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»Soll das etwa bedeuten, daß Sie meinen Antrag ablehnen?« fragte der Herzog fassungslos.

Er konnte einfach nicht glauben, daß er, der Herzog von Wrexham, soeben eine Abfuhr bekommen hatte. Verstört starrte er Malvina Maulton, die schöne und reiche Erbin eines riesigen Vermögens, an und sagte: »Nun ja, da habe ich mich aber ganz schön blamiert.«

»Tut mir leid«, erwiderte Malvina, »meine Antwort ist ein entschiedenes Nein!«

Der Herzog trat ans Fenster und blickte geistesabwesend in den Garten.

»Alle meine Freunde waren überzeugt, daß Sie meinen Antrag annehmen würden«, murmelte er, als redete er mit sich selbst.

»Freunde?« fragte Malvina erzürnt. »Meinen Sie die Nichtstuer aus dem White’s Club, die zu viel trinken und alberne Wetten abschließen? Vermutlich hat man Ihnen die größten Chancen ausgerechnet.«

»So ist es«, antwortete der Herzog verlegen. »Sie nahmen alle an, daß für Sie nur noch ein Herzog in Frage komme, da auch Waddington Ihnen nicht gut genug war.«

»Da irren Sie sich aber!« versicherte Malvina heftig. »Sie können Ihren Freunden ausrichten, daß es sehr töricht ist, für Wetten, die meine Person betreffen, das Geld ihrer Väter aus dem Fenster zu werfen.«

Mit diesen Worten verließ sie den Salon und schlug die Tür hinter sich zu.

Während sie die breite Treppe zu den oberen Gemächern hinaufging, wurde ihr das ganze Ausmaß dieser peinlichen Situation erst richtig bewußt.

Ja, sie war reich. Sehr sogar. Aber seit sie hier lebte, schienen die Londoner nichts anderes zu tun zu haben, als zu rätseln, wen sie eines Tages heiraten werde.

Sie ging durch den Korridor zum Boudoir ihrer Großmutter, der verwitweten Gräfin von Daresbury. Sie würde wie gewohnt nach der Mittagsmahlzeit ein wenig ruhen, deshalb öffnete Malvina nur leise die Tür.

Die Gräfin saß in einen kostbaren Schal gehüllt am Fenster und lächelte ihrer Enkeltochter freundlich entgegen.

»Da bist du ja!« rief sie aus. »Darf man gratulieren?«

»Natürlich nicht!« antwortete Malvina ärgerlich. »Ich habe ihm gesagt, daß mich sein Herzogstitel nicht interessiert. Vermutlich verschwindet er wieder nach London.«

Die Gräfin schrie entsetzt auf: »Malvina, du hast ihn abgewiesen? Wie konntest du nur so etwas Dummes tun?«

Besorgt betrachtete sie ihre Enkeltochter und dachte daran, wie ungerecht es eigentlich sei, daß Malvina nicht nur besonders reich, sondern auch noch auffallend schön war.

Malvina hatte sich neben ihre Großmutter auf das Sofa gesetzt. Die Mittagssonne zauberte goldene Lichter in ihr Haar, was ihren Liebreiz noch erhöhte.

Die Gräfin fuhr bekümmert fort: »Wie du weißt, mein liebes Kind, bist du jetzt schon zwanzig und hast während des ganzen vergangenen Jahres um deinen Vater getrauert. Ich finde, solltest dich endlich für einen Mann entscheiden.«

»Und weshalb?« fragte Malvina hastig.

»Ja, möchtest du nicht eines Tages heiraten?« erwiderte die Gräfin erstaunt.

»Irgendwann schon«, antwortete Malvina. »Aber ganz sicherlich nicht einen dieser verarmten Aristokraten, die nur auf mein Geld aus sind, für das Papa sein Leben lang schwer gearbeitet hat.«

Bei diesen Worten zuckte die Gräfin zusammen, und ihre Lippen wurden schmal.

Sie hatte es immer bedauert, daß ihr Schwiegersohn zwar ein tüchtiger Kaufmann war, aber kein Adliger, obwohl, und das mußte sie sich eingestehen, er sich wie ein echter Gentleman benahm. Aber Geschäftstüchtigkeit war nicht standesgemäß und wurde von einem Gentleman auch nicht erwartet. Sein Beruf hatte ihn bis in den Fernen Osten geführt. Niemand wußte so genau, welcher Art diese Geschäfte waren, die ihn so reich werden ließen. Zweifellos war er ein Finanzgenie. Unter seinesgleichen nannte man ihn im Scherz Mr. Zehn-Prozent, denn so viel verdiente er an jedem seiner Geschäfte.

Die Gräfin und ihr Gemahl waren sehr entsetzt gewesen, als ihre Tochter darauf bestanden hatte, diesen Magnamus Maulton zu heiraten.

