Die Öffnung der Welt
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Ангелос Ханиотис. Die Öffnung der Welt
Die Öffnung der Welt
Impressum
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Inhalt
Vorwort
Einleitung
1. Wie alles begann: von Makedonien zur Oikoumene. Das Vermächtnis des Vaters (ca. 356–336 v. Chr.)
Die Vision des Sohnes: von Troja nach Ägypten (336–331 v. Chr.)
Der Zug nach Persien: Alexander der Rächer (331–327 v. Chr.)
Pothos: die Sehnsucht, bis zum Äußersten zu gehen (327–324 v. Chr.)
Unsterblichkeit (324/323 v. Chr.)
Alexanders Vermächtnis
2. Die Diadochen: Abenteurer und Architekten von Königreichen. Das Problem der Nachfolge (323 v. Chr.)
Die Diadochen: eine Porträtgalerie des Ehrgeizes
Der Lamische oder Hellenische Krieg (323/322 v. Chr.)
Von Warlords zu Königen (322–306 v. Chr.)
Imperialistische Träumereien (306–281 v. Chr.)
Sizilische Abenteuer
Der letzte Abenteurer: Pyrrhus
Eine neue Welt im Osten und im Westen: getrennt und doch verbunden
3. Das „alte“ Griechenland im kurzen 3. Jahrhundert: ein Kampf um Überleben, Freiheit und Vorherrschaft. Die Allgegenwart des Krieges
Die neuen Barbaren: Die Gallier betreten die griechische Welt (279–277 v. Chr.)
Der Chremonideïsche Krieg (267–261 v. Chr.)
Aratos und der Aufstieg der Achäer (251–229 v. Chr.)
Die Wiederherstellung der Macht: Doson und Kleomenes (239–221 v. Chr.)
Der „Bundesgenossenkrieg“: der letzte große Krieg der Griechen untereinander (220–217 v. Chr.)
4. Griechen auf dem Pharaonenthron: das goldene Zeitalter der Ptolemäer. Ptolemäische Hegemonie im kurzen 3. Jahrhundert
Im Osten viel Neues: die Syrischen Kriege (274–253 v. Chr.)
Cherchez la femme: der Laodike-Krieg (246–241 v. Chr.) und die Locke der Berenike
Der letzte Sieg der Ptolemäer: die Schlacht bei Raphia
5. Die Welt der Monarchie: Könige und Königreiche. Die vielfältigen Ursprünge des hellenistischen Königtums
Königtum als Familienangelegenheit
Neue administrative Herausforderungen: wie man ein Reich regiert
Städte und Könige: Kämpfe um Autonomie und die Illusion von Freiheit
Der militärische Charakter des hellenistischen Königtums
Das Gottmenschentum hellenistischer Könige
Die Macht verhandeln
Die Inszenierung der Monarchie
6. Die Welt der Bürger: Stadtstaaten in einer Welt der Städtebünde und Königreiche. Die polis: materieller Niedergang und ideologische Strahlkraft
Eine Welt voller poleis
Hellenistischer Föderalismus: große Erwartungen und große Enttäuschungen
Politische Institutionen
Demokratische Illusionen und plutokratische Realitäten
Die hellenistische „Welt der Stars“: Demagogen, Tyrannen, Dynasten und Helden
7. Verflechtung: Rom betritt die Bühne. Symploke: die Geburtsstunde der Globalgeschichte
„Frau, Feuer und das Meer“: der Krieg, der die Römer in den Balkan führte (229 v. Chr.)
Roms erste Schritte in Richtung imperiale Herrschaft
Demetrios von Pharos und der Zweite Illyrische Krieg (219/218 v. Chr.)
Wolken ziehen auf im Westen (217–205 v. Chr.)
Die große Verflechtung: der Erste Makedonische Krieg (215–204 v. Chr.)
Die ägyptische Krise und eine opportunistische Allianz (204–201 v. Chr.)
Ein Wendepunkt des römischen Imperialismus? Der Zweite Makedonische Krieg (200–197 v. Chr.)
Freiheit: eine Verkündigung mit Folgen (196 v. Chr.)
Eine fatale Konfrontation: Antiochos III. und Rom (196–189 v. Chr.)
Der Frieden von Apameia: ein Wendepunkt in der Geschichte des griechischen Ostens (188 v. Chr.)
Als Griechenland aufhörte, gute Männer hervorzubringen
8. Jetzt auch der Osten: Die griechischen Staaten werden römische Provinzen. Macht als Gewohnheit
Das Ende des makedonischen Königreichs (179–167 v. Chr.)
