Eine Frau schon in den Jahren und andere Mördergeschichten
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Beate Morgenstern. Eine Frau schon in den Jahren und andere Mördergeschichten
DICKIE UND DAVE
SEIN TRAUM
DER WETTLAUF
EIN DUFT VON ROSEN
DAS BILD SEINER FRAU
IMMER UNTERWEGS
EINE FRAU, SCHON IN DEN JAHREN
UNNÖTIGE VORSORGE
SIEBEN UND EINEN AUF EINEN STREICH
WUT
EINE LÜGNERIN
PEPE
WIE EIN WOLF
AM ENDE EINES TAGES
EINE FAMILIE
RUCKEDIGUH
UNNÖTIGE
BRÜCKEN
Impressum
Отрывок из книги
Titel
DICKIE UND DAVE
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Die Wohnungstür stand offen. Sie trat ein. Er offenbar in seinem Atelier. Etwas merkwürdig schon, dass er sich nicht um sie kümmerte. Die Wohnung quadratisch geschnitten. Durch zwei der hohen Räume hatten sie einen Durchbruch gemacht. Sie waren nun wie ein einziger Saal und dienten ihm als Atelier. Auf der anderen Seite ihr gemeinsames Schlafzimmer, das Vierte war ihres. Von der Diele in der Mitte der Wohnung ging übereck übergangslos die Küche ab. Ein langer Tisch, lange Bänke. Luden sie Gäste ein, wurde hier in der Küche gefeiert.
Sie ging in ihr Zimmer, legte sich auf die Couch, schaute in den Nussbaum. Bald würde er so gewachsen sein, dass er ihr alle Aussicht nahm. Sie hasste den Nussbaum. Den Bewohnern unter ihnen nahm er schon die Sicht in den Hof. Er würde ihren winzigen Balkon bedrängen. Vielleicht half irgend so ein Fungizid oder wie das Teufelszeug sich nannte. Sie sollte Bäume ja lieben, setzte sich für den Erhalt der natürlichen Umwelt ein. Aber wenn ihr eigener Lebensraum eingeschränkt wurde, hörte die Toleranz auf. Sein Atelier der Straße zu. Da störte kein Baum. Er brauchte Licht seiner Arbeit wegen und hatte welches. Sie war von Sonne abhängig, ging auch im Winter ins Bräunungsstudio, um ihre bleiche Gesichtsfarbe aufzubessern, wurde dennoch nicht besonders braun. (Er hingegen sah nach den ersten Sonnenstrahlen wie ein Südländer aus.) Matt war sie. Aber das war ja normal. Sie schaltete wie üblich den Klassiksender an. Ein Konzert wurde übertragen. Sie nahm sich eine Decke, schlief ein. In der Nacht wurde sie wach. Immer noch lief das Radio. Sie holte sich aus dem Kühlschrank ein Glas Saft, bekam darüber Hunger, schnitt sich vom Käse ab und ging dann ins Schlafzimmer. Er hatte es offenbar vorgezogen, in seinem Atelier zu schlafen, was er sonst nie tat. Aber sie wollte sich keine Gedanken machen. Sie brauchte ihren Schlaf.
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