Отрывок из книги
VERLAG DIE WERKSTATT
1982-1987 ICH BIN HSV!
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Und schon sind wir unterwegs in das Zimmer meiner Schwester, die mal wieder nicht zu Hause ist. Wir borgen uns eine von ihren Aufnehmkassetten aus, schmeißen die in den alten Kassettenrekorder aus der Küche rein und hören erst mal, was drauf ist: „Och, das ist ja nur Chris de Burgh“, winke ich ab und Maik bewertet genauso fachmännisch: „Alter Hut!“ Und schon wenig später heißt es bei uns beiden: „Aufnahme läuft!“
Wie immer starten wir mit dem Bundesligazug, der auch beim NDR wöchentlich die Samstagnachmittagsbundesligasendung einläutet und den wir gekonnt und laut in das kleine Radiomikrofon hineinschmettern: „Düüüüü-düdel-düdel-düdel-düdel-düüüü – runter mit der Stimme! – DÜDÜ! – rauf mit der Stimme! – Düüüüü-düdel-düdel-düdel-düdel-düüüü – rauf mit der Stimme! – DÜDÜ! – nochmal rauf mit der Stimme!…“ Und so weiter, und während im Hintergrund Maik immer weiter, nun aber leiser, „düdel dü“ summen muss, melde ich mich direkt aus dem Studio: „Ja, meine Damen und Herren, der Bundesligazug, er rollt wieder! Herzlich willkommen zum ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga. Mein Name ist Günther Maletzko!“ Den finde ich ja besonders stark, weil er immer so super aus der Nase raus kommentiert. Und durch die Nase kündige ich auch die, wie es bei uns Fachmännern heißt, „Bundesliga-Paarungen“ an: „HSV gegen Werder, Bayern gegen Bielefeld…“ und so weiter und so fort. Aber bevor das mit den „Bundesliga-Paarungen“ losgehen kann, spielen wir „erst mal etwas Musik, meine Damen und Herren!“.
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