Das Harfenmädchen
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Anny von Panhuys. Das Harfenmädchen
Das Harfenmädchen
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Отрывок из книги
Frauenroman von Anny v. Panhuys
Langsam setzte sie ihren Weg fort, und mit leicht geröteten Wangen und frohklaren Augen betrat sie das niedrige Lehrerhaus, um das sich rotes Weinlaub wie ein purpurnes, dickgesponnenes Netz legte.
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Da fachte das junge Mädchen mit zitternder Hand ein Streichholz an und sah bei dem unsicheren kleinen Schein, daß die Harfe gegen das Klavier gefallen war. Sie selbst hatte sie wohl vorhin ungeschickt fortgestellt. Mit wehem Lächeln rückte sie das geliebte Instrument fest und sicher an seinen Platz. Hatte sie doch beinahe gemeint, der Vater hätte ihr vorhin Antwort gegeben auf ihre verzweifelte Frage, warum er sie so früh verlassen. Sie schob ihre Wange gegen die Umrahmung der Harfe, und durch ihren schmerzenden Kopf flog der Gedanke, was nun werden, wie sie der Mutter und sich helfen sollte. Und sie dachte dabei, welchen Rat ihr wohl der Vater in ihrer Not gegeben haben würde.
Sie stand mit geschlossenen Augen, und dennoch war es ihr, als sähe sie plötzlich die schlanke Gestalt des Vaters dicht vor sich hintreten. Deutlich glaubte sie sein schmales, durchfurchtes Gesicht zu erblicken, und die kindlich guten Augen unter dem fast noch dunklen Scheitelhaar, dessen Spitzen silbern schimmerten und an den Schläfen in schneeweißen Fäden verliefen. Ernst und doch voll unendlicher Milde schauten sie die lieben blauen Augen an, und ihr war es, als ob die schmalen, blassen Lippen sprachen: Über alles die Pflicht!
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