Sie hatten sich unsterblich ineinander verliebt. Magnamus Maulton besaß in der Tat Fähigkeiten, die ein junges Mädchen aus gutem Hause beeindrucken mußten. Er sah gut aus und wirkte seriös. Er war nicht nur männlich-kraftvoll, sondern auch als charmanter Gesprächspartner bekannt.

Und so hatte er Lady Elizabeth im Sturm erobert. Leider war alles ein wenig zu schnell gegangen.

Nachdem sie in Eile geheiratet hatten, hatte Magnamus seine junge Frau mit sich in den Osten genommen, wo sie viele glückliche Jahre verbrachten und wo auch, fern der englischen Heimat, Malvina geboren wurde.

Vor sechs Jahren war er zurückgekehrt. Er erwarb das große, gediegene Haus in der Nähe von London, das er Maulton Park nannte. So konnte er sich auch weiterhin um seine Überseegeschäfte kümmern, ohne viel verreisen zu müssen. Sein Reichtum, und natürlich auch die Tatsache, daß seine Gattin eine Daresbury war, öffnete ihm bald alle Türen der feinen Gesellschaft von Mayfair.

Vor einem Jahr aber verließ ihn das Glück. Seine Frau, die er abgöttisch liebte, starb ganz unerwartet an einer geheimnisvollen Krankheit.

Die Ärzte vermuteten mit Recht, daß dieses merkwürdige Fieber mit den Handelsschiffen nach England eingeschleppt worden war, die zur Zeit wieder mit exotischen Waren aus dem Fernen Osten im Hafen lagen. Dort mußte Magnamus Maulton sich ebenfalls mit der tödlichen Krankheit angesteckt haben, die schon seine Frau dahingerafft hatte.

Malvina wurde über Nacht zur Waise. Verzweifelt weinte sie sich in dem großen, leeren Haus die Augen aus. Sie fühlte sich so verlassen, daß sie wünschte, sie wäre mit ihren Eltern gestorben.

Während dieser schweren Zeit stand ihr ihre Großmutter, die verwitwete Gräfin von Daresbury, tröstend bei. Dank ihrer Hilfe faßte Malvina neuen Lebensmut.

Sie hatte auch allen Grund, sich des Lebens zu freuen. Sie war jung, schön und vor allem reich, denn sie war die einzige Erbin des beträchtlichen Vermögens, das ihr ihr Vater hinterlassen hatte.

Ihrer Enkelin zuliebe verließ die Gräfin ihren Witwensitz, um mit Malvina in Maulton Park zu leben. Hier auf dem Land verbrachten sie das Trauerjahr, wo Malvina ungestört ausreiten und über den Tod ihrer Eltern hinwegkommen konnte.

Schließlich bezogen sie das Haus am Berkeley Square in London, das Magnamus Maulton kurz vor seinem Tode erworben hatte.

Malvina wurde sofort das wichtigste Gesprächsthema der sensationshungrigen Londoner.

Man redete viel vom Reichtum ihres Vaters und war nur allzu bereit, seine einzige Erbin in die feine Gesellschaft aufzunehmen, ohne zu wissen, wie Malvina aussah. Doch als bekannt wurde, daß sie auch noch sehr schön sei, lagen ihr bald die heiratslustigen, verarmten jungen Aristokraten zu Füßen. In den ersten zwei Wochen, die sie in London lebte, erhielt sie fünf Anträge, und es wurden immer mehr.

Ja, man schloß sogar Wetten ab, und so mancher Edelmann verlor dabei ein kleines Vermögen. Für einige Zeit galt ein Marquis als aussichtsreichster Heiratskandidat. Er brauchte dringend Geld für seinen Reitstall, seine Jagdhunde und seine anspruchsvolle Geliebte. Eine Millionenerbin wie Malvina hätte alle seine finanziellen Probleme gelöst.

Als sie ihn jedoch zurückwies, wurde er wütend und beschimpfte sie: »Ich bin Ihnen wohl nicht gut genug! Den Antrag eines Herzogs von Wrexham würden Sie bestimmt nicht ausschlagen!«

Mit diesen Worten verließ er sie. Malvina seufzte betrübt und beschloß, Menschen wie ihn einfach nicht zu beachten.

An Ostern reisten Malvina und ihre Großmutter nach Maulton Park zurück.

Als der Butler heute die Ankunft des Herzogs von Wrexham gemeldet hatte, wußte Malvina sofort den Grund seines Besuchs. Doch er hatte genauso wenig Chancen bei ihr wie der Marquis. Malvina hatte den Herzog bei verschiedenen Abendgesellschaften kennengelernt. Einige Male war er ihr Tischnachbar gewesen, und sie mußte auch mit ihm tanzen. Da er nur über sich selbst redete und keines ernsthaften Gesprächs fähig zu sein schien, fand Malvina ihn langweilig.

