zu weit mehr als nur zur Futterproduktion
2 Ökologie des Naturwieslandes. 2.1 Wiesen als Abbild von Standort und Bewirtschaftung
2.2 Die abiotischen Umweltfaktoren. 2.2.1 Wasserhaushalt
2.2.2 Nährstoffe und Düngung
2.2.3 Temperatur und Höhenlage
2.3 Die biotischen Umweltfaktoren
2.3.1 Schädlinge und Krankheiten
2.3.2 Artenvielfalt und weitere biotische Faktoren als Grundlage für den Ertrag
2.4 Wiesland und Biodiversität. 2.4.1 Bedeutung des mitteleuropäischen Wieslandes für die Biodiversität
2.4.2 Bewirtschaftungsintensität und Artenvielfalt
2.4.3 Mahd oder Beweidung und Artenvielfalt
2.4.4 Bewirtschaftungsfaktoren und Artenvielfalt
2.4.5 Unternutzung und Nutzungsaufgabe
2.4.6 Bewässerung beziehungsweise Entwässerung und Artenvielfalt
2.4.7 Strukturvielfalt als zentraler Faktor für die faunistische Biodiversität
2.4.8 Vielfalt auf Lebensraumebene
2.4.9 Einfluss der Fragmentierung auf die Biodiversität
2.4.10 Fazit
2.5 Standort- und Konkurrenzbedingungen: Warum kommt welche Pflanzenart wo vor?
2.6 Der unterirdische Teil des Wiesenökosystems
2.6.1 Einfluss von Bewirtschaftung und Pflanzenbestand auf den Wurzelraum
2.6.2 Wieslandböden als wichtige CO2-Speicher
3 Beurteilung von Pflanzenbestand und Standort im Hinblick auf Ertrag, Nutzungsmöglichkeiten und Artenvielfalt. 3.1 Pflanzenbestand als integraler Indikator
3.2 Zeigerarten und Zeigerwerte zur Standortindikation
3.3 Die funktionellen Gruppen Gräser, Kräuter und Leguminosen als Indikatoren für Stabilität, Ertrag und Artenvielfalt
3.3.1 Gräser
3.3.2 Kräuter
3.3.3 Leguminosen
4 Einfluss der Bewirtschaftung auf Pflanzenbestand, Futterertrag, Futterqualität und Wirtschaftlichkeit. 4.1 Wirkung von Intensivierung und Extensivierung auf den Pflanzenbestand
4.2 Steuerung des Pflanzenbestandes durch die Bewirtschaftung
4.3 Einfluss von Nutzungszeitpunkt auf Futterertrag und -qualität. 4.3.1 Wachstumsverlauf und Ertragszuwachs von Wiesen und Weiden
4.3.2 Nutzungszeitpunkt mit maximalem Trockensubstanz-Ertrag
4.3.3 Nutzungszeitpunkt mit optimalem Ertrag
4.3.4 Futterqualität in Abhängigkeit des Nutzungszeitpunktes
4.4 Einfluss der Futterwerbung auf Wirtschaftlichkeit, Futterqualität und Futtermenge
4.5 Produktionseffizienz und Wirtschaftlichkeit der Wieslandnutzung
4.5.1 Wirtschaftliche und ökologische Fehlentwicklung korrigieren
4.6 Hohes Eiweissproduktionspotenzial von Wiesland – kaum beachtet und ungenügend genutzt
4.7 Nachhaltige Wieslandnutzung im Biolandbau und bei der Integrierten Produktion (IP)
5 Wiesentypologie und Wiesentypen der Schweiz. 5.1 Anfänge einer systematischen Einteilung des Wieslandes
5.2 Methodik und System der Pflanzensoziologie
5.3 Veränderte Ansprüche an die Typologie führen zu neuen Ansätzen
5.4 Die pflanzensoziologische Gliederung des Wieslandes nach Braun-Blanquet
5.5 Standortbindungen der Wieslandtypen Mitteleuropas
5.6 Typologie und Gliederung des gedüngten Wieslandes der Schweiz. 5.6.1 Methodische Einführung
5.6.2 Gliederung des (teilweise) gedüngten Wieslandes
5.6.3 Ökologische Zuordnung der Vegetationseinheiten des (teilweise) gedüngten Wieslandes
5.6.4 Schlüssel zur typologischen Zuteilung und standörtlichen Beurteilung der gedüngten Wiesen der Schweiz
5.6.5 Fotografische Übersicht über die Wiesentypen der Schweiz
Teil B. Historische Grundlagen
6 Entstehung und Entwicklung des Wieslandes in der Schweiz und in Mitteleuropa
6.1 Wiesland im prähistorischen Mitteleuropa
6.2 Vom Wald-Weide-Kontinuum zu den Mähwiesen und Weiden der mittelalterlichen Dreizelgenwirtschaft. 6.2.1 Weidebasierte antike Landwirtschaft Mitteleuropas
