Pädagogik bei zugeschriebener geistiger Behinderung
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Anne Goldbach. Pädagogik bei zugeschriebener geistiger Behinderung
Vorwort des Herausgebers
Inhalt
Vorbemerkung der Autorinnen
Standortbestimmung der Autorinnen
Bedeutung von Sprache und besondere Zeichensetzungen
Eine Einführung
Zum Grundverständnis des Etiketts »Geistige Behinderung« – eine Annäherung von außen … Begrifflichkeitsdiskurse
Kategorisierung
Rekategorisierung
Dekategorisierung
Definitorische Annäherungen
Teil I Disziplinäre Grundlagen
1 Historische Entwicklungen
1.1 (Soziale) Exklusion
1.2 Frühe heilpädagogische Bemühungen
Gründung von ersten medizinisch und heilpädagogisch orientierten Institutionen
Gründung von Hilfsschulen
Entwicklung der Psychiatrie
1.3 Die Zeit des Nationalsozialismus
1.4 Entwicklung einer sogenannten Geistigbehindertenpädagogik. Entwicklung in der BRD
Entwicklungen in der DDR
1.5 Blickrichtung Inklusion – Aktuelle politische und rechtliche Entwicklungen
1.6 Exkurs: Rolle der Selbstvertreterinnen*
2 Ethische und philosophische Grundlagen
2.1 Ethisch-normative Reflexionsnotwendigkeit
2.2 Anthropologische Positionen und Menschenbilder
Menschenbildvorstellungen im Grundgesetz
Menschenbildvorstellungen in der Medizin
Menschenbildvorstellungen in der Wirtschaft
Menschenbildvorstellungen im Kontext inklusiver Pädagogik
2.3 Bioethische Entwicklungen und Einflüsse
Weiterentwicklungen im Bereich der Reproduktionsmedizin
Weiterentwicklungen im Bereich der Gentherapie
Bioethische Auseinandersetzungen im Kontext einer Pädagogik für Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung
Bewusstsein als personales Kriterium und der Zuspruch von Menschenrechten und Menschenwürde
2.4 Ausgewählte ethische Aspekte
Menschenwürde und Gerechtigkeit
Fürsorge und Achtsamkeit
Anerkennung
Fremdheit
Abhängigkeit
Macht
Autonomie und Selbstbestimmung
3 Fachwissenschaftliche Zugänge
3.1 Medizinisch-psychologische Sichtweisen
3.2 Soziologische Annäherungen
3.3 Ableismus und Disableismus
3.4 Materialistisch-konstruktivistische Perspektiven
3.5 Bedeutung subjektiver Perspektiven
4 Forschung im Kontext zugeschriebener geistiger Behinderung
4.1 Geschichtliche Entwicklung der Forschung im Kontext zugeschriebener geistiger Behinderung
4.2 Disability Studies
Historische Wurzeln und Kernfragen der Disability Studies
Disability Studies im Kontext zugeschriebener geistiger Behinderung
4.3 Ansätze gemeinsamen Forschens
Einfluss qualitativer Sozialforschung
Einfluss gesellschaftspolitischer Entwicklungen
Partizipative Forschungsansätze – eine Auswahl
4.4 Inklusionssensible Hochschule – Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung als Akteurinnen* im tertiären Bildungsbereich
