Einmal und nie wieder
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Anno Dazumal. Einmal und nie wieder
Die Entführung
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Das Drama
Der Prozeß
Die Wende?
Eine neue Wendung
Das Unheil, äh, Urteil
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Отрывок из книги
Titel
Die Entführung
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„Der regt mich auf mit seinem Gebimmel“, bekannte Jörg, als er mal wieder von Klein gestört wurde. Also machte er sich auf den Weg zu dessen Zimmer. „Na endlich! Ich erwarte in Zukunft, daß ich nicht so lange klingeln muß“, stellte Klein klar. „Immer langsam reiten. Noch bin ich hier der Hausherr.“ „Aber ich bin hier das Opfer und ich bin viel mehr Geld wert als sie.“ „Richtig. Allerdings schweben Sie auch in viel größerer Gefahr. Was gibt es denn jetzt schon wieder?“ „Ich habe hier ein paar Briefe und die sollen Sie aufgeben.“ „Her damit! Geben Sie mir mal den Kugelschreiber da drüben, damit ich die Dinger gleich zensieren kann. Also, was haben wir denn da? Geschäftliches, das interessiert mich nicht, ein neues Testament, das interessiert mich auch nicht, da ich nicht annehme, daß Sie mich als Haupterben einsetzen werden.“ „Woher wollen Sie das wissen? Sie hätten immer noch größere Chancen als meine Frau.“ „Na immerhin. Ja was haben wir denn da? Einen Brief an Amnesty International. So haben wir aber nicht gewettet. Wieso wenden Sie sich an eine Menschenrechtsorganisation?“ „Ich habe nur meine Mitgliedschaft gekündigt. Ich habe gedacht, die würden sich um mich kümmern, wenn ich mal entführt werde. Obwohl, vielleicht wissen die noch gar nichts von meiner Entführung.“ „Das können Sie schwer vergessen. In allen Zeitungen wird bereits darüber berichtet und außerdem war es im Fernsehen auch schon zu sehen.“ „Und das stört Sie nicht? Ich meine, welcher Entführer hat schon ein Interesse, daß etwas von seiner Tat an die Presse gelangt?“ „Na ich natürlich. Ist doch toll, wenn man mal bekannt wird. Sie brauchen sich auch nicht beschweren. Schließlich stehen ja Sie im Mittelpunkt, sind sozusagen der Star.“ „Nicht schlecht. Damit kann ich mich anfreunden. Also schlage ich vor, daß ich noch ein bißchen länger bei Euch bleibe, damit ich Kultstatus erreiche.“ „Nein, Herr Klein, das würden unsere Nerven nicht mitmachen. Außerdem finde ich das ja toll, daß da alles in der Zeitung steht, weil ich dann genau weiß, was die Polizei vorhat.“ „Darauf kommt es doch gar nicht an. Nicht die Polizei ist Ihr Feind, sondern die Presse.“ „Unsinn! Die Presse ist lieb, die würde keinem Entführer was zuleide tun, weil der die Auflage steigert. Eins sag ich Ihnen: Es gibt sicher einige Schmierblätter, die sogar eine Entführung inszenieren würden, um damit Leser anzulocken.“ „Kann schon sein. Aber trotzdem verstehe ich Sie nicht.“ „Dann muß ich halt etwas lauter sprechen!“ rief Jörg. „Nein, das meinte ich nicht, mir platzt gleich das Zwerchfell. Ich verstehe nicht, warum Sie sich freuen, daß Sie in den Medien auftauchen.“ „Moment mal, soviel ich weiß, tauche ich darin noch nicht auf, das wäre schon etwas zu früh. Nein, die Presse macht vieles leichter. Angenommen wir würden verhaftet werden, was ich mir ja überhaupt nicht vorstellen kann, nachdem wir so hervorragend gearbeitet haben, dann könnten wir vor Gericht unser Leid klagen mit den vielen Schulden und eines steht fest: Danach würden uns viele Leute verstehen, denn in Deutschland gehört es anscheinend zur Pflicht, daß man Schulden hat, so daß möglicherweise auch der Richter Verständnis hätte und uns ein paar Jahre Knast ersparen würde.“ „Lächerlich, diese Vorstellung! Haben Sie eine Ahnung! Wenn Sie im Knast landen, dann kommen Sie die nächsten zehn Jahre nicht mehr raus.“ „Dazu muß es ja nicht kommen. Also, wir brauchen eigentlich nur noch das Geld und dann ist die Sache bereits erledigt. Ich habe da auch schon einen tollen Plan“, bemerkte Jörg, bevor er aufstand um zu gehen. „Bringen Sie mir bitte wenigstens ein paar Zeitungen und geben Sie die Briefe auf! Ach ja, ein Fenster hätte ich auch gern.“ „Das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal. Frechheit, sind wir hier im Werbefernsehen, oder was? Seien Sie froh, daß Sie kein Fenster haben! So kommen Sie nicht in Versuchung zu fliehen. Ich werde mich jetzt um die Lösegeldübergabe kümmern und danach schau ich mal wieder bei Ihnen vorbei.“ „Aber daß mir Ihre Frau ja nicht das Mittagessen vergißt. Übrigens, das Frühstück war auch nicht das Wahre.“ „Na, Hauptsache es war was zu essen.“ „Da bin ich mir nicht sicher“, sagte Klein.
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