Ewigkeit

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Anke Grohmann. Ewigkeit
Inhaltsverzeichnis
Ewigkeit
Отрывок из книги
Ewigkeit
Ich hatte vorher nie von diesem Ort gehört, und auch mein Mann kannte ihn nicht. Neugierde packte mich, und so überredete ich meine Familie, hierher zu fahren. Ein kleiner Ort, mit gerade zweitausend Einwohnern. Erstaunlich, dass ein Viersternehotel hier seine Gäste empfängt. Wir fuhren mit unserem Auto erst Autobahn und dann die Landstraße entlang. Obwohl ich noch nie in dieser Gegend war, führte ich uns ohne Umwege hier her. Wir verpassten keine Ausfahrt oder Abfahrt, keine noch so kleine Abzweigung verfehlten wir. „Du warst hier schon einmal. Vielleicht als Kind?“, versuchte mein Mann meine Verwunderung zu erklären. Doch daran kann ich mich nicht erinnern.
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Als ich wieder zur Besinnung komme, finde ich mich auf einem alten Sofa wieder und ein kaltes nasses Tuch liegt auf meiner Stirn. Meine Familie sieht sehr besorgt aus und dann fragt mein Mann: „Geht es wieder?“ „Nein!“, schreie ich. „Was geht hier vor? Das kann kein Zufall sein!“ Ich bringe mich in eine sitzende Position und schaue den Friedhofswächter erwartungsvoll an. Von ihm erfahren wir, dass der Teil des Friedhofs, auf dem unser Missgeschick passierte, schon vor vielen Jahren stillgelegt wurde. Dort ruhen die Gründer dieser Stadt. Die ältesten Gräber sind über eintausend Jahre alt. Während er dies erklärt reicht er mir ein Glas. Ich führe es ganz automatisch an den Mund und leere es in einem Zug. Es ist ein starker Whisky! Ich trinke sonst keinen Alkohol, aber jetzt verlange ich noch nach einem zweiten Glas. Meine Familie sieht sich an, sagt aber kein Wort. Auch dieses Glas leere ich, ohne es abzusetzen. Ich verziehe nicht einmal das Gesicht. Ich frage den Wächter, ob es noch irgendwelche Aufzeichnungen über dieses Grab gibt. Er verspricht beim Pfarrer nachzufragen, und wird mir dann Bescheid geben. Wir verabschieden uns und kehren zurück ins Hotel. Durch den Alkohol, und sicher auch wegen der Ereignisse des Tages, gehe ich sofort ins Bett. Mein Mann und die Kinder gehen noch ein wenig spazieren und fragen, ob sie mich zum Abendessen wecken sollen. Ich verneine und schlafe sofort ein.
Ich erwache! Es ist mitten in der Nacht. Habe ich nicht eben meinen Namen gehört? Vollkommen atemlos fühle ich, dass mein Hals und auch meine Füße wieder schmerzen. Kaum dass ich das Bett verlassen habe, verschwinden diese Eindrücke. Ich trinke ein Glas Wasser und gehe dann auf den Balkon. Es ist eine wunderschöne milde Nacht. Nichts stört die Ruhe des Ortes. Kein Geräusch dringt an meine Ohren.
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