6.2.2 Dreizelgenwirtschaft: Revolution der Produktivität
6.2.3 Wald, Wiesen und Weiden im Dienste des Getreideanbaus
6.2.4 Wald und Wiesen als Quelle des raren Winterfutters
6.3 Herkunft und Evolution der Wieslandpflanzen. 6.3.1 Arten der ursprünglichen Flora
6.3.2 Eingeführte Futterpflanzen, die sich im Wiesland etablierten
6.3.3 Nur wenige Neophyten besiedeln bisher das Wiesland
6.3.4 Herkunft und Ausbreitung der Wieslandpflanzen – das Beispiel Tössbergland
6.4 Entstehung und Entwicklung der Mähwiesen. 6.4.1 Die Anfänge der Mähwiesen im Mittelalter
6.4.2 Die Nutzungskategorien der Wiesen während der späten Alten Dreizelgenwirtschaft
6.4.3 Ausbreitung der Mähwiesen ab dem 18. Jahrhundert
6.4.4 Entstehung der Fromental- und Goldhaferwiesen
6.4.5 Wässerwasser – der Wiesendünger des Mittelalters
6.4.6 Hofdüngerzufuhr, Ertragsentwicklung und Flächenausdehnung der Mähwiesen im 18. und 19. Jahrhundert
6.5 Zentrale Bedeutung der Frühlingsweide (Etzen) für die Entwicklung der Artenvielfalt der Mähwiesen
6.6 Verbesserte Dreifelderwirtschaft und weitere Innovationen der Landwirtschaft ab 1800
6.7 Veränderungen in der Wieslandnutzung während der Industrialisierung 1850 bis 1950. 6.7.1 Einzug der Düngerwirtschaft
6.7.2 Veränderungen der Wieslandnutzung
6.7.3 Mechanisierung und Meliorationen
6.8 Wirtschaftswunder und Grüne Revolution: Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel der Schweiz
6.8.1 Technischer Fortschritt und Mechanisierung der Wieslandnutzung
6.8.2 Mehrproduktion durch Düngung, veränderte Fütterung und Zuchtfortschritte
6.8.3 Zunehmender Futtermitteltourismus: Nährstoffüberschüsse, Umweltprobleme und abnehmende Wirtschaftlichkeit
6.8.4 Abnehmende Ressourcen- und Engergieeffizienz
6.8.5 Entwicklung der Wieslandnutzung im Schweizer Berggebiet
6.8.6 Veränderungen in der Flächennutzung: Überbauung, Nutzungsaufgabe und Umwandlung in Ackerland
6.8.7 Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Industrialisierung und Produktionssteigerung
7 Fromentalwiesen: Das unbemerkte Verschwinden der blumenreichen Alltagswiesen. 7.1 Einleitung und Überblick
7.2 Was sind Fromentalwiesen?
7.3 Blütezeit und Zusammenbruch der Fromentalwiesen
7.4 Das Fromentalwiesen-Projekt
7.5 Qualitativer Vergleich 1949 bis 2009: Wiederholung der Vegetationsaufnahmen von Schneider. 7.5.1 Die Dissertation von Johann Schneider
7.5.2 Weitgehende Verarmung in der botanischen Zusammensetzung seit den 1950er Jahren
7.5.3 «Botanische Qualität» der Fromentalwiesen 1950 und heute
Fazit
7.5.4 Vergleich mit 1925: Fromentalwiesen um 1950 botanisch bereits verarmt
7.5.5 Verschiebungen auf Artniveau
7.5.6 Pflanzenartenzusammensetzung: Starke Zeichen des Umbruchs am Anfang der «Grünen Revolution»
7.5.7 Zottiger Klappertopf früher und heute
7.5.8 Wiesenkerbel und Bärenklau
7.6 Heutige Verbreitung der Fromentalwiesen in der Schweiz. 7.6.1 Stichprobenkartierung in der Nordostschweiz
7.6.2 Resultate: Ausdehnung, Ausprägung und standörtliche Verbreitung der Fromentalwiesen
7.6.3 Artenzusammensetzung der kartierten Fromentalwiesen
7.6.4 Aktuelle Verbreitungsangaben aus anderen Projekten und Regionen
7.6.5 Ammoniakemissionen und Höhe der Tierbestände als limitierende Faktoren für Fromentalwiesen
7.7 Rückgang der Fromentalwiesen: Vergleich mit anderen Lebensräumen und andern Regionen Mitteleuropas
7.8 Futterbauliche Bedeutung der Fromentalwiesen
7.9 Gefährdung, Schutz, und Förderung der Fromentalwiesen: Aktuelle Situation in der Schweiz. 7.9.1 Fehlende Schutzkonzepte
7.9.2 Gefährdungskategorie in der Roten Liste der Lebensräume
7.9.3 Gute Regenerierbarkeit und positive Entwicklungstendenzen
