Wovon ein Mensch überzeugt ist, erscheint manchmal so felsenfest und unumstößlich wie ein Gebirgsmassiv. Dann aber bringt der unvermutete Lauf des Lebens diese innere Ordnung ungefragt durcheinander. Die Welt gerät ins Wanken, der Boden unter den Füßen trägt nicht mehr. Was gibt dann Halt? Was lässt noch hoffen? Der Theologe und Psychotherapeut Arnold Mettnitzer versucht aus der Fülle seiner Erfahrungen persönliche Überzeugungen herauszufiltern und diese auf ihre Alltagstauglichkeit hin zu überprüfen. Er warnt vor jeder Art gedanklicher Geiselhaft ewig gültiger Wahrheiten. Was ihn trägt, auf was er baut, was ihn hoffen lässt, findet er nicht in Lehrbüchern, sondern in der Schatzkammer persönlicher Erfahrungen. Dort wird ihm bewusst, wie sehr er Tag für Tag darauf angewiesen bleibt, anderen zu vertrauen, und wie wenig es oft braucht, dass dieses Vertrauen erschüttert wird. Was aber hält, trägt, ermutigt dann? Was bewahrt vor der Resignation? Fragen, die Mut machen, im Innersten danach zu suchen, was das Leben eines Menschen reich, einzigartig und unverwechselbar macht.
Оглавление
Arnold Mettnitzer. Was ich glaube
Anfang
Augustin
Begeisterung
Die Basis aller Begeisterung ist der richtige Geist
Beten
Benedikt und Ignatius
Blau
Carnuntum
Christine Lavant
Constantin Rudolf
Dädalus und Ikarus
Dankesrede anlässlich der Verleihung des Berufstitels „Professor“
Endlich angekommen
engel kommen selten allein
Wo Engel landen müssen
Essen mit Leib und Seele
Ende
Faden nach oben
Fasten! Bitte anschnallen!
Friedrich Heer
Frösche …
Fünf statt drei
Fürchte dich nicht!
Die Angst vor Nähe
Die Angst vor Verlust
Die Angst vor Veränderung
Gänse
Gelb
Grün
Geschenk des Herzens
Geschenk zur Hochzeit
Gott begreifen
Gott und der Mensch, sein Mitgestalter
Großvater
Heilige Schriften
Herzzeit
Hiob
Humor
Im falschen Zug
Inquisition als Hilfe für die Institution
Janus
Jennie
Johannes XXIII
Josef Winkler
Kardinal König
Kinderfragen
Klang der Stille
Labyrinth
Laurentiuskirche
Lehrer, wie wir sie uns wohl alle gewünscht hätten
Leihgabe auf Lebenszeit
Liesl und Hans
Lob der Bescheidenheit
Mahler
Mario
Milchmädchenrechnung oder himmlische Mathematik
Muße
Mutter Teresa
Narrenfreiheit
Nasreddin Hodscha
Neunundzwanzigster August Zweitausendfünfzehn
Not macht erfinderisch
Offene Grenze
Onkel Kajetan
Pranger
Problem
Politiker
Quellensucher
Rechnitz
Roermond
Romero
Rot
Secession
Segnen
Spiritualität und Mystik
Über die Dörfer
Väter
Versöhnung statt Rache
Verdrehte Welt
Vier Siebe
Violett
Warten bis zur Ernte
Wiederentdeckung der Langsamkeit
Weihnachten
Weiß
Weltmaschine
Wunder
wwww. Mit wem ich wo in Wien wohne
Zwei Brüder
Zwischenzeilenleser
Zu guter Letzt
Anmerkungen
Zu den Bildern in diesem Buch
Inhalt
Отрывок из книги
Arnold Mettnitzer
Was ich glaube
.....
Der Trick in diesem cineastischen Meisterwerk besteht darin, dass ein Mensch, der das tägliche Geschwätz als vergeudete Zeit entlarvt und geschriebene Zeilen als eitles Machwerk brandmarkt, trotzdem beginnt, dagegen anzuschreiben, in der Hoffnung, dass von dem, was er da schreibt, ein Funke bleibt, der das Geschwätz überdauert. Er will nicht für die Ewigkeit schreiben, er will auf der Suche bleiben nach einem Wort, das in einem anderen Menschen mehr auszulösen vermag als die Ödnis des Bla, bla, bla.
Während ich das schreibe, kommt ein Brief, von einem, der mir in langen Gesprächen großes Vertrauen geschenkt hat. Seine Zeilen machen mich glücklich: „Ich denke oft an dich und an die Zeit, in der du mich unterstützt hast. Mein Weg war steinig, aber jetzt glaube ich auf dem richtigen Weg zu sein, und ich arbeite wieder mit Begeisterung und Hingabe. Ich habe mich von alten Wertvorstellungen losreißen und in neue hineinbegeben können. Dafür bin ich unendlich dankbar.“ Wie gesagt: Es sind die Worte, die wir im Vertrauen zueinander sprechen und miteinander tauschen, die den Gedanken Flügel verleihen und uns damit, wie es in einem Gedicht von Hermann Hesse heißt, „neuen Räumen jung entgegensenden“.