Stadtwanderführer Stuttgart
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Arndt Spieth. Stadtwanderführer Stuttgart
Stadtwanderführer Stuttgart
Impressum
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Inhalt
Übersichtskarte
Legende
Einleitung
Stuttgart Süd. Tour 1: Jugendstil und Naturoase
Tour 2: Altbauparadies und stille Winkel pur
Tour 3: Täler, Höhen, Weitblicke
Tour 4: Höhenrausch
Stuttgart West/Nord. Tour 5: Aussichtsparadies und Villenträume
Stuttgart Mitte/Nord. Tour 6: Höhenflug und Planungsfieber
Stuttgart Nord. Tour 7: Parks, Gleise und Avantgarde
Stuttgart Botnang. Tour 8: Wälder, Seen und Schlösschen
Stuttgart Botnang. Tour 9: Im Osten viel Schönes
Stuttgart Wangen/Hedelfingen. Tour 10: Wein, Wandel, Gartenkneipen
Stuttgart Sillenbuch. Tour 11: Eichen, Fernsicht, Revoluzzerparadies
Stuttgart Münster. Tour 12: Bunker, Wallfahrt, Segelspaß
Stuttgart Untertürkheim. Weinromantik pur
Stuttgart Obertürkheim. Tour 14: Ausblicke, Höhenzüge, Weinidyll
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Arndt Spieth
14 neue Touren von der City ins Grüne
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Osteria La Stella, Auf dem Haigst 46 (Tel. 76 21 81), www.osteria-lastella.de: Gutes italienisches Restaurant am Haigst mit schönen Gasträumen und Biergarten. Montag Ruhetag.
Unsere Tour beginnt am belebten Marienplatz, dem eigentlichen Herz des Stuttgarter Südens. Wir wenden uns nach Nordosten und folgen der Tübinger Straße links des Kaiserbaus. Wie der Marienplatz ist auch sie mit ihren fast schon legendären Kneipen und Lokalen in schmucken Gründerzeitbauten Teil des beliebten Ausgehviertels. In der Römerstraße halten wir uns rechts und queren weiter oben die stark frequentierte Hauptstätter Straße. Beim imposanten Bau der 1910 von Theodor Fischer geplanten Heusteigschule erreichen wir den bezaubernden Theodor-Fischer-Platz. Mit seinen großen Bäumen, den schönen Hausfassaden und Straßenzügen ist der selbst Stuttgartern oft unbekannte Platz eine wunderbare Oase der Ruhe in der Großstadt und bildet einen deutlichen Kontrast zum quirligen Marienplatz. Weiter geht‘s bergauf durch die Römerstraße. Wir gelangen in einen weiteren bestrickenden Winkel im Süden. Vorbei am Heusteigfriedhof erreichen wir bald die im Jugendstil erbaute Markuskirche (1) – mit dem Pfarrhaus, den Bäumen und einem kleinen Türmchen ein malerisches Ensemble. Das wunderbar erhaltene Gotteshaus wurde 1906/08 vom bekannten Kirchenbaumeister Heinrich Dolmetsch entworfen und ist mit seinem Mix aus Jugendstil-, Barock- und Renaissance-Elementen außen wie innen ein außergewöhnliches Stuttgarter Kulturdenkmal. Auch politisch ist die Markuskirche bedeutend, denn hier wurde 1945 durch Martin Niemöller sowie die Landesbischöfe Würm und Dibelius das Stuttgarter Schuldbekenntnis verfasst, das erstmals eine Mitschuld der Kirchen am Nationalsozialismus formulierte. Mehr dazu erfährt man im Inneren der tagsüber geöffneten Kirche. Wir spazieren am Markusplatz geradeaus weiter, queren die Filderstraße und halten uns kurz rechts. Es geht weiter durch die lauschige Pelargusstraße und vorbei an zwei beliebten Restaurants. Oben in der Liststraße angekommen, spazieren wir nach links und erreichen bald weitere herrliche Jugendstil- und Gründerzeitbauten. Als die Straße 1896 nach dem Reutlinger Ökonom Friedrich List benannt wurde, stand hier draußen noch kein einziges Haus. Ab 1900 ging es los und Handwerkerfamilien sicherten sich auf dem bisherigen Gartengelände ihre Baugrundstücke. Die meisten dieser schmucken Mehrfamilienhäuser mit Ladengeschäften im Erdgeschoss entstanden zwischen 1908 und 1914 und haben den letzten Weltkrieg und spätere Abrisswellen einigermaßen glimpflich überstanden. Besonders die Fassaden auf der linken Seite beeindrucken durch ihre vielgestaltigen Giebel, Türmchen, Erker und Balkönchen. Auf der rechten Seite hat vor einiger Zeit das Café List aufgemacht, heute neben dem bereits 1904 eröffneten Gasthof Lehen ein weiterer beliebter Treffpunkt im behaglichen Szeneviertel Lehen. Viele Bewohner kennen sich und trotz der großen Häuser ist hier Großstadtanonymität fast ein Fremdwort. Etliche kleine Geschäfte, behagliche Lokale und gesellige Hofflohmärkte im Sommer tragen viel dazu bei. Das mit den Märkten war ein Münchner Ideenimport, der sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut: Nachbarn misten gemeinsam ihre Keller und Dachböden – schwäbisch: „Bühnen“ – aus, und alte Schätze und Trödel wechseln einen Tag lang in den lauschigen Hinterhöfen den Besitzer: eine wunderbare Möglichkeit für Bewohner und Besucher, miteinander ins Gespräch zu kommen.
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