7.10 Ästhetischer Wert und weitere Ökosystemleistungen von Fromentalwiesen
8 Entwicklung der Biodiversität im Wiesland: Ein zusammenfassender Überblick
8.1 Vegetation und Flora
8.2 Auswirkungen auf die Fauna
Teil C. Praxis des standortgemässen, ressourcenschonenden Futterbaus auf dem Landwirtschaftsbetrieb
9 Gesamtbetriebliche Gestaltung eines nachhaltigen, standortgemässen Futterbaus. 9.1 Wiesland als Teil des Gesamtsystems «Milch- und Fleischproduktion»
9.2 Grundregeln eines nachhaltigen Futterbaus zur Milchproduktion
9.3 Gesamtbetriebliche Umsetzung der Futterbauregeln
9.4 Die wichtigsten bestandeslenkenden Massnahmen auf den Wiesenparzellen und ihre Anwendung
9.5 Spezifische Massnahmen zur Förderung der Biodiversität im Rahmen eines nachhaltigen, ressourcenschonenden Futterbaus. 9.5.1 Frühlingsvorweide (Etzen)
Nutzung und Anwendung
Nachteile und mögliche Probleme
Nutzen für die Biodiversität
Weitere Vorteile
Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten
9.5.2 Spezifische Massnahmen zur Erhaltung und Förderung der Fromental- und Goldhaferwiesen
9.5.3 Weitere Massnahmen zur Förderung der Biodiversität im Wiesland
9.6 Optimierung der Ressourcen- und Energieeffizienz
9.7 Schlussfolgerungen
9.8 Acht Regeln des abgestuften, standortgemässen Naturfutterbaus
10 Literatur
Portrait des Autors
Verzeichnis der Bristol-Schriftenreihe
Отрывок из книги
Ruth und Herbert Uhl-Forschungsstelle für Natur- und Umweltschutz,
Bristol-Stiftung, Zürich
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Hartnäckige unerwünschte Effekte können auch von einzelnen Pflanzenarten ausgehen. Dazu zählen in der Schweiz besonders die Blacke und der Klappertopf (Kap. 7.5.7). Im übrigen kann fast jede Wiesenpflanzenart bei übermässigem Auftreten eine unerwünschte Bestandesentwicklung, verminderte Futterqualität oder eine Ertragsreduktion zur Folge haben, bis hin zu Giftwirkungen, die im Extremfall für Raufutterverzehrer tödlich sein können (Details s. Kap. 3.3.2). Es gehört zu den besonderen Herausforderungen des Futterbaus, durch angepasste Nutzung und allenfalls Pflegemassnahmen solche Einseitigkeiten in der Artenzusammensetzung zu verhindern und gleichzeitig die erwünschten Futterpflanzen in ausgewogener Zusammensetzung besonders zu fördern (Kap. 3.3).
Während Schädlinge und Kranheiten als unerwünschte biotische Faktoren sofort ins Bewusstsein treten, wird leicht übersehen, dass die positven Wirkungen der biotischen Faktoren viel wichtiger sind und auf vielschichtige Weise nichts weniger als die Voraussetzung für einen regelmässigen und guten Ertrag des Wieslandes sind. So erschliessen Mykorrhizapilze schwer verfügbare Nährstoffe für die Pflanzen (Exkurs 3), die Bodenorganismen sorgen für den Boden- und Humusaufbau und schaffen damit die Wachstumsbedingungen der Pflanzen überhaupt; und auch die Pflanzen selber treten untereinander in vielfältige positive Wechselwirkung. Während in der Ökologie lange fast ausschliesslich ihre Konkurrenz untereinander thematisiert worden ist, ist die Tatsache, dass sich die Pflanzen in vielerlei Hinsicht auch positiv beeinflussen, erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten stärker in den Fokus der Forschung getreten. So ermöglichen artenreichere Wiesenbestände unter gleichen Standorts- und Bewirtschaftungsbedingungen höhere Erträge als artenarme. Vor allem im extensiv genutzten Bereich ist dieser Zusammenhang überraschend gross, wie zahlreiche Versuche mittlerweile eindrücklich zeigen können (Abb. 15).
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