Описание книги
Nach und nach erinnern sich die beiden Schwestern, wie sie als Kinder auf eine Bahnfahrt geschickt wurden.
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1. Kapitel
6. Kapitel
Nachwort
Impressum
„Ich habe unsere Cilli gefunden!“ Marie klatscht freudig in die Hände. „Sie arbeitet von früh bis spät als Dienstmädchen.“ Gespannt hält Agnes den Atem an. „Endlich, wie geht es ihr?“ „Du weißt, ich kann sie nur sehen, wenn sie an mich denkt.“
Cilli sieht blass aus. Mit zwölf Jahren kam sie hierher, nach Laa am Grenzfluss. Nun dürfte sie achtzehn sein. Eine fesche Dame ist aus ihr geworden, mit aufgestecktem, dichten Haar und feinem Gesicht. Die langen, nach Seife duftenden Kleider, die zart gemusterte Schürze, lassen sie gut situiert aussehen. Obwohl sie eigentlich nur eine Dienstmagd ist. Ihre Hände sind kräftig, von der vielen Plackerei. Kiloweise, emsiges Kartoffel schälen. Faltenfreies Bügeln sauber gewaschener Wäscheberge. Zum Leuchtglanz geputzte, hohe Glasfenster. Schmerzende Arme eines fleißigen Mädchens. Mariechen hat auch mitbekommen, dass sie unter der Treppe schlafen muss. Nicht einmal ein Bett haben ihr ihre Dienstherren zugeteilt. „Heute hat sie Grammelknödeln aus Erdäpfelteig gekocht, für die Familie. Mit Sauerkraut.“ Fabelhaft, wie es den Kriehubers schmeckte. Eine Blaskapelle marschierte an ihrem Haus vorbei. Der blecherne Klang treibt der kleinen Schwester wieder Tränen der Rührung in die Augen. Das, und die Erinnerung an die leckeren Speisen.
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Agnes und Mariechen sehen sich ratlos in die Gesichter. Mariechen sagt, sie meinten es gut, die Laznes. In den Stationen steigen fremde Leute mit ihrem Gepäck aus. Andere steigen zu, mit Koffern und Taschen. So viele sind unterwegs nach Norden, mit der Eisenbahn. Gut gelaunt plaudern sie untereinander. Manche schauen grimmig weg. Wenn sie nicht gestört werden wollen. Jana neben ihnen streckt Marie ein Keks entgegen.
„Kleine Marie, für Dich.“
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