Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Arthur Rosenberg. Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik
Inhalt
Einleitung des Herausgebers
I. ENTSTEHUNG. DER WEIMARER. REPUBLIK. I. KAPITEL. Die gesellschaftlichen Kräfte unter Bismarck
II. KAPITEL. Verschärfung der inneren Konflikte unter Wilhelm II
III. KAPITEL. Weltkrieg und Burgfrieden
IV. KAPITEL. Die Diktatur des Generals Ludendorff
V. KAPITEL. Die Reichstagsmehrheit der Friedensresolution
VI. KAPITEL. General Ludendorff auf der Höhe seiner Macht
VII. KAPITEL. Der Zusammenbruch
ANMERKUNGEN
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL I
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL II
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL III
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL IV
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL V
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VI
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VII
II. GESCHICHTE. DER WEIMARER. REPUBLIK. I. KAPITEL. Nach dem 9. November
II. KAPITEL. Die Regierung der Volksbeauftragten
III. KAPITEL. Spartakus und Noske
IV. KAPITEL. Die Nationalversammlung in Weimar
V. KAPITEL. Der Kapp-Putsch
VI. KAPITEL. Die Zeit der katholischen Demokratie 1920–1922
VII. KAPITEL. Ruhrbesetzung und Inflation 1923
VIII. KAPITEL. Stabilisierung und Stresemann 1924–1928
IX. KAPITEL. Das Ende. 1928–1930
ANMERKUNGEN. ANMERKUNGEN ZU KAPITEL I
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL II
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL III
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL IV
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL V
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VI
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VII
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VIII
ANMERKUNGEN ZU KAPITEL IX
Отрывок из книги
Arthur Rosenberg
Entstehung
.....
Indessen in der Tagespolitik ging alles so, wie Bismarck es wollte. Bei den Reichstagswahlen von 1887 errang das Bismarcksche Kartell der Konservativen und Nationalliberalen einen großen Erfolg. Bismarck hatte jetzt im preußischen Landtag wie im deutschen Reichstag eine ihm ergebene Mehrheit. Im Lande hatte er neben der großen agrarkonservativen Bewegung die bürgerlichen, regierungstreuen Nationalliberalen. Der Kampf gegen das Zentrum hatte seine Schärfe verloren, und die Gruppe Eugen Richters war in dieser Situation nicht gefährlich. Aber es blieben zwei andere Gefahren für das System Bismarcks: Die extremen Konservativen der Richtung Stöcker hatten sich zwar parteimäßig nicht selbständig gemacht. Sie hatten es nicht verhindern können, daß die offizielle konservative Partei die Kartellpolitik mitmachte. Aber sie blieben unversöhnt, und sie wurden 1888 beim Regierungsantritt Wilhelms II. am Hof eine Großmacht. Zweitens entwickelte die sozialdemokratische Arbeiterbewegung trotz aller Unterdrückungsmaßregeln eine solche Kraft, daß sie das ganze System Bismarcks gefährdete. Der Kampf gegen die Stöckergruppe und gegen die Sozialdemokraten hat in gegenseitiger Wechselwirkung zum Sturze Bismarcks geführt.
Die selbständige Klassenbewegung des deutschen Proletariats verbreitete sich in den siebziger und achtziger Jahren entsprechend der Aufwärtsentwicklung der deutschen Industrie. Die Sozialdemokratie kämpfte damals zunächst gegen die elende wirtschaftliche Situation der Arbeiter und entwickelte daneben das Programm politischer Machtübernahme, die Umwandlung Deutschlands in eine sozialistische Arbeiterrepublik. Bei dem geringen Prozentsatz der Sozialdemokraten innerhalb der deutschen Bevölkerung lag freilich damals das Endziel in weiter Ferne. Die Sozialdemokratie war bis 1887 im Reichstag kaum viel stärker als die polnische Nationalpartei. Putschistische Gewalttätigkeiten vermied die Sozialdemokratie vollkommen. Sie trieb ihre Propaganda im Rahmen der Gesetze. Mit den beiden Attentaten auf Wilhelm I. im Jahre 1878 hatte die Sozialdemokratie nichts zu tun. Die Vorbilder für jene Attentate lieferten die Aktionen der aktiven Anarchisten und der russischen Sozialrevolutionäre. Trotzdem benutzte Bismarck die durch die Attentate erzeugte Stimmung, um die sozialistische Bewegung unter ein Ausnahmegesetz zu stellen.
.....