Aber ihrer Großmutter gefiel sein Werben um Malvina.

»Blaues Blut paßt zu blauem Blut!« war ihr Grundsatz, und sein Name hatte einen guten Ruf, er war immerhin Herzog von Wrexham.

Die Daresburys waren gnädigst bereit gewesen, Magnamus Maulton in den Schoß ihrer Familie aufzunehmen, weil er wohlhabend war, aber es hatte sie immer gestört, daß er keinen Adelstitel besaß. In ihren Augen war er eben nur ein ganz gewöhnlicher Kaufmann.

Es gab Basen und Tanten, die hinter vorgehaltener Hand lästerten: »Er arbeitet! Er gehört nicht zu uns.«

Magnamus selbst fand das amüsant.

»Ich bin ihnen nicht fein genug«, sagte er einmal lachend zu seiner Tochter. »Doch wenn sie Geld benötigen, sind sie immer in meiner Nähe und strecken mir die leeren Hände entgegen.«

»Das habe ich ebenfalls schon bemerkt«, hatte Malvina darauf geantwortet.

»Ich kann sie ja verstehen«, meinte ihr Vater gutmütig. »Sollen sie bekommen, was sie wollen! Uns bleibt immer noch genügend.«

Damals hatte Malvina, beeindruckt von seiner Großzügigkeit, beschlossen, einst dem Beispiel ihres Vaters zu folgen. Aber niemals würde sie bereit sein, wegen eines Adelstitels einen Mann zu heiraten, der ihr nichts bedeutete.

Malvina lächelte belustigt, als ihre Großmutter sie erneut fragte: »Liebstes Kind, meinst du nicht, daß du dir den Antrag des Herzogs noch einmal überlegen solltest? Könntest du dich nicht doch für ihn entscheiden?«

»Nein, Großmama. Ich bin sehr glücklich bei dir. Wozu brauche ich denn jetzt schon einen Ehemann?« erwiderte Malvina und erhob sich. Dabei küßte sie die alte Dame zärtlich und fügte hinzu: »Ich werde jetzt ausreiten und die herrliche Landschaft genießen.«

Die Gräfin seufzte ergeben und ließ sie gehen. Wie sehr wünschte sie sich einen standesgemäßen Gatten für ihre Enkeltochter, der auch fähig wäre, das große Maulton-Vermögen klug zu verwalten.

Malvina begab sich in ihr eigenes Boudoir, um sich für den Ausritt umzuziehen. Sie wählte ein sehr elegantes Reitkleid aus, dessen blauer Samt genau zu ihrer Augenfarbe paßte. Der Rock war mit weißen Bändern geschmückt, der dazugehörige Unterrock mit zarten Spitzen gesäumt. Die Reitstiefel waren aus weichem, geschmeidigem Leder gearbeitet. Malvina legte keine Sporen an, denn sie hatte von ihrem Vater, der ein sehr guter Reiter war, gelernt, selbst das widerspenstigste Pferd nur mit der Peitsche zu beherrschen.

Als sie die Treppe hinuntereilte, glaubte sie die unschöne Szene mit dem Herzog bereits vergessen zu haben.

Vor dem Portal wartete schon »Libelle«, ihr Lieblingspferd, das ihr Vater ihr einmal geschenkt hatte. Der Stallknecht half Malvina in den Sattel und schickte sich an, sie auf seinem eigenen Pferd zu begleiten.

Doch Malvina sagte: »Ich brauche Sie heute nicht, Harris, ich möchte allein ausreiten.«

Harris, ein freundlicher, älterer Mann, sah sie erstaunt an und gehorchte, denn er wußte, daß es keinen Zweck haben würde, ihr zu widersprechen.

Malvina ritt langsam durch den Park aufs freie Feld. Erst in einiger Entfernung trieb sie die Stute an und ließ sie laufen, so schnell sie konnte. Das Gespräch mit dem Herzog hatte Malvina doch sehr gekränkt. Sie fühlte sich gedemütigt. Auch ihr Vater wäre verärgert gewesen, wenn er noch lebte.

Auch London gefiel ihr nicht mehr. Waren die Bälle, die allabendlich stattfanden, wirklich so amüsant?

Und die Vorurteile ihrer hochnäsigen Verwandten, waren sie denn von so großer Bedeutung?

Was will ich überhaupt? fragte sie sich. Was erwarte ich eigentlich von meinem Leben?

Ein kleiner Vogel, den sie versehentlich aufgescheucht hatte, gab ihr die Antwort: Er flog auf und schwang sich zwitschernd in die Lüfte.

Ja, so möchte ich leben, dachte sie, frei und unbeschwert, wie ein Vogel. Die Ehe empfand sie als Gefängnis, aus dem sie sich nie mehr würde befreien können, selbst wenn sie im herkömmlichen Sinne glücklich war.

