Geschichte der abendländischen Philosophie

Geschichte der abendländischen Philosophie
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Описание книги

Diese Philosophiegeschichte setzt neue Maßstäbe! Anthony Kenny ist in seinem vierbändigen Werk etwas gelungen, wonach man im deutschen Sprachraum vergeblich sucht: eine ohne Vorkenntnisse verständliche, ja sogar unterhaltsam geschriebene Philosophiegeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Der renommierte britische Philosoph erzählt die abenteuerliche Geschichte der Philosophie explizit aufbereitet für einen breiten Leserkreis. Dabei gelingt es ihm meisterlich, nicht nur Philosophen sowie relevante Themen und Fragen vorzustellen, sondern er verbindet gekonnt die Darstellung der Ereignisgeschichte und einzelner Denker mit einer Erläuterung der Problemgeschichte und philosophischen Argumentation. So bekommt der Leser nicht nur einen fundierten historischen Überblick, sondern kann Themen auch durch die Jahrhunderte hindurch verfolgen. Mehr als nur ein Geheimtipp, ist diese neue, zeitgemäße Philosophiegeschichte längst auf dem Weg zum Standardwerk. Mit vielen Abbildungen, Zeittafeln, Bibliographie und Register. Band 2 behandelt die Philosophiegeschichte des Mittelalters.

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Anthony Kenny. Geschichte der abendländischen Philosophie

Geschichte der abendländischen Philosophie

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Impressum

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Inhalt

Einführung

1 — Philosophie und Glaube: Von Augustinus bis Maimonides

Augustinus über Geschichte

Die zwei Staaten des Augustinus

Die Tröstungen des Boethius

Die griechische Philosophie der Spätantike

Philosophie im karolingischen Reich

Muslimische und jüdische Philosophen

Avicenna und seine Nachfolger

Anselm von Canterbury

Abelard

Averroes

Maimonides

2 — Die Scholastiker: Vom zwölften Jahrhundert bis zur Renaissance

Robert Grosseteste und Albertus Magnus

Der heilige Bonaventura

Thomas von Aquin

Die Nachwirkung Thomas von Aquins

Siger von Brabant und Roger Bacon

Duns Scotus

Wilhelm von Ockham

Die Rezeption von Ockhams Schriften

Die Oxforder Calculatoren

John Wyclif

Außerhalb der Grenzen von Paris und Oxford

Platonismus in der Renaissance

Aristotelismus in der Renaissance

3 — Logik und Sprache. Augustinus über die Sprache

Die Logik von Boethius

Abelard als Logiker

Die Logik der Ausdrücke im 13. Jahrhundert

Aussagen und Syllogismen

Thomas von Aquin über Denken und Sprache

Analogie und Univozität

Modistische Logik

Ockhams Sprache des Geistes

Wahrheit und logisches Schließen bei Ockham

Walter Burley und John Wyclif

Die dreiwertige Logik von Löwen

4 — Erkenntnistheorie. Augustinus über Skeptizismus, Glaube und Wissen

Augustinus über göttliche Erleuchtung

Bonaventura über Erleuchtung

Thomas von Aquin über die Begriffsbildung

Thomas über Glauben, Erkenntnis und Wissenschaft

Die Erkenntnistheorie von Duns Scotus

Intuitive und abstraktive Erkenntnis bei Ockham

5 — Physik. Augustinus über die Zeit

Philoponos, ein Kritiker des Aristoteles

Naturphilosophie im 13. Jahrhundert

Aktuale und mögliche Unendlichkeit

6 — Metaphysik

Avicenna über Sein, Wesen und Existenz

Thomas von Aquin über Wirklichkeit und Möglichkeit

Die Metaphysik von Duns Scotus

Ockhams reduktionistisches Programm

Wyclif und der Determinismus

7 — Geist und Seele

Augustinus über das innere Leben

Augustinus über den Willen

Der aktive Intellekt im islamischen Denken

Avicenna über Intellekt und Einbildungskraft

Die Psychologie von Averroes

Thomas von Aquin über die Sinne und den Intellekt

Thomas von Aquin über den Willen

Scotus gegen Thomas

Ockham gegen Scotus

Pomponazzi über die Seele

8 — Ethik. Augustinus über das glückliche Leben

Augustinus über Lügen, Mord und Sex

Abelards Ethik der Intention

Die Ethik Thomas von Aquins

Thomas von Aquin als Moralist

Scotus über göttliches Recht

Die Ethik Ockhams

9 — Gott. Augustinus’ Gott

Boethius über göttliche Voraussicht

Die negative Theologie von Eriugena

Islamische Argumente für die Existenz Gottes

Anselms Gottesbeweis

Allmacht bei Damiani und Abelard

Grosseteste über Allwissenheit

Thomas von Aquin über Gottes ewiges Wissen und seine Macht

Thomas von Aquins Beweise für die Existenz Gottes

Duns Scotus’ metaphysischer Beweis eines unendlichen Wesens

Scotus, Ockham und Valla über göttliche Voraussicht

Die belehrte Unwissenheit Nikolaus’ von Kues

Zeittafel

Siglen und Abkürzungen

Bibliografie

Liste der Abbildungen

Register

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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Anthony Kenny

Band I – Antike

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Eriugena war einer der originellsten und ideenreichsten Denker des Mittelalters. Er baute die Ideen seiner griechischen Quellen in ein System ein, dass er allein erdacht hatte. Er ist nicht leicht zu lesen, doch sein Text kann den Leser fasziniert in seinen Bann ziehen. Er hat eine fanatische Liebe für Paradoxa: Wann immer er einen Satz schreibt, kann er es kaum abwarten, im nächsten Satz sein Gegenteil zu behaupten. Mit großem Scharfsinn und Einfallsreichtum gelingt es ihm oft zu zeigen, dass die beiden scheinbaren Gegensätze so verstanden werden können, dass sie vereinbar sind. Doch manchmal bringt ihn sein eigensinniger Verstand dazu, reinen Unsinn zu behaupten, wie in folgendem Satz: „In der Einheit sind alle Zahlen gleichzeitig beieinander, und keine Zahl geht einer anderen voran oder folgt ihr, da alle eins sind.“ (Periph. 3. 66)

Obwohl Eriugena ständig die Bibel zitiert, steht sein System dem heidnischen Neuplatonismus näher als dem traditionellen christlichen Denken, und es ist nicht verwunderlich, dass sein Buch Über die Natur schließlich von der kirchlichen Lehrautorität verworfen wurde. Im Jahre 1225 befahl Papst Honorius III., alle noch vorhandenen Kopien des Werkes nach Rom zu schicken und dort zu verbrennen. Die Legendenbildung verfuhr jedoch freundlicher mit ihm. Man erzählte oft die Geschichte, dass Karl der Kahle ihn während des Abendessens gefragt haben soll: „Was trennt einen Schotten (scot) von einem Säufer (sot)?“, worauf er die Antwort erhalten haben soll: „Nur dieser Tisch.“ Außerdem gab es eine Zeit, in der die Universität Oxford ihn (obwohl es wenig plausibel war) als ihren Gründer verehrte.15

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