Graecia capta: die Provinzialisierung Griechenlands (167–146 v. Chr.)
Vom verbündeten Königreich zur Provinz: die letzten Attaliden (159–129 v. Chr.)
Expansion als Ausbeutung: römische Steuerpächter in Kleinasien
9. Niedergang: das Ende der hellenistischen Königreiche in Asien und Ägypten. Götterdämmerung im Osten
Kampf der Kulturen in Judäa: von Hohepriestern zu Königen
Aufstieg und Niedergang griechischer Königreiche in Zentralasien
Die dynastischen Konflikte der Seleukiden und der langsame Tod der seleukidischen Dynastie
Game of Thrones: die Bürgerkriege der Ptolemäer
10. Ehrgeiz und Gier: der Osten, ein Schlachtfeld auswärtiger Ambitionen. Die Sehnsucht nach der Freiheit, Kriege zu führen
Pontos: vom Königreich an der Peripherie zum „internationalen“ Akteur
Der Erste Mithridatische Krieg und der Aufstieg Sullas
Der Zweite und Dritte Mithridatische Krieg und lukullische Ambitionen
Die Piratenkriege und der Aufstieg des Pompeius
Pompeius’ Pläne für den römischen Osten
Die letzten Ptolemäer: von Herrschern zu Vasallen römischer Schutzherren
Eine römische Affäre: Kleopatra und Caesar
Der Diktator ist tot. Es lebe wer?
Die letzte hellenistische Tragödie: Antonius und Kleopatra
11. Der römische Osten: Regionalgeschichte(n) und ihr globaler Kontext. Irdische Götter und himmlische Könige
Die Griechen als Publikum einer Globalgeschichte
Augustus und die Herausbildung des Prinzipats
Die Organisation des römischen Ostens: Klientelkönige und Annektierungen
Die Wiederbelebung Griechenlands und Kleinasiens
Nero, die kurze Freiheit der Griechen und der lange Kampf der Juden
Die Integration der Griechen in die Reichselite: die Flavier
Die Befestigung der Grenzen der oikoumene: Trajan und Hadrian
12. Kaiser, Städte und Provinzen: von Augustus bis Hadrian. Das Geschenk der göttlichen Vorsehung an die Menschheit: der römische Kaiser
Aus der Ferne regieren: die Sichtbarkeit des Kaisers
Theoi sebastoi: die Göttlichkeit der Kaiser
Die Verwaltung der Provinzen
Die Städte: traditionelle poleis, römische Kolonien und das politische Leben
13. Sozioökonomische Gegebenheiten: von griechischen Städten zu einem „ökumenischen“ Netzwerk. Neue soziale Hierarchien
Gelehrte Männer: sozialer Aufstieg durch Bildung und Kunstfertigkeit
Nähe zur Macht und sozialer Aufstieg
Drängende Probleme und gescheiterte Lösungsversuche im hellenistischen Griechenland
Ubi bene, ibi patria: hellenistische Migrationsbewegungen
Berufliche Spezialisierung und Mobilität
Pax Romana: alte Spannungen in einem neuen Kontext
14. Gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen: Wohltäter, Vereinsgenossen, Epheben, Athleten, Frauen und Sklaven. Entwicklungen und Innovationen
„Euergetismus“: Wohltätigkeit, soziales Prestige und politische Macht
Freiwillige Vereinigungen
Wettkampfkultur und „internationale“ Stars in Sport und Unterhaltung
Die Formung bürgerlicher Werte und einer städtischen Identität: die ephebeia und das Gymnasium
Neue Heiratsmuster und die „Sichtbarkeit“ von Frauen
Shades of Grey: Sklaverei in der hellenistischen Welt und im römischen Osten
15. Von städtischen Kulten zu Megatheismus: Religionen in einer kosmopolitischen Welt. Globale Entwicklungen, individuelle Erfahrungen
Was ist „hellenistisch“ an den Religionen des „langen hellenistischen Zeitalters“?