Nach geraumer Zeit näherte sie sich einem Wald, der an das Gut grenzte. Dieser Wald war von Anfang an ein Streitobjekt zwischen ihrem Vater und Lord Flore, seinem Nachbarn, gewesen. Magnamus Maulton hatte sein Haus und die dazugehörigen Felder, die damals alle in sehr schlechtem Zustand gewesen waren, erworben und immer geglaubt, daß dieser Wald ebenfalls zu seinem Besitz gehöre. Aber Lord Flore bestand darauf, daß dem nicht so sei, und beanspruchte ihn für sich. Schließlich verhandelten die beiden Männer nur noch über ihre Rechtsanwälte miteinander. Aber dann starb Magnamus Maulton, ohne daß eine Einigung erzielt worden wäre. Drei Monate später verschied auch Lord Flore.

Malvina hatte sich nie für Priory House - so hieß das Anwesen ihres Nachbarn - interessiert. Sie wußte nur, daß das Haus unbewohnt war und die Felder nicht bewirtschaftet wurden. Auch um den umstrittenen Wald kümmerte sich im Augenblick niemand.

Ihr friedliebender Vater hatte, um Lord Flore nicht unnötig herauszufordern, seinen Jägern und den Waldarbeitern befohlen, sich von dem Wald fernzuhalten, und so blieb er, im Gegensatz zu den restlichen Ländereien, die Magnamus Maulton besaß, völlig unberührt, wie die Natur es wollte.

Der Wald zog Malvina magisch an. Er war ein Paradies für Eichelhäher und Buntspechte, für Wiesel und Hasen, die im Unterholz raschelten. Lustige rotbraune Eichhörnchen schnatterten in den Bäumen, als gälte es, ihre Wintervorräte zu verteidigen.

In den langen, einsamen Monaten, in denen Malvina um ihren Vater getrauert hatte, zog sie sich oft in diesen Wald zurück. Hier, inmitten der Tiere und Blumen, fühlte sie sich geborgen. Hier hatte sie das Gefühl, ihrem Vater besonders nahe zu sein.

Ich vermisse dich sehr, Papa, dachte sie traurig, während sie auf dem weichen Waldboden langsam dahintrabte.

Natürlich liebte ihre Großmutter sie, aber diese Liebe war anders als die Liebe ihres Vaters. Und der Rest ihrer Familie bemühte sich nur allzu plump um ihre Gunst; ihr eigentliches Interesse galt dem Geld, das sie besaß.

Während sie immer tiefer in den Wald hineinritt und daran dachte, daß ihr Vater bestimmt verstünde, weshalb sie all diese Heiratsanträge ablehnen mußte, beschloß sie, niemals zu heiraten. Wozu sollte ich einen Ehemann haben? Ich brauche niemanden, der mir Befehle erteilt, der mein Vermögen verwaltet und dem ich zu Gehorsam verpflichtet bin, sagte sie sich trotzig.

Allmählich näherte sie sich einem kleinen Teich, an dessen Ufern unzählige gelbe Butterblumen, Buschwindröschen und sogar blaue und weiße Veilchen blühten. Da sein Wasser besonders klar war, nahm Malvina an, daß er von einer geheimen Quelle gespeist wurde.

Hier wollte sie rasten. Sie stieg vom Pferd, verknotete die Zügel und ließ das Tier weiden. Es würde schon kommen, wenn sie es rief.

Sie nahm den Hut ab und setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm, der am Ufer lag. Bald nahm der Zauber dieses Waldes sie gefangen. Die Vögel sangen, in der Ferne schrie ein Kuckuck.

Doch da schreckten ungewohnte Geräusche sie auf.

Sie drehte sich um und sah, daß »Libelle« sich zwischen den Bäumen wild gebärdete. Das Insekt, das sie gestochen oder gebissen hatte, verstörte sie so sehr, daß sie mit ihren heftigen Bewegungen den Knoten der Zügel löste, die über ihren Kopf herunterglitten und sich in ihren Vorderbeinen verfingen.

Malvina eilte zu ihr hin, um sie zu beruhigen.

»Ist ja alles gut! Du brauchst dich nicht zu fürchten!« sagte sie und versuchte »Libelles« Zügel zu fassen. Aber die Stute wehrte sich umso heftiger, je mehr sich Malvina um sie bemühte.

Da hörte Malvina eine fremde Stimme fragen: »Darf ich Ihnen helfen?«

»Ich glaube, mein Pferd wurde von einer Wespe gestochen«, antwortete Malvina, ohne sich umzudrehen.

