Eine Brücke für Joachim

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Angelika Kutsch. Eine Brücke für Joachim

Angelika Kutsch. Eine Brücke für Joachim

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Über Eine Brücke für Joachim

Biografische Anmerkung

Ebook-Kolophon

Отрывок из книги

Der Zug rumpelte über die Weichen. Es war September. Regen zerfloß an den schmutzigen Scheiben und verwischte das Bild, das, obwohl der Zug fuhr, stillzustehen schien. Wenn der Regen einmal nachließ, sah man flaches Land, endlose Wiesen, überzogen vom feinen Netzwerk der Gräben, hier und da Gruppen von schwarzweißen Kühen, die sich dicht zusammendrängten.

Agnes drückte den Kopf tiefer in den Mantel und schloß die Augen. Sie war auf dem Weg in den Urlaub, den ersten Urlaub ihres Lebens. Schulferien kannte sie, Osterferien und Herumsitzen bei grauem Vorfrühlingswetter, Sommerferien mit den Eltern in den Bergen und Weihnachtsferien ohne Schnee. Wie hatte sie sich auf den ersten Urlaub vom selbstverdienten Geld gefreut! Urlaub unter südlicher Sonne an einem weißen Sandstrand, noch im Traum hörte man die Meeresbrandung, und wenn man Glück hatte, fand man die Liebe seines Lebens – oder wenigstens eine Sommerliebe.

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Nachdem Lutz geklingelt hatte, stieß Agnes ihn in die Seite. »Untersteh dich, ihnen Ratschläge zu geben, wie sie mich behandeln sollen!« Erst nachdem Lutz noch einmal geklingelt hatte, öffnete sich die Tür, einen Spalt nur. In Schlüssellochhöhe schob sich ein blonder Kopf hervor, zuerst ein riesiger, gebauschter Haarknoten mit einer Schleife, dann ein gewaltiger Pony und darunter ein kleines Gesicht mit dunklen Augen.

Wie auf Verabredung begannen Lutz und Agnes im Takt auf der Matte zu treten. »Guten Tag –«

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