Kognitive Kybernetik
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Anton Reutlinger. Kognitive Kybernetik
Einführung
Physikalische Kybernetik
Technische Kybernetik
Kognition und Zeichen
Kognitive Kybernetik
Rückwirkung und Rückkopplung
Daten- und Signalvergleiche
Redundanz im Überfluss
Navigation zur Zielerreichung
Kybernetik, Psychologie und Rationalität
Körper und Geist
Über den Ursprung von Sprache
Gedanken zur Ethik
Kybernetischer Naturalismus
Natur- und Lebenswissenschaft
Nachwort
Zusammenfassung
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Einführung
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Die Welt, die wir wahrnehmen, ist nicht die Welt, die ist. Es gibt viele mögliche Anschauungen der Welt. Unsere sinnliche Erfahrung ist nur eine davon, eine andere ist die wissenschaftlich-rationale Repräsentation. Die Sinneseindrücke aus der Welt werden irreversibel in Nervensignale umgewandelt, nicht als Kopie oder visuelle Repräsentation, sondern als Transformation, die wir nicht kontrollieren können und noch nicht mal vollständig verstehen. Alles was wir wahrnehmen, ist in Wirklichkeit sinnesgeleitete Fiktion, oder Konstruktion unseres Erkenntnisapparates mit dem Resultat einer inneren Weltbeschreibung. Eine Abbildung repräsentiert die Welt, wie wir sie wahrnehmen und erkennen, ein sprachliches Zeichen oder ein Symbol repräsentiert sie, wie wir sie verstehen und deuten. Willkürlich ausgehend von einer Welt physikalischer Atome als kleinste wahrnehmbare Einheit und als annähernd unveränderliche "Präformation", besteht die Welt aus Strukturen von Atomen, die wir gelegentlich über die Sinne wahrnehmen, einschließlich unser Selbst als Gegenständlichkeit. Die mittels elektrischer Ladungen auf ein technisches Gerät wirkenden Elektronen sind dieselben Elektronen, die im Atomverbund mittels der Reflexion von Licht auf unsere Augen einwirken. Das Fenster dessen, was wir wahrnehmen können, ist eng begrenzt auf Strukturen bestimmter Ausdehnung, bestimmter Entfernung, bestimmter Bewegung, bestimmter Lebensdauer, bestimmter Eigenschaften und Verhaltensweisen. Das Fenster ist letztlich begrenzt durch unsere eigene Lebenszeit. Die Strukturen sind in ihrer Abgrenzung und Gestalt nicht eindeutig und nicht unveränderlich, weil sie gemäß den physikalischen Gesetzen in unterschiedlicher Art und Weise beständig aufeinander einwirken, so dass Strukturen von Strukturen erkennbar werden. Die innere Beschreibung der Strukturen wird bestimmt von den Prägungen unseres Wahrnehmungs- und Erkenntnisapparates, die sich als Schablonen der Wahrnehmung im Verlauf der Evolution sowie der individuellen frühkindlichen Entwicklung für die Bewältigung unseres Lebens gebildet haben, von Deutungen, die wir ihnen auf Grund kulturellen Erbes und aus eigener Erfahrung zuordnen, und von Zweckmäßigkeiten für unser Leben, zur Erhaltung unserer eigenen Struktur.
Die Welt ist eine Menge von uns umgebender physikalischer Strukturen, die wir auf Grund ihres regelhaften Verhaltens, wie der Gleichmäßigkeit ihrer Gestalt, ihrer Eigenschaften und ihrer Bewegungen, als Formen und Zeichen einer Wirklichkeit erkennen können, über die wir Erfahrungen sammeln, denen wir Bedeutung zuordnen wenn wir sie verstehen, auf die wir selber als physische Struktur interaktiv und reflexiv einwirken und deren irreversible und periodische Veränderungen wir als Zeit deuten.
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