Отрывок из книги
Barbara Kopp, geboren 1964, studierte in Zürich Germanistik und Geschichte und arbeitete als Journalistin für Printmedien und das Schweizer Fernsehen. Heute ist sic Dozentin u.a. an der Schweizer Journalistenschule MAZ und leitet journalistische Schrcibwcrkstätten. Im Limmat Verlag veröffentlichte sie die Biografie «Die Unbeirrbare. Wie Gertrud Heinzelmann den Papst und die Schweiz das Fürchten lehrte».
Die Unbeirrbare
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Bevor am Gymnasium die Abschlussprüfungen beginnen, lässt Gertrud Heinzelmann ihren Onkel in Brasilien wissen, er solle ihr die Daumen drücken – «wir denken auf d. 21. März flügge zu werden, & die ganze Bande freut sich entsetzlich auf die akademische Freiheit. »8 Sie besteht im Frühling 1934 das Abitur mit Leichtigkeit, und die Eltern schenken ihr den Eispickel und die vier Schweizer Franken. Uncle Frank, Mutters älterer Bruder, lädt die zukünftige Studentin in die Ferien nach London ein.
Der Onkel hatte bei seiner Ankunft in England das «z» in seinem Vornamen Franz durch ein «k» ersetzt und stieg in der «Reslaw Factory» zum Direktor auf. Die Londoner Fabrik wurde von einer Schweizer Hutgeflechtfirma aus Wohlen gegründet und stellt Hutstumpen und Geflecht aus Stroh her. Daraus werden für die Herren «Boater» genäht, wie der klassische Sommerhut auf Englisch heißt. In Wohlen, einem Flecken im aargauischen Freiamt, ist der «Boater» schlicht ein «Röhrlihut». Die Strohindustrie, wie das Dorf seinen Welthandel mit Hutgeflecht nennt, ließ nicht nur Franz auswandern, sondern sie trug auch Schuld daran, dass Bertha, geborene Zimmermann, und Hans Heinzelmann einst von der Arbeit aufsahen und schließlich gemeinsam die Zukunft planten.
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