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Arik Brauer. Die Farben meines Lebens
ARIK. BRAUER
Vorwort zur Neuausgabe
Simche und die Wölfe
Die Mutter
Bericht eines Nasenbären
Aus dem Liederzyklus „Wien 1945“
Das Viererhaus
Aus dem Liederzyklus „Brauer Liedermappe“
Vater Wanz
Der Chef
Die Hausmeisterin
Aus dem Liederzyklus „Motschkern is gsund“
Der Surmi sui
Aus dem Liederzyklus „Brauer Liedermappe“
Liebeslied
Komm zur Waffen-SS
Die Tischlerei im Tempel
Das Dummerl
Die Panzerfaust
Aus dem Liederzyklus „Wien 1945“
Aus dem Liederzyklus „Wien 1945“
Völker, hört die Signale
Aus dem Liederzyklus „Von Haus zu Haus“ KOMMUNE, ACH KOMMUNE
Die singenden Holzfäller
Die Akademie-Zentauren
Die Sudetendeutsche
Berg Heil
Kunsthandel mit Glockenmenschen
Aus dem Liederzyklus „Von Haus zu Haus“ UNTER DER BRUCKN
Die Sklavin
Ein Vater aus Kärnten
Vom Raimund Theater nach Israel
Aus dem Liederzyklus „Poesie mit Krallen“ DER OVERKILL
Familie Dahabani
Paris, je t’aime
Aus dem Liederzyklus „Von Haus zu Haus“
Berichte aus der Gebärmutter
Die Fruchtbarkeitsgöttin
Die Macht der Lieder
Aus dem Liederzyklus „Brauer Liederbuch“ DIE JAUSE
Wie baut man ein Haus im Morgenland?
Die 68er
Aus dem Liederzyklus „Alles, was Hügel hat, fliegt“ JA, JA DIE FREIHEIT
Amerika
Ein Beduine erzählt
Die Vollversammlung
Aus dem Liederzyklus „Poesie mit Krallen“
Aus dem Liederzyklus „Poesie mit Krallen“ ALLE STERNE TRAGEN ZACKEN
Wir wird man ein Ölgemälde?
Der Flüchtling
Familienzwist
Die Wiener Schule des phantastischen Realismus auf Reisen
La Flute
Die Ritter von der Stopfenreuth
Aus dem Liederzyklus „Poesie mit Krallen“ ATOMMÜLL
Bericht einer Qualle
Guten Tag, Herr Professor
Bericht einer Krähe
Architektur, wohin?
Aus dem Liederzyklus „Poesie mit Krallen“ WER FLÜSTERT MIR INS OHR?
Bericht eines Murmeltiers
Das Großväterseminar
Das Haus unter der Blutbuche
Aus dem Liederzyklus „Geburn für die Gruabn“
Das Steinzeitgenie
Aus dem Tagebuch einer Kaulquappe. 1. Tag
2.Tag
3. Tag
4. Tag
5. Tag
6. Tag
7. Tag
Inhaltsverzeichnis
Отрывок из книги
ARIK BRAUER
Die Farben meines Lebens
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Bald darauf klopfte jemand an die Tür und herein kam ein blutjunger Tatar, der mit Applaus empfangen wurde. Er hatte rohe Kartoffeln mitgebracht, die in einem Rest von Margarine gebraten wurden. Nach dieser frugalen Mahlzeit wurden alle russischen Lieder gesungen, die man vom Vater gelernt hatte. Es war eine grandiose Siegesfeier, und als eine Granate knapp über dem Fenster das Haus aufriss, zuckte der Russe nicht einmal mit der Wimper.
Einige Tage später, als die Front schon am Donaukanal war, kamen endlose Reihen von Russen mit Pferdefuhrwerken. Diese Soldaten hatten keine Schlitzaugen, waren aber oft völlig besoffen. Als im Haus Nr. 4 das Haustor aufgebrochen wurde und jemand laut brüllte: „Frau, Frau!“, versteckte sich Lena in der Bettlade und die Mutter verschwand in dem mit Müll vollgerammelten Kabinett der Nachbarin. Ein Russe taumelte ins Zimmer, fiel aufs Bett und begann sogleich zu schnarchen. Es bestand kein Zweifel, dass Lena ersticken würde, ehe der Russe seinen Rausch ausgeschlafen haben würde. Wenn ich, der Nasenbär, schon damals existiert hätte, wäre es dem Besoffenen schlecht ergangen, denn wenn die Ehre seiner Menschin in Gefahr ist, wird der echte Nasenbär zur Eierschleifmaschine. Der Russe wurde im Traum offensichtlich von einem riesigen Nasenbären gejagt, denn er wälzte sich unruhig hin und her, fiel vom Bett, kotzte den Boden voll und taumelte seines Weges.
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