Der Fremde ergriff energisch die Zügel und zog »Libelle« aus den Dornbüschen, in die sie geraten war. Dann sagte er tadelnd: »Jetzt halten sie Ihr Pferd fest, während ich es befreie. Sie hätten die Zügel besser verknoten sollen, Sie Dummkopf.«

Seine Worte überraschten Malvina so sehr, daß es ihr die Sprache verschlug und sie ihn entsetzt anstarrte. Für einen Edelmann, und dafür hielt sie ihn, war er ein wenig zu lässig gekleidet. Er trug keine Kopfbedeckung, und seinen Schal hatte er lose um den Hals geschlungen. Aber seine Reithose war offensichtlich aus bestem Tuch geschneidert.

»Libelle« zitterte immer noch am ganzen Leib. Der Fremde klopfte ihr beruhigend auf den Hals, und während er die Zügel sorgfältig verknotete, sagte er zu Malvina: »Sehen Sie mir zu! So macht man das.«

»Das weiß ich«, antwortete Malvina kühl. »Welch ein Glück, daß Sie gerade in der Nähe waren! Aber darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie sich auf fremdem Eigentum befinden?«

»Sagten Sie fremdes Eigentum«?« erwiderte der Mann und verzog spöttisch seine Brauen. »Das wollte ich gerade Ihnen vorwerfen.«

Da wußte Malvina, mit wem sie es zu tun hatte.

Sie fragte erstaunt: »Dann sind Sie...«

»... das schwarze Schaf der Familie Flore«, vollendete er ihren Satz. »Um es noch deutlicher zu sagen, ich bin der verlorene Sohn, bei dessen Heimkehr kein Festmahl veranstaltet wurde.«

»Dann sind Sie... Lord Flore?«

»Ja, der bin ich. Und ich vermute, da Sie diesen Wald für sich in Anspruch nehmen, daß Sie die unbarmherzige Millionenerbin sind. Verzeihen Sie bitte meine Unverfrorenheit«, fügte er hinzu, »aber seit ich in England bin, reden alle nur von Ihnen.«

Malvina lächelte.

»Ein Kompliment ist das aber nicht«, meinte sie.

»Wirklich nicht? Alle Frauen lieben es, wenn sie in die Klatschspalten kommen.«

»Dann bin ich eben eine Ausnahme«, erwiderte Malvina.

»Das bezweifle ich«, sagte Lord Flore kühn und blickte sich suchend um. »Sind Sie allein hier? Ich vermisse Ihre Dienerschaft, Ihre Anbeter, Ihre liebeskranken Verehrer.«

Malvina errötete.

»Ich verbiete Ihnen diesen Ton!« befahl sie ihm.

»Entschuldigen Sie vielmals!« erwiderte er. »Ich erwartete schon, daß Sie mit Schmuck behängt und auf einem Sattel aus purem Gold daherkämen.«

»Machen Sie sich nicht lächerlich!« fuhr Malvina ihn an. »Sie sollten angesichts Ihrer schlechten finanziellen Lage wichtigere Dinge im Kopf haben als Vorurteile, die meine Person betreffen.«

»Da haben Sie leider recht«, antwortete der Lord ernsthaft, und sein Gesicht verfinsterte sich. »Aber was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«

»Sie könnten verkaufen. Ich habe gehört, daß Priory House sehr schön sein soll.«

»Das stimmt«, gab der Lord zu. »Aber Sie wären die letzte Person, an die ich verkaufen würde!«

Verdutzt fragte Malvina: »Und weshalb nicht? Sie kennen mich doch gar nicht. Was wissen Sie von mir?«

»Ich weiß mit Sicherheit, meine liebe Miss Maulton, daß Sie die ehrwürdigen Mauern von Priory House auf Ihre Weise verunstalten würden; vielleicht würden Sie jeden einzelnen Stein mit Ihren Initialen versehen, um sich zu schmeicheln«, behauptete der Lord.

»Was gibt Ihnen das Recht, so mit mir zu reden?« fragte Malvina eisig. »Sie sind der ungehobeltste Mensch, dem ich jemals begegnet bin!«

»Nicht ungehobelt, nur ehrlich«, verteidigte sich der Lord. »Frauen können eben die Wahrheit nicht ertragen.«

»Wie Sie meinen!« gab Malvina gereizt zur Antwort. »Da Sie so sehr auf Ihren Vorurteilen bestehen, erübrigt sich ja jedes weitere Gespräch.«

Eigentlich wäre sie jetzt gerne stolz fortgeritten, aber sie fürchtete, sich lächerlich zu machen, denn da sie allein war, mußte sie auf den umgestürzten Baumstamm klettern, um aufsteigen zu können. Auf keinen Fall wollte sie aber die Hilfe des Lords in Anspruch nehmen, und so beschloß sie, zu Fuß fortzugehen.

Sie bemerkte energisch: »Ich will Sie nicht länger aufhalten. Vielen Dank!«

Der Lord lachte.

