Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik

Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik
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Описание книги

Im ersten Teil behandelt Rosenberg die Epoche von 1871 – 1918. Aufgrund seiner Tätigkeit nach dem 1. Weltkrieg im Untersuchungsausschuss des Reichstags für die Ursachen des Deutschen Zusammenbruchs konnte er die Hauptakteure persönlich befragen und in heute nicht mehr zugängliches Material Einsicht zu nehmen. In diesem Teil wird vor dem Hintergrund der Wirtschaftsgeschichte die konfliktreiche Geschichte vom «Sozialistengesetz» bis zur «Burgfriedenspolitik» des Jahres 1914 und bis zum Ausbruch der Novemberrevolution beschrieben und analysiert. Der zweite Teil seines großen zeitgeschichtlichen Werks ,erstmals 1935 erschienen und in fast alle Weltsprachen übersetzt, gilt als Standardwerk über die Weimarer Republik. Auch hier ist die Authentizität maßgeblich, wenn ein Fachhistoriker von Rang eine Epoche beschreibt, in der er selbst gestaltend tätig gewesen ist.

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Arthur Rosenberg. Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik

Inhalt

Einleitung des Herausgebers

I. ENTSTEHUNG. DER WEIMARER. REPUBLIK. I. KAPITEL. Die gesellschaftlichen Kräfte unter Bismarck

II. KAPITEL. Verschärfung der inneren Konflikte unter Wilhelm II

III. KAPITEL. Weltkrieg und Burgfrieden

IV. KAPITEL. Die Diktatur des Generals Ludendorff

V. KAPITEL. Die Reichstagsmehrheit der Friedensresolution

VI. KAPITEL. General Ludendorff auf der Höhe seiner Macht

VII. KAPITEL. Der Zusammenbruch

ANMERKUNGEN

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL I

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL II

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL III

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL IV

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL V

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VI

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VII

II. GESCHICHTE. DER WEIMARER. REPUBLIK. I. KAPITEL. Nach dem 9. November

II. KAPITEL. Die Regierung der Volksbeauftragten

III. KAPITEL. Spartakus und Noske

IV. KAPITEL. Die Nationalversammlung in Weimar

V. KAPITEL. Der Kapp-Putsch

VI. KAPITEL. Die Zeit der katholischen Demokratie 1920–1922

VII. KAPITEL. Ruhrbesetzung und Inflation 1923

VIII. KAPITEL. Stabilisierung und Stresemann 1924–1928

IX. KAPITEL. Das Ende. 1928–1930

ANMERKUNGEN. ANMERKUNGEN ZU KAPITEL I

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL II

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL III

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL IV

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL V

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VI

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VII

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VIII

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL IX

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Arthur Rosenberg

Entstehung

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Indessen in der Tagespolitik ging alles so, wie Bismarck es wollte. Bei den Reichstagswahlen von 1887 errang das Bismarcksche Kartell der Konservativen und Nationalliberalen einen großen Erfolg. Bismarck hatte jetzt im preußischen Landtag wie im deutschen Reichstag eine ihm ergebene Mehrheit. Im Lande hatte er neben der großen agrarkonservativen Bewegung die bürgerlichen, regierungstreuen Nationalliberalen. Der Kampf gegen das Zentrum hatte seine Schärfe verloren, und die Gruppe Eugen Richters war in dieser Situation nicht gefährlich. Aber es blieben zwei andere Gefahren für das System Bismarcks: Die extremen Konservativen der Richtung Stöcker hatten sich zwar parteimäßig nicht selbständig gemacht. Sie hatten es nicht verhindern können, daß die offizielle konservative Partei die Kartellpolitik mitmachte. Aber sie blieben unversöhnt, und sie wurden 1888 beim Regierungsantritt Wilhelms II. am Hof eine Großmacht. Zweitens entwickelte die sozialdemokratische Arbeiterbewegung trotz aller Unterdrückungsmaßregeln eine solche Kraft, daß sie das ganze System Bismarcks gefährdete. Der Kampf gegen die Stöckergruppe und gegen die Sozialdemokraten hat in gegenseitiger Wechselwirkung zum Sturze Bismarcks geführt.

Die selbständige Klassenbewegung des deutschen Proletariats verbreitete sich in den siebziger und achtziger Jahren entsprechend der Aufwärtsentwicklung der deutschen Industrie. Die Sozialdemokratie kämpfte damals zunächst gegen die elende wirtschaftliche Situation der Arbeiter und entwickelte daneben das Programm politischer Machtübernahme, die Umwandlung Deutschlands in eine sozialistische Arbeiterrepublik. Bei dem geringen Prozentsatz der Sozialdemokraten innerhalb der deutschen Bevölkerung lag freilich damals das Endziel in weiter Ferne. Die Sozialdemokratie war bis 1887 im Reichstag kaum viel stärker als die polnische Nationalpartei. Putschistische Gewalttätigkeiten vermied die Sozialdemokratie vollkommen. Sie trieb ihre Propaganda im Rahmen der Gesetze. Mit den beiden Attentaten auf Wilhelm I. im Jahre 1878 hatte die Sozialdemokratie nichts zu tun. Die Vorbilder für jene Attentate lieferten die Aktionen der aktiven Anarchisten und der russischen Sozialrevolutionäre. Trotzdem benutzte Bismarck die durch die Attentate erzeugte Stimmung, um die sozialistische Bewegung unter ein Ausnahmegesetz zu stellen.

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