Festwesen
Das wechselhafte Schicksal der alten Götter
Ägyptische und ägyptisierende Kulte
Mithras
Der Höchste Gott, jüdische Einflüsse und monotheistische Tendenzen
Ein Zeitalter der Wunder
Schenk mir Gehör: persönliche Kommunikation mit den Göttern
Traditionelle Mysterienkulte
Leben nach dem Tod
Religiöse Erneuerung: Kultgründer, Missionare und „heilige Männer“
Das Christentum und die Anfänge religiöser Intoleranz
16. Zwischen Identitätsbewahrung und Anpassung: die Griechen und die Oikoumene. „Sechs Grade der Trennung“: eine antike „Globalisierung“
Eine kleine Welt
Menschen in Bewegung
Kulturelle Konvergenz und lokale Traditionen
Zeittafel
Karten
Weiterführende Literatur und Quellen. Abkürzungen
1 Wie alles begann: von Makedonien zur Oikoumene
2 Die Diadochen: Abenteurer und Architekten von Königreichen
3 Das „alte“ Griechenland im kurzen 3. Jahrhundert: ein Kampf um Überleben, Freiheit und Vorherrschaft
4 Von Ägypten hinaus in die Welt: das goldene Zeitalter der Ptolemäer
6 Die Welt der Bürger: Stadtstaaten in einer Welt der Städtebünde und Königreiche
7 Verflechtung: Rom betritt die Bühne
8 Jetzt auch der Osten: die griechischen Staaten werden römische Provinzen
9 Niedergang: das Ende der hellenistischen Königreiche in Asien und Ägypten
10 Ehrgeiz und Gier: ein Schlachtfeld auswärtiger Ambitionen
11 Der römische Osten: Regionalgeschichte(n) und ihr globaler Kontext
12 Kaiser, Städte und Provinzen: von Augustus bis Hadrian
13 Sozioökonomische Gegebenheiten: von griechischen Städten zu einem „ökumenischen“ Netzwerk
14 Gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen: Wohltäter, Vereinsgenossen, Epheben, Athleten, Frauen und Sklaven
15 Von städtischen Kulten zu Megatheismus: Religionen in einer kosmopolitischen Welt
16 Zwischen Identitätsbewahrung und Anpassung: die Griechen und die Oikoumene
Bibliographie
Abbildungsnachweis
Register
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Angelos Chaniotis
Eine Globalgeschichte des Hellenismus
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Griechenland hatte Alexander lange Zeit vernachlässigt, weshalb er nun seine Präsenz dort auf radikale Weise spürbar werden ließ: Per Dekret befahl er den griechischen Städten, die Rückkehr ihrer Verbannten zu akzeptieren – Menschen, die ihre Stadt im Lauf von Bürgerkriegen, oder weil sie ihre Schulden nicht bezahlt hatten, hatten verlassen müssen. Wenn Alexander darauf abgezielt hatte, die Unterstützung der Verbannten zu gewinnen, ist ihm das mit Sicherheit gelungen. Als das Dekret bei den Olympischen Spielen 324 v. Chr. verkündet wurde, wurde es von Tausenden von Verbannten freudig begrüßt. Wenn er darauf abgezielt hatte, seine Macht zur Geltung zu bringen, ist ihm auch das gelungen, doch reagierten die Städte mit Aufruhr. Die Rückkehr von Verbannten wirkte sich auf die Zusammensetzung der Bürgerschaft aus; es war ein radikaler Eingriff in die Autonomie einer griechischen Stadt, die Alexander als hegemon des Hellenenbundes eigentlich zu respektieren hatte. Die griechischen Städte sahen sich mit einem Dilemma konfrontiert, das die Beziehungen zwischen poleis und Königen noch in den folgenden Jahrhunderten bestimmen sollte: Wenn sie sich dazu entschieden, ihre Unabhängigkeit zu verteidigen, riskierten sie einen Krieg gegen einen unermesslich stärkeren König.
Auch in der Vergangenheit waren Alexanders Entscheidungen oft auf Widerstand gestoßen, doch war dies nichts im Vergleich zu der Krise, mit der er kurz nach seiner Ankunft in Persien konfrontiert wurde. Er beschloss, 10.000 makedonische Soldaten, die in den letzten zehn Jahren für ihn gekämpft hatten, zu entlassen und zurück nach Griechenland zu schicken. Als die Soldaten Widerstand leisteten, beendete Alexander eine Meuterei in Opis, indem er die Anführer hinrichten und die Truppen durch Iraner ersetzen ließ. Krateros, einer seiner Generäle, sollte die Veteranen nach Griechenland führen; die verbleibenden makedonischen Soldaten, insgesamt nicht mehr als 6000, schworen Alexander zusammen mit den iranischen Truppen einen Treueeid. Diese Veränderung in der Zusammensetzung der Armee, einem Grundpfeiler seiner monarchischen Macht, spiegelt die Umwandlung von Alexanders Herrschaft wider: Er wurde vom König der Makedonen zum König von Asien.
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