»Das haben Sie schön gesagt. Reden Sie mit Ihren Verehrern auch in diesem Ton?«

Malvina wollte sich eilig entfernen, um nichts mehr sagen zu müssen, aber der Lord hielt sie zurück.

»So schnell entkommen Sie mir nicht, meine Liebe. Ich finde, wir sollten endgültig klären, wem dieser Wald gehört.«

»Sie wissen von dem Streit unserer Väter?« fragte Malvina überrascht. »Sie waren doch schon lange fort, ehe wir uns hier niederließen.«

Ihr war sehr wohl bekannt, weshalb der junge Lord Flore vor einigen Jahren außer Landes gegangen war. Er hatte sich leidenschaftlich in die schöne Gattin eines Nachbarn verliebt, der sich nicht hatte scheiden lassen wollen. Daraufhin beschlossen die Liebenden, bei Nacht und Nebel zu fliehen. Aber diese romantische Affäre war nicht von Dauer. Sie trennten sich bald wieder, und die Frau kehrte nach England zurück, um sich wieder zu verheiraten, nachdem ihr Gatte gestorben war. Lord Shelton Flore blieb im Ausland. Da die Felder der Flores und der Maultons aneinandergrenzten, blieb es nicht aus, daß die Landarbeiter und die Bediensteten der beiden Familien auch Magnamus Maulton davon berichteten.

Lord Flore konnte seinem einzigen Sohn diese Jugendsünde nie verzeihen. Im Lauf der Zeit wurde er ein verbitterter, kranker alter Mann. Er vernachlässigte seinen Besitz, die Felder blieben unbestellt, Priory House, so erzählte man sich, verfiel immer mehr. Die vorbildlich bewirtschafteten Felder von Magnamus Maulton mußten ihm ein Dorn im Auge gewesen sein; vielleicht hatte er auch nur deshalb den Streit um den Wald begonnen. Bald hatte er keine Einnahmen mehr und mußte alle seine Angestellten entlassen.

Es stand dann wirklich schlecht um Priory House.

Die Dorfältesten sagten immer wieder: »Lord Shelton müßte hier sein, dann käme alles in Ordnung.«

Malvina erinnerte sich, daß ihr Vater einmal zu ihrer Mutter gesagt hatte: »Ich kann das Gerede um diesen aufsässigen jungen Mann nicht verstehen. Man könnte meinen, er sei der einzige Abenteurer, der auszog, um das Fürchten zu lernen.«

»Da stimme ich dir zu«, hatte ihre Mutter darauf geantwortet. »Aber sein Vater macht ihm die Heimkehr nicht leicht. Mir tut der alte Mann leid, er muß sehr einsam sein.«

»Mag sein«, hatte Magnamus Maulton erwidert. »Aber unsere Freundschaft sucht er nicht, es sei denn, ich gebe nach; doch genau das werde ich nicht tun.«

Shelton Flore jedoch ließ sich nicht blicken. Die Polizei hatte mehrmals an ihn geschrieben, aber nie eine Antwort erhalten. Schließlich glaubte jedermann, dem Lord seien sein alter Vater und der Familienbesitz völlig gleichgültig.

Jetzt, ein Jahr nach dem Tode seines Vaters, war er endlich aufgetaucht.

»Weshalb sind Sie nicht früher gekommen?« fragte ihn Malvina.

»Ich bin zeitweise in einer schwer zugänglichen Gegend gewesen«, erzählte der Lord, »wo mich keine Briefe erreichen konnten. Erst vor zwei Monaten, als ich wieder in die Zivilisation zurückkehrte, habe ich vom Tode meines Vaters gehört und bin sofort nach Hause geeilt.«

»Sie waren also unerreichbar«, antwortete Malvina nachdenklich. »An diese Möglichkeit hat hier niemand gedacht.«

»Das verwundert mich nicht«, fuhr der Lord fort. »Ich bin immer schon ein Außenseiter und ein Taugenichts gewesen. Keiner hat von mir etwas Gutes erwartet; aber ich bereue nichts.«

»Das klingt ziemlich überheblich«, stellte Malvina fest.

»Das bin ich auch, meine Liebe. Sie haben mich durchschaut!« gab der Lord lachend zu.

»Haben Sie wenigstens ein kleines Vermögen mitgebracht, um Priory House wieder in die Höhe zu bringen?« erkundigte sich Malvina.

»Leider nicht«, erwiderte der Lord. »Wie ich Ihnen schon sagte, bin ich der verlorene Sohn und habe alles verjubelt.«

»Das ist sehr bedauerlich. Und was gedenken Sie jetzt zu tun?« wollte Malvina wissen.

Lord Flore zuckte die Schultern.

»Ich weiß es nicht«, gestand er. »Man hat mir vorgeschlagen, Sie zu heiraten.«

Malvina wollte protestieren, aber er unterbrach sie.

