Essentielle Werke des Heiligen Athanasius, Band 1

Essentielle Werke des Heiligen Athanasius, Band 1
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Athanasius der Große, Patriarch von Alexandria und Kirchenvater, war der größte Verfechter des katholischen Glaubens zum Thema der Menschwerdung, den die Kirche je gekannt hat, und verdiente sich zu Lebzeiten den bezeichnenden Titel «Vater der Orthodoxie». Während die Chronologie seines Werdegangs noch immer größtenteils unbekannt ist, findet man das umfassendste Material für eine Darstellung der wichtigsten Leistungen seines Lebens in seinen gesammelten Schriften und in den zeitgenössischen Aufzeichnungen. Dieser Sammelband enthält die folgenden Schriften:
Schutzschrift an Kaiser Constantius Schutzschrift gegen die Arianer Rechtfertigung wegen seiner Entweichung Über die Beschlüsse der Synode von Nizäa Verteidigung der Lehre des heiligen Dionysius von Alexandrien

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Athanasius der Große. Essentielle Werke des Heiligen Athanasius, Band 1

INHALT:

Schutzschrift an Kaiser Constantius

Einleitende Notizen

Des hl. Athanasius Schutzschrift an Kaiser Constantius (Apologia ad Constantium) 1

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Fußnoten

Schutzschrift gegen die Arianer

Einleitende Notizen

Des hl. Athanasius Schutzschrift gegen die Arianer. 1

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Fußnoten

Rechtfertigung wegen seiner Entweichung

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Fußnoten

Über die Beschlüsse der Synode von Nizäa

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Fußnoten

Verteidigung der Lehre des heiligen Dionysius von Alexandrien

Einleitung

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Fußnoten

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Essentielle Werke des Heiligen Athanasius

Band 1

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Alle verlangten, es solle das Schreiben Deiner Gottesfurcht vorgezeigt werden. Denn das Wort des Kaisers allein hat wohl die gleiche Kraft wie seine Schrift, zumal wenn der, welcher es überbringt, Zuversicht hat und den Auftrag niederschreibt. Da sie aber weder bestimmt sagten, daß ein Auftrag vorhanden sei, noch ihre Forderung mir schriftlich zustellten, sondern in Allem wie aus eigenem Anrieb handelten, so schöpfte ich, ich gestehe es und sage es offen heraus, gegen sie Verdacht. Denn es waren viele Arianer in ihrer Gesellschaft, aßen mit ihnen gemeinsam und beriethen sich mit ihnen. Und sie handelten in keiner Sache offenherzig, sondern gingen damit um, wie sie mir Nachstellungen und Fallstricke bereiten könnten. Auch thaten sie Nichts wie im Auftrage des Kaisers, und sie verriethen selbst, daß sie von den Feinden sich bestimmen ließen. Das bewog mich um so mehr, von ihnen ein schriftliches Document zu verlangen, da ich wegen ihrer Unternehmungen und Pläne gegen sie Verdacht schöpfte. Zudem geziemte es sich nicht, daß ich, der ich mit einem so werthvollen Schreiben angekommen war, ohne ein Schreiben die Kirche verließ. Auf die Zusage des Syrianus hin kamen Alle in den Kirchen freudig und unbesorgt zusammen. Aber dreiundzwanzig Tage nach seiner Zusage dringt er mit Soldaten in die Kirche. Wir beteten wie gewöhnlich, das haben die gesehen, welche eindrangen, da wir die Vigilie für die bevorstehende Versammlung feierten. Es geschah aber in dieser Nacht, was die Arianer wollten und, bevor es eintrat, vorhergesagt hatten. Denn in ihrer Begleitung kam der Feldherr, und sie selbst waren die Lenker und Rathgeber bei diesem Überfall. Und das ist nicht unglaublich, gottesfürchtiger Kaiser! Denn es war kein Geheimniß, sondern ist überall verbreitet worden. Als ich nun den Überfall sah, ermahnte ich zuerst das Volk, sich zu entfernen, und entfernte mich dann nach ihnen auch selbst, indem Gott mich ihren Blicken entzog und führte. Auch das haben die gesehen, welche damals bei mir waren. Und von da an blieb ich allein, indem ich vorzugsweise bei Gott, dann aber auch bei Deiner Frömmigkeit mich zuversichtlich zu rechtfertigen hoffe, weil ich nicht das Volk im Stiche ließ und die Flucht ergriff, sondern der Überfall des Feldherrn mir Zeugniß gibt, daß ich vertrieben wurde, was Alle sehr befremdete. Denn er hätte entweder keine Zusage geben oder, wenn er sie gegeben hatte, dieselbe halten sollen.

Warum also faßten sie diesen Beschluß, oder warum unternahmen sie es, mit Hinterlist uns nachzustellen, da sie ja auch hätten befehlen und den Befehl schriftlich übergeben können ? Denn der Befehl des Kaisers flößt großes Zutrauen ein. Aber der Umstand, daß sie es geheim halten wollten, verstärkte den Verdacht, daß sie keinen Auftrag hatten. Wie war mein Begehren auch ungeziemend, wahrheitsliebender Kaiser? Wie sollte man nicht zugeben, daß eine solche Forderung von Seite eines Bischofs gerechtfertigt sei? Du weißt aus der Lesung der Schrift, welch große Verantwortung es für einen Bischof sei, die Kirche zu verlassen und sich um die Herde Gottes nicht zu kümmern. Denn die Abwesenheit der Hirten verschafft den Wölfen eine Gelegenheit, die Heerde zu überfallen. Darnach strebten eben die Arianer und alle übrigen Häretiker, daß es durch unsere Entfernung ihnen möglich würde, das Volk zur Gottlosigkeit zu verführen. Wenn ich also geflohen wäre, welche Rechtfertigung fände ich bei den wahren Bischöfen, und welche erst bei dem, der mir die Heerde anvertraut hat? Das ist aber der, welcher die ganze Erde richtet, der wahre König aller Dinge, unser Herr Jesus Christus. Wie hätte man nicht mit Fug und Recht die Vernachlässigung des Volkes mir zur Last gelegt? Hätte mich nicht Deine Gottesfurcht mit Recht tadeln und sagen können: Warum bist Du, da Du mit einem Schreiben angekommen warst, ohne Schreiben fortgegangen und hast das Volk verlassen? Hätte nicht auch das Volk selbst am Tage des Gerichtes mit Recht seine Vernachlässigung mir zur Last gelegt und gesagt: Unser Bischof hat uns verlassen, und wir waren vernachlässigt, da Niemand war, der uns ermahnte? Wenn sie das gesagt hätten, was hätte ich erwidern können? Diesen Tadel sprach ja Ezechiel auch gegen die Hirten im Alterthum aus.40 Auch der selige Apostel Paulus ermahnte uns alle, da er Dieß erkannte, in seinem Jünger: „Vernachlässige nicht die Gnade in Dir, welche Dir gegeben wurde bei der Handauflegung der Ältesten.“41 Da auch ich das fürchtete, so wollte ich nicht fliehen, sondern einen Auftrag erhalten, wenn es der Wille Deiner Gottesfurcht war. Aber ich erhielt nicht nur nicht, was ich mit Recht forderte, sondern wurde auch jetzt noch ohne Grund bei Dir angeklagt. Denn ich widersetzte mich weder dem Befehle Deiner Gottesfurcht, noch werde ich jetzt nach Alexandria zurückzukehren versuchen, bevor Deine Menschenfreundlichkeit das will. Und das erkläre ich im Voraus, damit die Ränkeschmiede nicht auch darin eine Gelegenheit finden, uns zu verleumden.

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