Ungewollt kinderlos: Wenn dieser Zustand das Leben prägt, können sich ein für Außenstehende kaum fassbarer Schmerz und eine destruktive Dynamik entwickeln. Es ist nicht leicht, sich seinem Umfeld mit diesem sensiblen und gesellschaftlich tabuisierten Thema zu offenbaren, was die Gefahr der Isolation birgt. In ihrem Buch lässt Anna Koppri deshalb Paare zu Wort kommen, die ganz offen von ihren Wegen durch Zeiten des unerfüllten Kinderwunsches erzählen. Jedes von ihnen konnte für sich schließlich einen konstruktiven Umgang finden. Die einen, indem sie verschiedene Formen von Familie gegründet haben, die anderen als Paar ohne Kinder. Neben den persönlichen Geschichten kommen Experten zu Wort, die medizinische, therapeutische und theologische Aspekte ergänzen. Als Sprachrohr und Begleiter für Betroffene bietet das Buch Wege zur positiven Aufarbeitung und macht Hoffnung.
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Anna Koppri. Wir - mit oder ohne Wunschkind
Inhalt
Vorwort
Anna Koppri. Tagebuch vom Kinderwünschen. Mai 2014: Spießrutenlauf im Kinderwagen-Paradies
Conni und Daniel. Wir haben uns für medizinische Hilfe entschieden
Marion. Mein Glück hängt nicht von eigenen Kindern ab
Claudia* und Norbert* Manchmal vergessen wir, dass es nicht unsere eigenen sind
Frida* Gott sieht auch das kleinste Leben
Rebekka und Sara. Zwei Schwestern mit Kinderwunsch
Rebekka Schwaneberg. Eine fruchtbare Verbindung
Katharina* und Felix* Wir führen auch ohne Kinder ein erfülltes Leben
Barbara. Von Gott beschenkt
Elli und Micha. Unser schwerer Verlust lenkt unseren Blick auf die Geschenke
Judith und Jörg. Gottes Wege sind gut
Fragen an Christina Brudereck
Christina Brudereck. Kinderlos I
Kinderlos II
Medizinische und beraterische Sichtweise auf den unerfüllten Kinderwunsch
Christliche Gruppen für Frauen und Paare im Kinderwunsch
Dank
Kontakt
Empfehlungen. Weiterführende Literatur
Rat und Unterstützung
Stichwortverzeichnis
Отрывок из книги
Über die Autorin
Anna Koppri, 1982, ist Sozialpädagogin, systemische Familientherapeutin und freie Autorin.
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Gleichzeitig merke ich, wie herausfordernd es ist, ohne Pause für einen anderen Menschen verantwortlich zu sein, der vollkommen abhängig von mir ist. Alles, was ich in der Zeit, in der der Kinderwunsch die größte Kraft in meinem Leben war, ausgeblendet habe, fordert nun seinen Platz ein. Früher wollte ich immer viele Kinder haben, jetzt merke ich, dass ich als introvertierte, hochsensible Frau schon mit einem Kind an meine Grenzen komme.
Es ist viel schwieriger, mir Zeiten zum Alleinsein, Abschalten und Auftanken einzuräumen. Dennoch beschließen wir, dass es schön wäre, wenn unser Sohn ein Geschwisterchen bekommt, zumal er der geselligste in unserer kleinen Familie ist. Diesmal ist es viel einfacher zu warten. Ich habe gerade begonnen, meine neu gewonnene Unabhängigkeit nach einer langen, intensiven Stillzeit zu genießen, und bin froh über jeden Monat, in dem ich abends ausgehen und auch mal ein Glas Wein genießen kann.