»Keine Angst! Vor mir sind Sie sicher. Lieber würde ich die Göttin Medusa mit all ihren Giftschlangen heiraten als Sie!«

Malvina verschlug es den Atem.

»Weshalb sagen Sie so etwas zu mir?« wollte sie wissen.

Er blickte sie von oben herab an und erklärte: »Weil mir der Preis für Ihren Reichtum zu hoch ist. Sie sind nicht die Frau, in die ich mich verlieben könnte. Frauen wie Sie kann ich nicht ausstehen.«

Malvina fand, daß der Lord mit dieser Antwort entschieden zu weit ging, und zornig schrie sie ihn an: »Ich muß mir diese Beleidigungen nicht gefallen lassen!«

»Aber es ist so«, erwiderte der Lord. »Sie haben gefragt, und ich habe geantwortet. Seien Sie doch nicht so empfindlich! Oder möchten Sie, daß ich Ihnen Lügen erzähle, wie Sie es von Ihren Bewunderern gewöhnt sind?«

Malvina schüttelte den Kopf.

»Dann schlagen Sie doch nicht gleich aus wie ein Pferd, das von einer Wespe gestochen wurde. Ich habe nicht die Absicht, Ihnen einen Heiratsantrag zu machen, das können Sie mir glauben. Sie werden keine Gelegenheit haben, mir einen Korb zu geben wie dem Herzog von Wrexham.«

Malvina verbarg ihren Unwillen über diese Bemerkung und fragte verblüfft: »Das wissen Sie auch schon? Der Herzog war doch erst heute morgen bei mir.«

»Ich war gestern im White’s Club«, erzählte der Lord, »und habe unfreiwillig mitangehört, wie seine Freunde ihm zu seinem Vorhaben Glück wünschten. Er schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein und dachte wohl, daß er sich den Goldfisch bereits geangelt habe.«

Malvina versuchte ein zaghaftes Lächeln. Dieser Shelton Flore besaß zwar keine Manieren, aber er war nicht uncharmant.

Etwas versöhnlicher fragte sie: »Es ist sehr beruhigend zu wissen, daß Sie mich meines Geldes wegen nicht heiraten wollen, obwohl Sie allen Grund dazu hätten; aber was soll jetzt aus Ihnen und aus Priory House werden?«

»Ich schlage erst einmal vor, daß wir den Streit unserer Väter vergessen und gute Nachbarn werden. Sie könnten mir sogar in einer ganz bestimmten Angelegenheit behilflich sein.«

»Ich soll Ihnen helfen? Wie denn?« fragte Malvina.

Seine Stimme klang ehrlich betrübt, als er fortfuhr: »Nun, Sie wissen ja, wie heruntergekommen Priory House ist. Um den Familienbesitz zu retten, bleiben mir nur zwei Möglichkeiten: zu verkaufen was mir das Herz brechen würde oder aber reich zu heiraten.«

»Genau Letzteres wollten Sie doch nicht tun«, erwiderte Malvina überrascht.

»Sie haben mich falsch verstanden«, verbesserte er Malvina. »Ich will Sie nicht heiraten. Ich will keine Frau, deren Name unter geistlosen Aristokratensöhnen, die außer einem geerbten Adelstitel nichts vorzuweisen haben, gehandelt wird wie eine Ware.«

Malvina wollte aufbrausen, aber der Lord ließ sie nicht zu Worte kommen.

»Werden Sie nicht gleich böse!« beschwichtigte er sie. »Ich sage nur die Wahrheit!«

Seine Worte verfehlten nicht ihre Wirkung.

»Und wie stellen Sie sich Ihre Wunschfrau vor?« fragte Malvina gereizt.

»Sie sollte sanft, anschmiegsam und sehr weiblich sein«, antwortete der Lord gedankenverloren. »Sie sollte mich achten, zu mir aufschauen und verstehen, daß ich ihr Geld für Priory House ausgeben muß, um es in seiner alten Schönheit neu erstehen lassen zu können. Laute Gesellschaften und eitle Menschen sollte sie verabscheuen, wie ich es tue.«

Malvina lächelte gezwungen und zog es vor zu schweigen.

Der Lord fuhr fort: »Ich habe von den neuen wissenschaftlichen Methoden, mit denen Ihr Vater in der Landwirtschaft so großen Erfolg hatte, gehört. Er war ein kluger Mann. Mir fehlen leider die finanziellen Mittel, um es ihm gleichzutun.«

»Und deshalb soll ich eine reiche Frau für Sie suchen?«

»Ja«, antwortete er. »Ich bin überzeugt davon, daß Sie für diese Aufgabe bestens geeignet sind. In Ihren Kreisen gibt es hoffentlich eine Frau, die wie ich das Leben auf dem Lande liebt und die mich so fasziniert, daß ich nie wieder den Wunsch verspüre, in die Berge zu verschwinden oder die Meere zu überqueren, um irgendwo am anderen Ende der Welt nach verborgenen Schätzen zu graben.«

»Haben Sie denn das getan?« wollte Malvina wissen.