Best-Practice-Beispiele
5 Fazit und Perspektiven: Disziplinäre Kernfragen einer Pädagogik der Verbesonderung
5.1 Dekonstruktion, Rekategorisierung und die disziplinäre Verortung einer verbesondernden Pädagogik
5.2 Zur Rolle der Subjekte: die Disziplin als »Interessensvertretung« und »Wissenslieferantin* für Inklusion«?
Teil II Professionsentwicklung und Konzepte
1 Pädagogische Leitkonzepte
1.1 Normalisierung. Historische Entwicklung
Normalität, Normativität und Normalismus
Kritische Reflexion des Normalisierungsanspruchs vor dem Hintergrund inklusiver Wertvorstellungen
1.2 Selbstbestimmung und Empowerment
1.3 Exkurs: Assistenz(verhältnisse)
1.4 Partizipation und Teilhabe
1.5 Exkurs: Leichte Sprache im Kontext von Partizipation und Barrierefreiheit
1.6 Integration und Inklusion
2 Diagnostik
2.1 Ethische Fragen im Bereich der Diagnostik
Anerkennung
Umgang mit Kategorien
Konsequenzen von Etikettierungsprozessen
(Selbst)Reflexion /Verantwortung
2.2 Diagnostik des ›Förderschwerpunktes geistige Entwicklung‹
2.3 Zum Dilemma der Intelligenzdiagnostik
2.4 Ansätze einer prozessorientierten dialogischen Diagnostik
Partizipatorische pädagogische Diagnostik
Dialogisch-systemische Diagnostik
Verstehende rehistorisierende Diagnostik
Individualpädagogische Diagnostik
2.5 Bedeutung einer Diagnostik im Kontext von Inklusion
3 Bildung
3.1 Grundverständnis von Bildung
3.2 Zum Risiko des Bildungsreduktionismus
3.3 Zur transitiven Dimension von Bildung
3.4 Zur reflexiven Dimension von Bildung
3.5 Zusammenfassende Gedanken zu Bildungsfragen und -perspektiven
4 Förderung, Therapie und Pflege
4.1 Förderung und Förderkonzepte
4.2 Die Bezugsprofessionen Medizin, Therapie und Pflege
Medizin
Therapie
Pflege
4.3 Professionelle Kooperation
Interprofessionalität und Kooperation
Kokonstruktion
Transdisziplinäre Zusammenarbeit
4.4 Exkurs: Schmerzen als interprofessionelle Herausforderung für Medizin, Pflege, Therapie und Pädagogik
4.5 Exkurs: Herausforderndes Verhalten im Kontext interprofessioneller Vernetzung und Kooperation von Pädagogik, Psychiatrie und Therapie
5 Fazit und Perspektiven: Spannungsfelder und Reflexionsanforderungen an die Profession einer verbesondernden Pädagogik
5.1 Flexinormalistische Reflexionsnotwendigkeit – zum Spannungsfeld der (De)Kategorisierung und Dekonstruktion in der pädagogischen Praxis
5.2 Subjektorientiertung als Kernaspekt im Kontext von Interprofessionalität
Teil III Lebensbereiche und institutionelle Strukturen
1 Vorschulischer Bereich. 1.1 Eltern und Familie
1.2 Frühförderung. Allgemeines
Prinzipien der Frühförderung
Arbeitsweisen in der Frühförderung
Förderung und Therapie in der Frühförderung
Elternarbeit in der Frühförderung
1.3 Kindertagesstätten
Förderung und Therapie in der inklusiven/integrativen Kindertagesstätte
Übergang in die Schule
2 Schule
2.1 Zur Entwicklung verbesondernder Schulstrukturen
2.2 Differente Schulsettings - von der Segregation zur inklusiven Beschulung?
2.3 Zur Rolle von Schulbegleitung
2.4 Ziele des (Fach)Unterrichts
2.5 (Fach)didaktische Ansätze und Unterrichtsprinzipien
3 Beruf
3.1 Berufliche Bildung
3.2 Angebote beruflicher Teilhabe. Werkstatt für behinderte Menschen und die Möglichkeit eines Außenarbeitsplatzes
Andere Leistungsanbieter nach Bundesteilhabegesetz
Allgemeiner Arbeitsmarkt und Inklusionsbetriebe
3.3 Akteurinnen* der beruflichen Integration
Integrationsfachdienst (IFD)
Integrationsamt
Bundesagentur für Arbeit
Einzelne Maßnahmen der beruflichen Integration. Arbeitsassistenz
Unterstützte Beschäftigung
Budget für Arbeit
3.4 Reflexion der beruflichen Teilhabesituation
4 Wohnen
4.1 Strukturelle Dilemmata zur Wohnsituation
4.2 Differente Wohnangebote
Leben in (Herkunfts)Familien
Leben in stationären Wohneinrichtungen
Ambulant unterstütztes Wohnen
Inklusives und sozialraumorientiertes Wohnen
4.3 Unterstützungsleistungen für selbstbestimmtes inklusionsorientiertes Wohnen
5 Freizeit
5.1 Teilhabesituation von Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung
5.2 Selbstbestimmte Freizeit und persönliche Assistenz
6 Alter
6.1 Älterwerden und alt sein
6.2 Alter und Krankheit
6.3 Übergang in den Ruhestand – Bildung im Alter
6.4 Wohnen im Alter
6.5 Sterben, Tod und Trauer
7 Fazit und Perspektiven: Reflexionen von Verbesonderung im Kontext von Institutionsentwicklung und differenten Lebensbereichen
7.1 Zur Relevanz der Frage nach ReInstitutionalisierung oder DeInstitutionalisierung
7.2 Subjekt-Perspektiven auf (De)Kategorisierungsrisiken im Bereich der Institutionalisierung
Literaturverzeichnis
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Die Autorinnen
Dr.in Anne Goldbach, Dr.in Mandy Hauser, Dr.in Helga Schlichtung und Prof.in Dr.in Saskia Schuppener sind Wissenschaftlerinnen im Bereich der Pädagogik im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig.
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»Subjektivität kann als Synthese von Individualität und Identität aufgefasst werden« und »entsteht immer im Kommunikationszusammenhang, in dem das Subjekt anderen Subjekten begegnet« (ebd., 47). Im mitmenschlichen Aufeinanderangewiesensein (vgl. Adorno 1956) verkörpert Subjektivität als Selbstgefühl und Selbstwahrnehmung eine Grundannahme menschlicher Entwicklung: Alle »Individuen erleben sich selbst als mit bestimmten Bedürfnissen und Empfindungen ausgestattete Wesen« (Scherr 2013, 32).
Sowohl aus philosophischer als auch aus entwicklungspsychologischer Perspektive geht es in diesem Zusammenhang auch immer um eine Anerkennung von Unvollkommenheit und Imperfektion als Kennzeichen von Subjektivität, die wir als zentral erachten im Kontext konstituierender Faktoren der Zuschreibungsdiagnose Geistige Behinderung o. a.
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