Die Nann

Die Nann
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Описание книги

Der Kuchler-Anderl hat soeben seine zweite Frau begraben. Hinterlassen hat ihm die «welsche Marietta» aus Italien ihre kleine Tochter, die Nann. Doch der Vater glaubt nicht, dass der «blonde Balg», der so gar nicht in das kleine Tiroler Bergdorf passt, sein Kind ist und er lässt das die Kleine auch spüren. Die überforderte Tochter Juli muss nun die Rolle der Ersatzmutter übernehmen und die kleine Nann gegen «den bösen Vater» in Schutz nehmen. Für Juli und Nann beginnt ein hartes Leben. Noch schlimmer ergeht es ihrer Schwester Moidl, die der jähzornige Vater vom Hof gejagt hat. Anna Croissant-Rust erzählt mit tiefer Menschlichkeit und bemerkenswertem Realismus die Geschichte vom entbehrungsreichen Bergbauerleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts.-

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Anna Croissant-Rust. Die Nann

Anna Croissant-Rust. Die Nann

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Erklärung der Dialektwörter

Über Die Nann

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Langsam kam der Kuchler-Anderl den sonnigen Abhang herauf gegen sein kleines Haus zu. Alle paar Schritte blieb er stehen und schaute umher. Er trug seine Feiertags-Montur und war rasiert, denn er hatte gerade sein Weib eingraben lassen, das zweite, die Marietta. Drunten in St. Jodok sassen die andern noch beim Leichentrunk, seine Mädeln, der Bub, der Anderl, und ein weitschichtiger Vetter aus der Freundschaft. Das heisst aus der seinen, denn das Weib war eine Welsche gewesen, und von ihrer Sippschaft wollte er nichts wissen. Es wäre wohl besser gewesen, er hätte von ihr, von der Schwarzen, auch nie etwas gewusst!

Musste ihn denn der Teufel auf Arbeit über den Brenner führen und musste er gerade in dem Wirtshaus hängenbleiben, wo sie den Roten schenkte? Alle hatten es ihm gesagt, es wird nichts Gutes daraus mit der welschen Hexe – er hatte sie kaum ein Jahr, und schon lag sie auf dem Schragen, und in der Wiege schrie der kleine Balg, das Mädel mit den weissen Haaren.

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Er wehrte zornig mit dem Taschentuch die Fliegen von dem Kinde ab, aber das dünne Stimmchen klagte weiter; dann nahm er die Flasche, wusch sie draussen und steckte sie der Kleinen in den Mund, die gierig zu saugen begann. Jetzt war wenigstens für einen Augenblick Ruhe, das konnte ja kein Christenmensch anhören, das Gewimmer!

Er warf seinen Hut auf den Tisch, holte seine Pfeife aus der Rocktasche, stopfte sie und begann fest zu qualmen, da ging’s gleich wieder an. Er rannte aus der Stube in die Küche und machte sich am Herd zu schaffen, er warf der Kuh Futter vor und blieb im Stall, aber überall sickerte das Gewimmer durch, wie ein dünnes, feines Netz legte es sich auf ihn. Hört es denn nicht endlich auf?

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