»Unter anderem«, entgegnete er. »Ich habe aber jeden Augenblick genossen und bereue nichts.«

»Ich verstehe«, meinte Malvina.

Offensichtlich wünschte der Lord das Thema zu wechseln. Er schenkte »Libelle« erneut seine Aufmerksamkeit und sagte: »Nach einem so großartigen Pferd wie diesem habe ich mich immer gesehnt, wenn ich in den Bergen auf einem alten Maultier oder auf einem Yak mein Leben riskierte. Ich fürchte, ich werde mir nie wieder ein so edles Tier leisten können.«

Zum ersten Mal betrachtete sich Malvina sein Pferd etwas genauer. Es war zweifellos ein zweitklassiges Tier, vermutlich das einzige, das er noch besaß.

Ohne viel zu überlegen, schlug sie vor: »Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Sie sich gelegentlich eines meiner Pferde ausborgten. Ich bin in den vergangenen Wochen häufig in London gewesen und habe die Tiere im Stall stehen lassen müssen.«

Der Lord lachte herzlich und sagte: »Vielen Dank! Ich nehme Ihr großzügiges Angebot gerne an. Ich liebe schöne Pferde. Als Gegenleistung gestatte ich Ihnen, meinen Wald aufzusuchen, wann immer Sie wollen!«

»Ihren Wald?« entgegnete Malvina fröhlich.

Das brachte beide zum Lachen.

»Dann lassen Sie uns ihn doch zum Niemandsland erklären«, schlug Malvina vor. »Es soll Wald sein! Aber bitte versprechen Sie mir, daß darin keine Tiere getötet werden, auch dann nicht, wenn sie Schaden angerichtet haben.«

Mit einer großzügigen Handbewegung, die den ganzen Wald umfassen sollte, versprach Lord Flore: »Ich schenke Ihnen diesen Wald! Betrachten Sie alle Lebewesen, die hier hausen, als Ihr Eigentum, auch die Wespe, die »Libelle« gestochen hat.«

Malvina lächelte belustigt.

»Es ist schon spät«, sagte sie. »Ich sollte eigentlich den Heimweg antreten. Hoffentlich besuchen Sie meine Großmutter und mich bald einmal.«

»Mit Vergnügen«, antwortete der Lord, und ein wenig spöttisch fügte er hinzu: »Da die Flores schon seit dreihundert Jahren hier leben, habe ich ältere Pflichten und Rechte als Sie; darf ich Sie zum Tee einladen? Vielleicht morgen schon? Ich fürchte nur, daß ich Ihnen nichts Genießbares anbieten kann, denn Küche und Keller sind leer. Ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit Priory House zeigen.«

»Das ist eine wundervolle Idee!« rief Malvina aus. »Ehrlich gesagt, ich bin immer schon auf Priory House neugierig gewesen und habe es stets bedauert, daß unsere Väter verfeindet waren.«

Doch dann erschrak sie.

»Mir fällt gerade ein, daß meine Großmutter und ich für morgen eine Einladung zum Dinner angenommen haben, die ich nicht mehr absagen kann.«

»Wie schade!« meinte der Lord. Ihm war die Enttäuschung, die sich auf Malvinas Gesicht ausbreitete, nicht entgangen. »Wie wäre es, wenn Sie jetzt gleich mitkämen? Ich möchte nicht wochenlang auf die große Ehre Ihres Besuchs warten müssen.«

Obwohl sich Malvina über sein widersprüchliches Verhalten ein wenig wunderte, sagte sie schließlich: »Ich komme gleich mit. Aber ich habe nicht mehr viel Zeit, man wird mich in Maulton Park bald vermissen.«

»Nun ja«, sagte der Lord, »auch ein bißchen Zeit ist etwas.«

Dabei faßte er sie um ihre schlanken Hüften und setzte sie auf ihr Pferd.

Während er seinen Hengst bestieg, nahm Malvina die Chance wahr, ihn unauffällig zu mustern.

Er gefiel ihr. Er hatte dichtes dunkles Haar und auffallend wache Augen; die breiten Schultern und die schmalen Hüften verliehen ihm eine gewisse sportliche Eleganz. Sein unrasiertes Kinn verriet Energie und Härte, um seine

Lippen spielte ein unergründliches Lächeln. So wie er aussah, hatte sie sich als Kind immer einen Seeräuber vorgestellt.

Wie ist er wirklich? fragte sie sich. Ob er immer noch so unberechenbar ist wie damals, als er mit seiner Geliebten die Heimat verließ?

Geliebter Wildfang

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