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Eine Schnitzeljagd zur Liebe!
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Die Liebesbotschafterin
Erster Brief
Zweiter Brief
Dritter Hinweis
Vierter Hinweis
Fünfter Hinweis
Sechste Nachricht
Siebter Hinweis
Achte Nachricht
Neunte Botschaft
Zehnte Nachricht
Elfter Hinweis
Zwölfte Nachricht
Dreizehnte Botschaft
Vierzehnte Nachricht
Fünfzehnter Hinweis
Sechzehnter Hinweis
Siebzehnter Hinweis
Achtzehnte Nachricht
Neunzehnte Nachricht
Zwanzigste Botschaft
Einundzwanzigste Nachricht
Erster Kontakt
Vorbereitungen
Das Date
Nachsicht
Impressum
Andreas Peter
Mittlerweile war er ganz allein. In diesen Teil der Festungsanlage hatte sich noch niemand verirrt. Offensichtlich wiesen die Lagepläne, die am Eingang verteilt wurden, nicht explizit auf eine Sehenswürdigkeit hin oder es hatte einfach noch niemand geschafft, sich bis dorthin durchzuarbeiten. Michael passierte den Durchgang und augenblicklich erfasste ihn eine frische Böe. Er genoss den Wind, der durch seine Haare strich, und schloss einen Moment die Augen, dann trat er an die Brüstung und blickte über die Stadt. Wahrlich keine Schönheit, aber von hier oben war es interessant, sie zu beobachten. Wenn Menschen wie Ameisen wirkten, dann verloren sie jegliche Bedrohlichkeit. Es war, als blickte man in ein Spielzeugland, dachte er. Über den Main fuhr ein Ausflugsdampfer. Nicht viel los. Ob sich dieses Gewerbe überhaupt noch lohnte? Michael drehte ab und ging die Brüstungsmauer entlang, bis er an eine Ecke kam, die wieder vom Hang weg führte. Der Weg war weitläufig und würde vermutlich irgendwo im Ostflügel der Anlage enden. Außerhalb der Festungsmauer war die Böschung grün bewachsen und vereinzelt standen Bäume herum. Gar ein kleines Wäldchen hatte sich hier gebildet. Zu seiner Überraschung stand dort draußen eine steinerne Bank. »Aber wie kommt man dorthin?« Er blickte die Brüstung entlang, doch nirgends war eine Treppe auszumachen. Schließlich lehnte er sich über die Mauer. Sie war hier vielleicht zwei Meter hoch, bis sie in den unregelmäßigen, begrasten Hang überging. Die Stille und Abgeschiedenheit lockte ihn. Sicher hatte dort lange niemand mehr gesessen. Von außen war es viel zu weit vom Tal bis zu dieser Stelle zu gelangen und sicherlich über Privatgrund. Aber wenn er hier von der Mauer sprang, wäre er in null Komma nichts dort. Er schwang sich auf die Brüstung und ließ die Beine außerhalb baumeln. Nun wirkte es höher als gedacht, aber das war wohl immer so. Mit den Füßen voran versuchte er sich langsam abzulassen. Als er mit gestreckten Armen von der Brüstung hing, löste er den Griff und hoffte gut aufzukommen. Das war leider nicht der Fall. Der unregelmäßige Boden ließ ihn sofort straucheln und er schlitterte ein Stück hangabwärts, bevor er sich wieder fing. Er rieb sich die Hände und begutachtete seine Kleidung. Außer ein paar Grasflecken und einem verstauchten Knöchel ging es ihm verhältnismäßig gut. Er lief die wenigen Schritte bis zur Bank und ließ sich dort nieder. Ein wirklich ruhiges Plätzchen und man musste nicht damit rechnen, dass alle naselang jemand vorbeikam.
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Der Satz war so sperrig formuliert, dass Michael drei Anläufe brauchte, bis er überhaupt verstand, was die Frage war. Zunächst mal: Was ist das Wichtigste im Leben? Na ganz klar »Liebe«, dachte Michael. Symbolfarbe? Die Symbolfarbe der Liebe war »rot«. Das ist ja einfach. Unbewusst lief er zurück durch den Torbogen. Dabei wollte er sich doch hier etwas am Kiosk holen, aber er konnte auch in die Stadt fahren. Er setzte sich ans Steuer seines alten Volvo und dachte weiter über das Rätsel nach. Ein Ort mit »rot«. Es gab sicherlich viele Orte mit dieser Bezeichnung im Namen. Er müsste im Internet recherchieren. Er entschied sich in die Stadt zu fahren und ein Internetcafé aufzusuchen. Bei der Gelegenheit könnte er auch etwas essen.
Geistesabwesend schob er sich den Rest eines Schokodonuts in den Mund, den er sich in einer Bäckerei am Straßenrand gekauft hatte. Zuerst hatte er nach einem Ort mit »rot« gegoogelt, was ihm unendlich viele Treffer einbrachte, die – schlimmer noch – häufig in keinerlei Verbindung mit dem Ortsnamen standen. Also suchte er nun eine Ortssuche. Es gab so viele Seiten im Internet, etliche Suchmaschinen, warum nicht auch eine, welche die Namen von Städten und Gemeinden durchforsten konnte? Tatsächlich stieß er auf eine solche, aber das Ergebnis war niederschmetternd: Es gab unzählige Orte mit der Bezeichnung im Namen, selbst in der näheren Umgebung waren es Dutzende. Hohenroth, Rothenbuch, Rothenfels ... So würde er nicht weiterkommen. Er nahm wieder den Brief zur Hand. Vielleicht hatte er ja was übersehen. Da: Dein Herz ist deine Festung.
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